Traditioneller könnte das 21. Adventsfenster in Untersteinach nicht sein - dachte man zuerst. Doch dann ging es in eine ganz andere Richtung.
Kerzen zeigen den Weg zum Hauseingang von Marion Koch. Ein kleines Lagerfeuer brennt auf der Terrasse. Nach und nach trudeln immer mehr Leute zum 21. Adventsfenster in Untersteinach ein. Es gibt Punsch und Plätzchen. Nach kurzem Smalltalk mit der Gastgeberin singen alle Besucher den Weihnachtsklassiker "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Ein traditionelles Adventsfenster - ähnlich zu den anderen 20, die in Untersteinach bereits stattfanden.
Doch dann ergreift Beate Maria Mau das Wort. "Dürfen Muslime auch Weihnachten feiern?", fragt sie in die Runde. Ratlose Gesichter blicken sie an. Ein syrischer Familienvater habe ihr einmal erzählt, dass Muslime und Christen vor dem Krieg in Syrien friedlich zusammengelebt haben. "Die Christen haben die Muslime beim Ramadan unterstützt, und die Muslime haben den Christen zu Weihnachten kleine Geschenke vorbeigebracht", erzählt Mau weiter. Der Mann zeigte ihr sogar ein Bild von einer syrischen Großstadt, wo zu Weihnachten ein großer Christbaum stand. Das schwierige Verhältnis zwischen Muslimen und Christen, das momentan herrscht, kann der Syrer nur schwer verkraften.
Doch dürfen Muslime nun Weihnachten feiern? Um diese Frage zu beantworten, liest der 22-jährige Ali Omar Jama, der vor zwei Jahren von Somalia nach Deutschland kam, aus dem Koran vor - die Geschichte von der Geburt Jesu.
Seit zwei Jahren ist der 22-Jährige in Deutschland und lebt derzeit in der Flüchtlingsunterkunft in Kulmbach. In der Berufsschule holt er gerade seinen Hauptschulabschluss nach und wartet auf seine Anerkennung. Beate Maria Mau kennt Ali von ihrer Arbeit bei der Caritas in Kulmbach, wo sie Deutsch und Mathematik unterrichtet.
Jesu Geburt im Koran
In den Grundzügen ist die Geschichte im Koran und in der Bibel gleich. Der Unterschied liegt in der Bezeichnung Jesu: Bei den Christen ist er Gottes Sohn, im Koran ein Prophet. Es ist laut Mau also nichts Falsches, wenn Muslime Weihnachten mitfeiern. "Bei den Adventsfenstern waren auch Syrer aus Untersteinach dabei", erklärt Inge Ramming vom Frauenbund Untersteinach, die die Adventsfenster organisiert. Ali genießt die Zeit sichtlich: Er trinkt Kinderpunsch, nascht ab und zu mal eine Dattel oder ein Plätzchen und unterhält sich mit den Untersteinachern. "Es ist einfach toll, wenn sich alle Leute treffen und zusammen feiern."
Kommentar: Tolle Geste in dieser ZeitEin Lkw rast in Berlin auf den Weihnachtsmarkt. Dringend tatverdächtig ein Moslem. In sozialen Netzwerken wird pauschal Stimmung gegen alle Flüchtlinge gemacht. Die AfD nutzt den Vorfall sogar als Wahlkampf-Thema. Einfach widerwärtig.
Am Abend kommt man dann nach Untersteinach und sieht, wie das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen laufen kann: Gespräche auf Augenhöhe und ein kultureller Austausch, von dem alle profitieren. Und es zeigt eins: Trotz solcher Vorfälle darf nicht pauschalisiert werden.
Jeden Tag höre ich von Flüchtlingen, muslimischen Flüchtlingen, fleißige Finder von Großen Geldbeträgen, hochqualifizierte Arbeitskräfte, die aber ein wenig sexuell frustriert sind, Vorzeige-Flüchtlinge, denen von deren deutschen Gastfamilien das Flötenspielen innerhalb einer Woche beigebracht wird.
