Ein Mann hat sich in der Nürnberger U-Bahn auffällig gegenüber zwei Kindern verhalten. Im Netz brodelt deshalb die Gerüchteküche. Nun lieferte die Polizei eine klare Ansage.
Am Donnerstagnachmittag (23. Oktober 2025) sprach ein bislang unbekannter Mann zwei Schulkinder in der Nürnberger U-Bahn an und verhielt sich ihnen gegenüber auffällig. Mittlerweile wird dieser Sachverhalt in den sozialen Medien geteilt und hierbei teils verfälscht dargestellt. Davon berichtete das Polizeipräsidium Mittelfranken am Freitag - man bemühe sich um Aufklärung.
Gegen 13.30 Uhr hielten sich zwei Kinder im Grundschulalter auf dem Nachhauseweg in der U-Bahn (U2) auf. Ein bislang unbekannter Mann setzte sich neben die Kinder und holte eine Flasche Schnaps aus seiner Tasche. Dabei fiel ein Geldschein zu Boden, welchen eines der Kinder aufhob, um ihn dem Mann zurückzugeben. Der Unbekannte bestand darauf, dass das Kind das Geld behalten solle und äußerste wohl, dass die Jungen ja auch mit ihm mitgehen könnten.
Mutmaßlich wollte der Mann im Anschluss die Hand eines Kindes greifen, woraufhin dessen Schulbegleitung (Erwachsener) eingriff. Die beiden Kinder entfernten sich dann mit ihrer erwachsenen Begleitung. Der weitere Weg des Mannes ist unbekannt. Der Mann wird folgendermaßen beschrieben:
- Circa 40-45 Jahre alt
- Helle Hautfarbe
- Eher klein
- Weiße kurze Haare
- Weißer kurzer Ziegenbart
- Trug Jeans, blaue Jacke und eine Capy
Der Vorfall wurde erst im Nachhinein der Polizeiinspektion Nürnberg-Ost gemeldet. Aufgrund des Zeitverzugs erschien eine Fahndung nicht mehr zielführend. Die Beamten haben Ermittlungen zu dem Unbekannten aufgenommen. Strafbares Verhalten ist derzeit nicht erkennbar. Es werden unter anderem Überwachungsaufnahmen ausgewertet und Zeugenbefragungen durchgeführt. Zudem bitten die Ermittler um Hinweise zu dem Unbekannten unter der Rufnummer 0911 9482-0.
Mann verhält sich auffällig gegenüber Kindern in U-Bahn - Polizei mit dringender Bitte
Darüber hinaus bittet die Polizei, von "Fahndungsaufrufen" in sozialen Medien oder Whatsapp-Gruppen Abstand zu nehmen. Die Verbreitung von vermeintlichen Fakten gleicht hier einer Flüsterpost. Manches wird hinzugedichtet oder weggelassen, sodass am Ende falsche Informationen verbreitet und vor allem Angst und Panik unter Eltern und Kindern geschürt wird. In diesem konkreten Fall wird beispielsweise von einem "Entführungsversuch" gesprochen, was in einer vollbesetzten U-Bahn und dem uns vorliegenden Sachverhalt als abwegig bezeichnet werden muss.
Es wird empfohlen, Kinder altersgerecht auf bestehende Gefahren im Umgang mit Fremden hinzuweisen, ohne hierbei Angst zu machen. Im vorliegenden Fall ermittelt die Polizei und ergreift die notwendigen Maßnahmen zur Identifizierung des Unbekannten.