"Lasst uns diese Gelegenheit gemeinsam anpacken und gemeinschaftlich durchführen", appellierte Reinhold Heinlein (CSU). Man müsse froh und dankbar sein, ein solches Projekt mit einem Privatinvestor angehen zu können.
Dies sah auch Zweiter Bürgermeister Wolfgang Förtsch (SPD) so. Der Markt Pressig wolle Verschönerungen und Verbesserungen in den Ortsbildern erreichen und nicht Ruinen an den Ortsdurchfahrten präsentieren. "Ich finde es prima, einen solchen Weg gefunden zu haben", so Förtsch. Auch Dritter Bürgermeister Klaus Dressel (CSU) schloss sich dieser Meinung an, man solle jetzt den Fuß in die Tür stellen und Fördermittel nutzen.
Hasan Dag (SPD) gab zu, anfangs Bauchschmerzen gehabt zu haben. Er habe sich das Objekt genauer angesehen und sei zum Entschluss gekommen, es müsse gehandelt werden. So wie das Gebäude jetzt wirke, sei es ein trauriger Anblick, der Markt Pressig könne bei einer Sanierung nur Vorteile haben.
Stefan Heinlein informierte, dass die Baumaßnahme inklusive Teilabriss nicht mehr relevanter Gebäude, Rückbau, Errichtung eines Veranstaltungsraums, sowie die Sanierung der denkmalgeschützten ehemaligen Gastwirtschaft mit Nutzungsänderung, Verschönerung der Fassade und Neugestaltung der Außenanlage im Zuge der Dorferneuerung äußerst wichtig, nicht nur für den Gemeindeteil Förtschendorf sei, vielmehr steigere der Markt Pressig die Attraktivität des Dorflebens.
Ein weiteres Meilenstein- Projekt wird die Errichtung und Erweiterung der Grundschule in Rothenkirchen. Diplom-Ingenieur (FH) Jörg Detsch (3D Architekten-Ingenieure, Kronach) informierte zum Planungsstand für den Neubau der Grundschule. Die Planung berücksichtigt das schulaufsichtlich genehmigte Raumprogramm für einen Unterrichtsbereich mit 7 Klassen und derzeit 106 Schülern. Dazu kämen noch Gruppenräume, Mehrzweckraum, Differenzierungsräume sowie Fach- und Lehrmittelräume, Verwaltungs- und Lehrerräume. Ein Küchen- und Speisenbereich sowie zwei Räume für die Ganztagesbetreuung sind ebenfalls berücksichtigt. Die Gesamtfläche aller Räume der Schule beträgt 1900 Quadratmeter.
Großprojekt Schule
Das auf circa 6,8 Millionen Euro geschätzte Schulprojekt wird in zwei Bauabschnitten entstehen. Der erste Bauabschnitt erfolgt nach Abriss des ehemaligen Lehrerwohnhauses. Bis zu dessen Fertigstellung bleibt die alte Schule in Betrieb. Dadurch wird eine Unterbringung der Schüler in Containern während der Bauzeit vermieden und die Heizung für die Turn- und Festhalle (in der alten Schule) bleibt erhalten. Erst nach Fertigstellung des ersten funktionierenden Bauabschnittes und Umzug von der alten in die neue Schule wird die alte Schule abgerissen. Über diesen freien Bereich entsteht dann der zweite Bauabschnitt.
Neben der Ausführung in zwei Abschnitten gibt es noch einen zweiten wichtigen Umstand, der berücksichtigt wurde: Ein Großteil der Schüler kann die Schule (barrierefrei) von der Bushaltestelle aus nördlicher Richtung kommend in Höhe der vorhandenen Pausenhalle erreichen. Ein weiterer Zugang von Osten über die Schulstraße erfolgt aufgrund der Höhensituation des Grundstückes ein Geschoss tiefer.
Klaus Dressel regte an, auf jeden Fall mit regenerativer Energie zu heizen, er favorisiere Holzhackschnitzel. Der Architekt hält dies für realisierbar.
Aus dem Gemeinderat
Feuerwehr Die Feuerwehren im Markt Pressig dürfen sich über neue Schutzkleidung freuen. Es wurden Aufträge für Schutzkleidung im Wert von rund 27 000 Euro vergeben. Vor einigen Tagen konnte die Feuerwehr Pressig ein neues LF Kats (Wert: 223 000 Euro) in Empfang nehmen.
Beauftragte Das Gremium ernannte Hasan Dag zum Behindertenbeauftragten. Zu Jugendbeauftragten wurden neben Bürgermeister Heinlein auch Ralf Schmidt (Bürgerschaf(f)t und Florian Müller berufen.
