Bafög-Antrag - das Monster der Bürokratie

1 Min
Haben Sie schon mal einen Bafög-Antrag ausgefüllt? Das ist der Hammer. Foto: Marcus Brandt/dpa
Haben Sie schon mal einen Bafög-Antrag ausgefüllt? Das ist der Hammer. Foto: Marcus Brandt/dpa

Für mich ist er ein Monster, ein Monster der Bürokratie, schier unbezwingbar, einfach gruselig: der Bafög-Antrag.

Haben Sie schon einmal versucht, einen "Antrag auf Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz" auszufüllen? Nein - dann seien Sie froh, denn etwas verwirrenderes, komplizierteres und undurchsichtigeres kann es kaum geben - naja, die Steuererklärung vielleicht.


Eine Zumutung


Ja - dann werden Sie mir sicher zustimmen, dass das eine Zumutung ist. Was man da (übrigens jährlich wiederkehrend) alles nachschauen, rückfragen und entschlüsseln muss, bevor man alle Fragen versteht und in Folge richtig beantworten kann, geht auf keine Kuhhaut.

Und wofür das alles? Für hochgegriffen 600 Euro Bafög im Monat, von denen das studierende Kind später die Hälfte sowieso wieder zurückzahlen muss. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele höchstbezahlte Beamte permanent zusammensitzen und darüber grübeln, wie sie die Bafög-Berechnungsformel um eine weitere Unbekannte erweitern und noch ein bisschen undurchschaubarer machen können.


Mir reichen jetzt schon Fragen wie "Wurden Anwärterbezüge oder ähnliche Leistungen aus öffentlichen Mitteln bezahlt?" Häh, was wollen die?


Eine Mordsgaudi


Machen Sie sich mal den Spaß, drucken Sie via Internet einen Bafög-Antrag aus und lesen Sie sich aufmerksam die vier Seiten umfassenden Erläuterungen, also das Kleingedruckte, durch. Das ist eine Mordsgaudi - wenn's nicht so traurig wäre.

Mein Vorschlag an die Verantwortlichen in Bund und Freistaat: Spart euch die Millionen für eure Beamten, schafft dieses Monster der Bürokratie ab und gebt jedem Studenten ganz unbürokratisch einen Tausender im Monat. Andere Länder schaffen das auch. Und den Rest des Geldes - denn da bleibt bestimmt noch was übrig - verteilt an die Eltern, die über Jahre hinweg unter diesen dummen Fragen leiden mussten.