Zum neunten Mal präsentierten sich professionelle Bläser und Laien bei einem Konzert im Mönchshof-Garten.
Sie ist eine Zugnummer, die Matinée mit Rekkenze Brass. Eine Hommage an Jazz in klassischer, konzertanter Form. Beste Qualität in Biergartenatmosphäre.
Über 700 Besucher wollten sich das Sonntags-Gastspiel von "Haus Marteau auf Reisen" nicht entgehen lassen, genossen im Mönchshof erbauende, lockere und mitreißende Tonströme. Einen Mix aus jungen Profis und ambitionierten Laien, die eine Woche oben im Frankenwald zusammen übten.
Wundervolle Klangvarianten
Dazu noch einen englischen Ausnahme-Virtousen am Euphonium, der dem Ganzen die Krone aufsetzte. Steven Mead, den berühmten schwarzen Humor der Briten versprühend und den Union Jack lässig schwingend beim Spielen, schuf mit diesem Instrument wundervolle Klangvarianten. Mal superschnelle Tonkaskaden, mal elegische Sequenzen, von tiefdunkel bis hin zu klar-heller Dynamik. Lauter Jubel der Zuhörer, die den gleichzeitigen Dirigenten, Solisten und hintergründigen Entertainer überschwänglich beklatschten.
Als homogenes Konstrukt erwies sich "BigBrass" unter der Leitung von Rainer Streit. Man brillierte in tonaler Wucht und feuriger Entschlossenheit. Das war Rhythmus in Perfektion, swingende Unbeschwertheit.
Großartig intoniert "The 5th by 'Bee'", ein Arrangement aus der 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven in majestätischer Grandiosität. So will man sinfonischen Jazz hören.
Dem das "Free time brass quintett" aus St. Petersburg einen melodischen Reigen mit den Kompositionen "Armenien Scenes" und "Song of Grief" folgen ließ, getragene Intimität und fein kontrastiert. Den "Spanischen Zigeunertanz" und "Mr. Jums" interpretierte das "No Name" Brass-Ensemble, etwa 40 Bläser, Laien und Profis, in bestechender Manier. Gemeinsam zu üben lohnt eben.
Und mit dem "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Johannes Brahms unterstrich Rekkenze Brass exquisit sein ausgefeiltes bläserisches Können. Die junge Elisabeth Nußrainer an der Posaune fügte sich eloquent ins Quintett ein.