Sonsntiges Andrea Andera (BS) regte die Installierung von LED-Leuchten im Markt Pressig an. Thomas Günther bat um einen Termin für die Ortssprecherwahl in Größau, eine entsprechende Unterschriftenliste liege vor. Peter Barnikol-Veit fragte nach dem Stand der Sanierung des Flurbereinigungsweges in Welitsch Richtung Neukenroth. Dies werde man gemeinsam mit der Gemeinde Stockheim angehen, informierte Bürgermeister Heinlein.
Termine Das Gemeindeoberhaupt gab abschließend eine Vorschau auf wichtige Termine und informierte über wichtige Vorgespräche. Eine Informationsveranstaltung zur Kleinen Dorferneuerung Förtschendorf folgt geplant nach den Sommerferien. Am Donnerstag, 2. Juli, findet um 16 Uhr eine Information über das neue ÖPNV-Konzept des Landkreises Kronach in der Schule Pressig statt.
Friedhof Der Bau der Urnenwiesengräber auf dem Friedhof Rothenkirchen durch den Bauhof des Marktes Pressig konnte in der 27. KW begonnen werden. Die Erdaushubarbeiten hierzu sind bereits abgeschlossen.
Spielplätze Die Spielplätze in Marienroth und Förtschendorf werden aktuell durch eine Elterninitiative saniert. Die Unterstützung durch den Bauhof ist zugesichert.
Straßenbau Aufgrund intensiver Bemühungen des Bürgermeisters konnte der Ausbau der KC 17 von der B 85 bis nach Brauersdorf im Kreisausschuss beschlossen und vorgezogen werden. Diese Maßnahme war in der Planung eigentlich für 2026 vorgesehen. Die Maßnahme kostet laut Information von Kreisrat Reinhold Heinlein rund eine Million Euro. Ein großes Anliegen der Bürger von Marienroth ist ein Gehweg zum Friedhof. Dies konnte seitens der Verwaltung nun erreicht werden und wird nach einem noch zu vollziehenden Grunderwerb durch den Landkreis gebaut. Im Bereich der Burg Rothenkirchen wird entlang der KC 11 der Straßenrand mit Bordsteinen abgesichert. Lkws fuhren hier immer wieder über die Straßenbegrenzung und beschädigten den Rasen.
Bahn Kürzlich fand ein Informationstreffen mit den Fraktionssprechern und Vertretern der Deutschen Bahn statt. Themenschwerpunkte waren der Neubau der Bahnunterführung (Fußgängerunterführung am Bahnhof zum Anger), Erwerb von Grundstücken im Umgriff des Bahngeländes sowie die Neugestaltung des Bahngeländes. Auch in die Bahnhofumgebung kommt Bewegung, meinte der Bürgermeister.
Was man so hört und liest ist bis jetzt der einzige Investor der Steuerzahler. Für 2 Millionen hätte man ein Super Halle in Pressig bauen können. Oder man hätte sich über die Sanierung der maroden Straßen machen können, davon hätte die Allgemeinheit wirklich etwas gehabt. So vergeudet man nur Steuergeld mit fadenscheinigen Begründungen. Wieviel "Privatinvestoren" in unserer Region dürfen sich sonst noch über so einen Geldregen freuen? Diese Frage hat mir bis heute niemand von den Verantwortlichen beantworten können bzw. wollen. Weshalb wohl?
Artikel 14 unseres Grundgesetzes "Eigentum verpflichtet" sollte auch für Bürger mit Beziehungen in die Politik gelten.
Leider konnte ich der Gemeinderatssitzung nicht beiwohnen. Zur Sanierung in Förtschendorf stellt sich mir aber die Frage: Wenn das Bauvorhaben fortgeschritten ist, der Investor dann z.B. insolvent geht oder eventuelle gestiegene Baukosten nicht mehr allein stemmen kann, muss dann die Gemeinde weiter bauen? Oder werden einfach die Förderungen zurückbezahlt? Und wenn ja - von wem, wenn der Investor in Schwierigkeiten ist (wäre)? Und weshalb wird hier ein zeitlicher Druck aufgebaut? Am 30.06.2020 ist Abstimmung im Gemeinderat und bereits am 02.07.2020 müssen die Anträge formuliert sein und in München vorliegen.
Ich bin auch dafür, dass dieses Gebäude wieder einem vernünftigen Zweck zugeführt wird, jedoch habe ich hierbei gewisse Bauchschmerzen als Pressiger Bürger. Auch, da es sich immer noch um unsere Steuergelder handelt, auch wenn sie vom Land kommen. Förderung ist OK aber bezahlen müssen wir dennoch alle.
Bei 90 % Förderung von Privatinvestor zu Schreiben finde ich ziemlich irreführend und journalistisch schlechte Arbeit!
Die hohe Förderung einer Privatperson ist ethisch und gegenüber den Steuerzahlern höchst fraglich.