Anita Sack erobert für die Freien Wähler das Ködnitzer Rathaus, zwei Drittel der Stimmen entfallen auf sie, ein Drittel auf Mitbewerber Stefan Ott (CSU).
Ködnitz hat künftig eine Bürgermeisterin: Anita Sack holte sich für die Freien Wähler den Chefsessel im Rathaus. Mit 75,37 Prozent siegte sie deutlich gegen ihren Konkurrenten Stefan Ott von der CSU.
"Ich muss sagen, es rührt mich sehr, dass mir die Bürger so viel Vertrauen entgegenbringen", sagte die künftige Amtschefin. Sie habe im Vorfeld nie über Zahlen am Wahlabend spekuliert. "Ich war viel unterwegs, habe den Kontakt mit den Menschen gesucht und versucht, meine Überzeugungen rüberzubringen für die schweren Aufgaben, die nun bevorstehen."
Dass sie nun an der Spitze der Kommune stehe, müsse die Hauswirtschaftsmeisterin "erst einmal sacken" lassen. "Aber ich bin immer der Überzeugung gewesen, dass man in jede Aufgabe reinwachsen kann." Ihr Fundament dazu finde sie in ihrem Glauben. "Gottvertrauen ist meine Kraftquelle."
Zusammenarbeit im Fokus
Anita Sack wird die erste Frau sein, die an der Spitze der Ködnitzer Kommune steht. Ob das einen Unterschied macht zu all ihren männlichen Vorgängern? "Nun ja, Frauen haben manchmal einen anderen Blick auf die Dinge. Aber ob Mann oder Frau: In der kommunalen Arbeit kommt es nicht auf den Einzelnen an, sondern da steht die Zusammenarbeit im Mittelpunkt aller Bemühungen. Es geht nicht ohne die Erfahrungen und das Wissen aller anderen, und die gilt es für mich als Bürgermeisterin zu bündeln."
Was sie an ihrem allerersten Tag im Rathaus angehen wird? "Es wird zu überlegen sein, wie wir alle künftig mit unserem Kindergarten in Fölschnitz weiter verfahren. Ich plädiere dafür, hier nochmals zu sondieren und mit allen Beteiligten zu sprechen. Wir haben aktuell die Herausforderung mit dem Coronavirus und keiner weiß momentan, wie sich die Lage weiter entwickelt. Das macht die Situation im Moment nochmals komplizierter."
Fairer Verlierer
Der Unterlegene Stefan Ott (CSU) zeigte sich als fairer Verlierer. "Ich freue mich für Anita Sack und wünsche ihr für ihre verantwortungsvolle Aufgabe alles Gute und ein glückliches Händchen", sagte der 40-jährige Gegenkandidat gestern Abend kurz nach Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Wahlergebnisses.
Er sei als Neubürger gegen eine bekannte und seit vielen Jahren amtierende Gemeinde- und Kreisrätin angetreten. Wobei er bekennt, "dass mein Ergebnis an sich schon etwas enttäuschend ist, denn ein bisschen mehr habe ich mir ehrlich gesagt schon erwartet". Sollte er es für die CSU in den Gemeinderat schaffen, wolle er sich voll für die Kommune engagieren. "Ich hoffe, ich kann als Zugezogener auch ein paar eigene Anregungen einbringen."