Der FC Kronach und der durchwachsene Saisonstart

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Andreas Böhnlein (im Vordergrund) ebnete mit seinen Vorlagen gegen den TBVFL Neustadt-Wildenheid (Bild) den Weg zum Sieg. Foto: Heinrich Weiß
Andreas Böhnlein (im Vordergrund) ebnete mit seinen Vorlagen gegen den TBVFL Neustadt-Wildenheid (Bild) den Weg zum Sieg. Foto: Heinrich Weiß

Der FC Kronach hat einen durchwachsenen Start in die Bezirksliga-Saison erwischt: Mit neun Punkten belegt die Mannschaft derzeit Platz zwölf der Tabelle. Trainer Christian Karl nennt die Gründe.

Mit gemischten Gefühlen schaut FCK-Trainer Christian Karl auf den bisherigen Saisonverlauf seiner Mannschaft, die mit neun Punkten aktuell den zwölften Platz belegt. "Wir haben noch das Beste aus der Situation gemacht", spricht Karl nicht zuletzt die personelle Situation an.

Aus verschiedenen Gründen muss er nahezu jede Woche vier bis fünf Spieler ersetzen - und eine Besserung ist nicht in Sicht. "Ich hatte bislang noch nie eine Formation, die zwei oder drei Spiele so hätte spielen können." Besonders negativ habe sich das auf die Viererkette ausgewirkt, die sich nie richtig einspielen konnte. Das habe sich letztlich auch in einigen Spielen wie zum Beispiel in Redwitz niedergeschlagen, als man mit 0:6 unter die Räder kam. Doch Karl will nicht jammern: "Anderen Mannschaften geht es ja auch nicht anders." Er ist überzeugt, dass wieder andere Zeiten kommen.
Wie die aussehen können, hat die Mannschaft nach der Winterpause der letztjährigen Saison gezeigt, als man richtig guten Fußball gezeigt hat.

Kompakt stehen

Zunächst müssen Karl und seine Mannschaft die aktuelle Situation meistern. Allen voran in der Defensive muss seine Mannschaft noch besser arbeiten, eben so wie im Frühjahr. "Da waren wir kompakt gestanden und haben nur wenige Chancen zugelassen. Da wollen wir wieder hinkommen." Ein erster Schritt dorthin war der 4:0-Sieg am Wochenende gegen den TBVFL Neustadt-Wildenheid. Obwohl der Sieg um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen sei, sei es die richtige Antwort auf Stimmen gewesen, die behaupten, die Mannschaft sei tot.

Kritik ist nachvollziehbar

Dass Kritik aufkommt, wenn es mal nicht so läuft, kann Karl nachvollziehen: "Das ist völlig normal." Im nahen Umfeld des Vereins sei jedoch bekannt, dass man auf Grund der personellen Situation Abstriche machen müsse. Gerüchte um einen möglichen Rücktritt verweist Karl ins Reich der Fabeln. "Dafür gibt es keinen Grund. Ich würde darüber nachdenken, wenn ich die Mannschaft nicht mehr erreichen würde. Es macht aber nach wie vor Spaß mit ihr zu arbeiten. Es ist eine junge Truppe mit Potenzial", betont der Trainer, der selbst auf Grund von Verletzungen derzeit nicht spielen kann: "Es ist im Moment eine schwierige Situation." Einmal zwickt es im Knöchel, dann im Knie oder in der Leiste. Deshalb will er keine Prognose abgeben, wann er wieder auf den Platz zurückkehren wird. "Wenn's geht, will ich natürlich spielen. Solange ich aber nicht fit bin, bringt das nichts. Man ist dann im Spiel nur mit sich selbst beschäftigt und macht sich damit auch selbst angreifbar."

Schneller könnte möglicherweise Christian Engelhardt nach seinem Kreuzbandriss in den Kader zurückkehren: "Er trainiert wieder und ich denke, dass er in naher Zukunft wieder dabei sein wird", hofft der Trainer, dass dies vielleicht schon in zwei bis drei Wochen der Fall sein könnte. "Aber nach so einer Verletzung ist es wichtig, dass man nicht so schnell wieder anfängt. Er bekommt jede Zeit, die er braucht."

Englische Woche

Zunächst einmal steht nun für den FC Kronach eine englische Woche vor der Tür. Am Freitag geht es zum TSV Meeder (18./3 Punkte), ehe dann am Wochenende der TSV Hirschaid (19./3) seine Visitenkarte an der Hammermühle abgeben wird. Beide Mannschaften rangieren hinter dem FC Kronach und sind deshalb laut Karl schlagbar: "Das sind lösbare Aufgaben." Dennoch warnt er seine Spieler: "Wir müssen 100 und vielleicht 110 Prozent abrufen, sonst holt man da nichts." Wenn es seiner Mannschaft gelingt, diese beiden Duelle positiv zu gestalten und mindestens vier Punkte zu holen, sieht die Situation für die Kronacher schon wieder viel besser aus. Und trotz der Nackenschläge, die der FCK immer wieder zu verkraften hat, ist Karl von einem positiven Verlauf der weiteren Saison überzeugt: "Ich glaube an die Mannschaft."