Tagein tagaus Flüchtlingsintegrationsprogramme, die alle mehr oder weniger den Beigeschmack von Zirkusvorlagen haben. Eine infantile zur Schaustellung inszenierte Vorführung. Eine Epidemie der grenzenlose Liebe war ausgebrochen. Nachdem Motto „Schaut mal, was mein Flüchtling alles kann!“ Flüchtlinge erscheinen mir als Volkstherapie zu fungieren oder besser gesagt als die Erfüllung göttlicher Mission. Flüchtlingshelfer steigen in dieser göttlichen Hierarchie empor zu Heiligen, zu Schutzpatronen. In welcher Traumwelt leben da manche Menschen?
@Johman: mit hoffnungsloser Über- oder Untertreibung wird man niemanden gerecht. Wir müssen uns entscheiden, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Wenn wir uns vordringlich von Katastrophen und negativen Nachrichten beeinflussen lassen, dann werden wir auch eine negative Gesellschaft erzeugen. Ich denke, dass wir unsere Gesellschaft nur dadurch lebenswert machen, wenn wir uns gegenseitig helfen, uns unterstützen und unseren Egoismus und unsere Gier zurückfahren. Jeder gegen jeden kann nicht die Lösung sein und führt geradewegs in die Katastrophe. Wir müssen uns entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen.
@eisbaer: wieder so ein Kommentar von Ihnen, den ich nicht nachvollziehen kann! Johman hat in allem Recht. In Deutschland ist es doch mittlerweilen so, daß wir uns in unserem Land nach den Flüchtlingen eher richten müssen als umgekehrt. Aber das wollen Sie ja nicht wahrhaben. Ehrlich gesagt warte ich darauf, daß noch ein christlicher für einen muslimischen Feiertag gestrichen wird. Ich nehme mal an, daß Sie auch dafür sind. Doch so weit darf und wird es nicht kommen!
@Eisbär
ein paar Fragen hätte ich schon zu Ihrem Kommentar:
Warum soll Deutschland fast die ganze Last tragen? Warum kommen zu uns Menschen, die angeblich vor Krieg und Verfolgung flüchten, auf ihrer Flucht aber durch viele sichere Länder kamen? Warum kommen zu uns über 70% Männer? Warum lassen diese Frauen, Kinder und alte Leute zurück in diesem Chaos? Oder ist es nicht so, dass es in diesen Kriegsgebieten auch genügend sichere Zonen gibt, in denen man leben kann. In Damaskus gehen Leute sogar des Nachts in die Disko.
Und zu guter Letzt: wo kommt das Geld her für die Zeche - bis 2020 über 90 Milliarden? Keiner hat uns gefragt, ob wir mit alledem einverstanden sind, ob wir die Menschen mit eienr derart fremden Kultur in solch großer Zahl auf Dauer im Land haben möchten. Die meisten werden doch bleiben, machen wir uns da nichts vor. Ich warte bis heute auf ein Zeichen der Regierung, indem man endlich zugesteht, dass man sich übernommen hat bei alledem und die Konsequenzen nicht überdachte. Manch einer würde dann anders über die Situation denken.
@Eisbär
@Eisbär
ein paar Fragen hätte ich schon zu Ihrem Kommentar:
Warum soll Deutschland fast die ganze Last tragen? Warum kommen zu uns Menschen, die angeblich vor Krieg und Verfolgung flüchten, auf ihrer Flucht aber durch viele sichere Länder kamen? Warum kommen zu uns über 70% Männer? Warum lassen diese Frauen, Kinder und alte Leute zurück in diesem Chaos? Oder ist es nicht so, dass es in diesen Kriegsgebieten auch genügend sichere Zonen gibt, in denen man leben kann. In Damaskus gehen Leute sogar des Nachts in die Disko.
Und zu guter Letzt: wo kommt das Geld her für die Zeche - bis 2020 über 90 Milliarden? Keiner hat uns gefragt, ob wir mit alledem einverstanden sind, ob wir die Menschen mit eienr derart fremden Kultur in solch großer Zahl auf Dauer im Land haben möchten. Die meisten werden doch bleiben, machen wir uns da nichts vor. Ich warte bis heute auf ein Zeichen der Regierung, indem man endlich zugesteht, dass man sich übernommen hat bei alledem und die Konsequenzen nicht überdachte. Manch einer würde dann anders über die Situation denken.