Seit März zog sich der Prozess wegen einer versuchten Vergewaltigung in Kronach hin. Nun wurde der Angeklagte zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Sie hatte mit aller Kraft versucht, sich zu retten. Geschlagen, getreten, nach dem Intimbereich des Mannes gezielt - doch alle Abwehrversuche blieben vergebens. Nun, elf Monate nach der Tat auf dem Landesgartenschaugelände, wurde der Angreifer der 18-Jährigen verurteilt. Für die sexuelle Nötigung der jungen Frau sowie die gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung seiner Exfreundin und für den Besitz und Handel mit Betäubungsmitteln muss der 36-Jährige aus dem Landkreis Kronach für insgesamt fünf Jahre und sechs Monate in Haft. Derzeit wird am Landgericht ein weiterer Kronacher Fall verhandelt, in dem zwei junge Männer wegen versuchten Totschlags angeklagt sind.
Kronach: 18-Jährige fast vergewaltigt - Zeugin spricht von "Todesschreien" der Frau
Am siebten und letzten Verhandlungstag am Coburger Landgericht wurde das Urteil gegen den Mann gefällt, den die psychologischen Gutachter in der vorherigen Sitzung als manipulativen und reuelosen Menschen porträtiert hatten, der schon in der Vergangenheit zu Gewaltausbrüchen gegenüber Frauen neigte.
"Sie war komplett zerstört"
Beweisrechtlich gebe es an diesem Fall nichts zu rütteln, betonte die Verteidigerin der 18-Jährigen in ihrem Plädoyer. Es gehe hier um eine junge Frau und nicht um "die Kleine", wie der Angeklagte das Opfer in seiner Aussage betitelte. Und es gehe um einen Mann, dem am 5. Juli 2018 einfach mal danach gewesen sei, diese Frau zu vergewaltigen, wie Rechtsanwältin Kristina Freifrau von Imhoff die Tat beschrieb.
Kronach: Frau (18) fast vergewaltigt - Angeklagter in Drogenhandel verstrickt
"Der Angeklagte hat uns einen Bären aufgebunden", echauffierte sich Imhoff. Die Aussage des Angeklagten, das Opfer unter Drogeneinfluss als furchteinflößende Fratze wahrgenommen zu haben, bezeichnete sie als absolut absurd. "Das war kein Krimi, sondern Realität. Das waren Schürfwunden an Knie und Rücken sowie Atemnot und ein blutendes Ohr." Besonders eingeprägt habe sich ihr die Beschreibung eines Polizeibeamten, der die 18-Jährige direkt nach dem Angriff befragt hatte: "Sie war komplett zerstört."
"Zielgerichtet gehandelt"
Auch die Staatsanwaltschaft warf dem 36-Jährigen vor, bei dem Angriff zielgerichtet gehandelt zu haben. Eine Psychose sei definitiv auszuschließen. Verteidigerin Kerstin Rieger sah die Situation etwas anders: Ihr Mandant habe kaum Erinnerungen an den Vorfall, Sexualdelikte seien ihm zudem wesensfremd. "So ist er nicht." Da er die 18-Jährige nicht begrapscht habe und sich seine Schläge auf ihren Oberkörper konzentriert hätten, handele es sich hier um keine versuchte Vergewaltigung, sondern "lediglich" um Körperverletzung, so Riegers Ausführungen. "Dieses Vorgehen ist untypisch für eine Vergewaltigung."
...... wenn ich hier schreiben würde was mit diesem Wesen(Täter) gemacht werden müsste, würde mein Kommentar zensiert (also nicht veröffentlicht) .......