Die Kreisliga-Elf ist nicht zu bremsen

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Torwart Kevin Sünkel (gelbes Trikot) verhinderte mit zahlreichen Paraden eine noch höhere Niederlage seiner Mannschaft. Auch in dieser Szene klärt er vor zwei Kreisliga-Spielern, die frei zum Kopfball gekommen wären. Fotos: Herbert Kalb
Torwart Kevin Sünkel (gelbes Trikot) verhinderte mit zahlreichen Paraden eine noch höhere Niederlage seiner Mannschaft. Auch in dieser Szene klärt er vor zwei Kreisliga-Spielern, die frei zum Kopfball gekommen wären. Fotos: Herbert Kalb
Im seit 2003 stattfindenden Benefizspiel traten die Auswahlmannschaften aus Kreisliga (schwarz) und Kreisklasse (gold) gegeneinander an. Mit im Bild sind (stehend von links) Landrat Oswald Marr, Bürgermeister Rainer Detsch, die Schiedsrichter Felix Maurer, Johannes Fröba und Anna Weißerth sowie (stehend von rechts) Leo Welscher als Vorsitzender des TSV Neukenroth, Stefan Gehring als Trainer der Kreisliga-Mannschaft, Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram und Spielgruppenleiter Egon Grünbeck.
Im seit 2003 stattfindenden Benefizspiel traten die Auswahlmannschaften aus Kreisliga (schwarz) und Kreisklasse (gold) gegeneinander an. Mit im Bild sind (stehend von links) Landrat Oswald Marr, Bürgermeister Rainer Detsch, die Schiedsrichter Felix Maurer, Johannes Fröba und Anna Weißerth sowie (stehend von rechts) Leo Welscher als Vorsitzender des TSV Neukenroth, Stefan Gehring als Trainer der Kreisliga-Mannschaft, Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram und Spielgruppenleiter Egon Grünbeck.
 
Vor dem Benefizspiel fand eine Begegnung statt, in der die besten Nachwuchsfußballer des Jahrgangs 2002 in einem Nord-Süd-vergleich gegeneinander antreten.
Vor dem Benefizspiel fand eine Begegnung statt, in der die besten Nachwuchsfußballer des Jahrgangs 2002 in einem Nord-Süd-vergleich gegeneinander antreten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rund 300 Zuschauer wollten am Montagabend den Vergleich der besten in Kreisliga und Kreisklasse spielenden Fußballer sehen. Das Ergebnis von 9:0 für die Kreisliga-Elf fiel mehr als deutlich aus.

Es war eine durchwegs gelungene Veranstaltung am Montagabend in Neukenroth, wo sich die besten Fußballer der heimischen Kreisliga und Kreisklasse zusammenfanden, um gegeneinander zu spielen. Auch wenn das Ergebnis mit 9:0 für die Kreisliga-Elf deutlich ausfiel, so war dieses doch zweitrangig. Ich Mittelpunkt stand der soziale Anlass dieser Begegnung, die seit 2003 zu einer schönen Tradition geworden ist. Jedes Jahr findet seither ein solches Spiel statt, dessen Erlös einem wohltätigen Zweck zugute kommt. Heuer wird der Neukenrother Daniel Zwosta unterstützt, dessen Krankenakte nicht nur nach zwei Organtransplantationen unheimlich lang ist und der gerade dabei ist, sich ins Leben zurückzukämpfen.

Berufung ist eine Ehre

Nicht nur die Fußballer unterstützten mit ihrer Teilnahme den jungen Mann, sondern auch die rund 300 Zuschauer, die das Fußballspiel sehen wollten.
Unter ihnen befand sich unter anderem Landrat Oswald Marr, der seit 2003 diese Aktion begleitet. Er bezeichnete das Benefizspiel als "stimmige Aktion, bei der der Sport und der soziale Aspekt zusammengeführt werden". Marr sah es als Ehre an, in die Auswahlmannschaften berufen zu werden und verlieh seiner Hoffnung nach einem fairen Spiel Ausdruck. Die Fußballer sollten später tatsächlich diesen Wunsch erfüllen. Schiedsrichter Johannes Fröba, dem der 14-Jährige Felix Maurer und die 15-Jährige Anna Weißerth (alle vom gastgebenden TSV Neukenroth) assistierten, kam ohne gelbe Karte aus. Das nötige Engagement auch in den Zweikämpfen ließen die Akteure dennoch nicht vermissen.

Nach der Begrüßung durch Gruppenspielleiter Egon Grünbeck bezeichnete Bürgermeister Rainer Detsch die Fußballer als Führungspersönlichkeit, weil sie durch ihre Teilnahme für den sozialen Zweck eine große Verantwortung übernähmen.

Bezirksvorsitzender Karlheinz Bram bezeichnete dieses Benefizspiel als "ganz tolle Idee", weil damit in Not geratenen Menschen geholfen werde. Abschließend wünschte er sich viele Tore. Auch dieser Wunsch sollte in Erfüllung geben. Dass die Begegnung recht einseitig verlief, lag nicht zuletzt daran, dass die Mannschaft der Kreisklasse gerade in der Abwehr einige Spieler ersetzen musste und Akteure in der Abwehrreihe zum Einsatz kamen, die in ihren Vereinen eigentlich andere Positionen spielen. Vielleicht wäre es aus Sicht der Kreisklasse besser gewesen, mit einem klassischen Libero zu spielen, denn die aufgebotene Abwehrkette agierte nur selten als solche. Die Mannschaft der Kreisliga nutzte die Lücken gnadenlos aus und kam immer wieder über die Außenpositionen zu gefährlichen Aktionen, von denen nicht wenige zu Treffern führten. Und wenn sich die Kreisklasse einmal in der Offensive befand, war die Rückwärtsbewegung nicht optimal. Während man für das Abspiel oft zu lange brauchte, spielte die Kreisliga-Elf bei Ballgewinn schnell nach vorne und nutzte die Räume gnadenlos aus. Die Kreisliga-Spieler bewegten sich zudem clever, stießen in die Schnittstellen der Abwehr und nutzten die Anspiele immer wieder, um die Kreisklasse in Gefahr zu bringen.

Pfosten rettet

Dennoch hatte auch die Elf der Kreisklasse ihre Chancen. So bereits kurz nach Spielbeginn, als Torwart Bernd Nestmann eine zu kurze Rückgabe vor Daniel Förtschbeck klären musste. Oder auch in der zweiten Halbzeit, als Lucas Hollendonner zweimal alleine vor Nestmann auftauchte, einmal aber nur den Pfosten traf und ein weiteres Mal am Torwart scheiterte. Ein gute Gelegenheit hatte zudem Matthias Wich, der nach einem weiten Abschlag plötzlich viel Platz hatte. Sein Schuss war aber zu harmlos. Vermutlich wäre es in dieser Situation besser gewesen, den besser postierten Marco Großmann anzuspielen.

Ansonsten bestimmten die spritziger wirkenden Kreisliga-Spieler das Geschehen. Sie attackierten den Gegner schon in dessen Hälfte und spannten im Mittelfeld ein engmaschiges Netz, durch das es kaum ein Durchkommen gab. Und wenn doch, dann stand die Abwehr vergleichsweise sicher oder Torwart Nestmann bereinigte die Situation.

Kopfball zum 1:0

Den Torreigen für die Kreisliga eröffnete André Feuerpfeil, der nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball kam. Bis zur Halbzeit schoss man eine sichere 4:0-Führung heraus, wobei vor allem der vierte Treffer sehenswert war. Eugen Rollmann zog im Mittelfeld unwiderstehlich einen Sprint an, steckte dann in die Spitze auf Daniel Jakobi durch, der eine herrliche Diagonalflanke auf den zweiten Pfosten schlug, wo Alexander Mertel per Volleyabnahme einschoss.

In der zweiten Hälfte merkte man den Kreisklassen-Spielern immer mehr den Kräfteverschleiß an, war man doch nahezu ausschließlich damit befasst, dem Gegner hinterherzulaufen. Die Überlegenheit der Kreisliga wurde nun immer größer, was zu weiteren herrlichen Toren führte. Mehrfach wurde direkt gespielt, bis ein Akteur frei war, der nur noch einschieben musste. So etwa beim 6:0 durch Jakobi. Aber auch das 8:0 durch Patrick Stieler war sehenswert, als er nach einem Alleingang über rechts den Ball hoch ins kurze Eck jagte.

Sünkel verhindert Schlimmeres

Alles in allem war es ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der Kreisliga-Elf, der durchaus hätte noch höher ausfallen können. Dass dies nicht der Fall war, lag in erster Linie an Kevin Sünkel, der bei der Kreisklassen-Elf zwischen den Pfosten stand und mit zahlreichen Glanzparaden Schlimmeres verhinderte.
Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, zu der nicht zuletzt auch ein Nord-Süd-Vergleich von Nachwuchsfußballern des Jahrgangs 2002 gehörte. In dieser Begegnung, die dem traditionellen Benefizspiel vorgeschaltet war, setzten sich die Süd-Jungs durch Tore von Nick Zeitler und Nick Potemkin mit 2:0 durch.