Mehr Raum für die Kinder im Kindergarten Neufang

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Lara, Nicola und Klara ruhen in dem Raum, der eigentlich als Spielraum dient. Mit dem Anbau soll der räumliche Engpass beseitigt werden.
Lara, Nicola und Klara ruhen in dem Raum, der eigentlich als Spielraum dient. Mit dem Anbau soll der räumliche Engpass beseitigt werden.
Der Anbau an den bestehenden Kindergarten eröffnet der Kindergartenleitung neue Möglichkeiten. Auf der Grafik rechts ist die Raumaufteilung nach Fertigstellung zu sehen. Gelb markiert ist der Anbau.
Der Anbau an den bestehenden Kindergarten eröffnet der Kindergartenleitung neue Möglichkeiten. Auf der Grafik rechts ist die Raumaufteilung nach Fertigstellung zu sehen. Gelb markiert ist der Anbau.
 
 
 
 
 
 

Die Gemeinde Steinwiesen modernisiert und erweitert den Kindergarten in Neufang. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,13 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde ist jedoch wesentlich geringer.

Drei Kinder liegen auf Matratzen am Boden und halten Mittagsruhe. An der Wand reihen sich Gitterbetten für Kleinkinder. Und in der Ecke steht ein großes Bällchenbad. Es ist eigentlich kein Zimmer, das sich als Schlafraum eignet. Doch die Verantwortlichen müssen improvisieren. Es fehlt hinten und vorne an Platz.

"Die Kinderzahl nimmt ständig zu. Wir sind bis auf den letzten Platz ausgebucht", betont Kindergartenleiterin Gertrud Schubert. Ende 2014 soll die Welt anders aussehen. Dann sollen der geplante Anbau fertig gestellt, zusätzliche acht Krippenplätze hinzugekommen sein. "Wir haben dann im gesamten Gemeindegebiet 36 Krippenplätze. Damit haben wir eine Versorgungsquote von 75 Prozent - ein Spitzenwert im Landkreis", erklärt Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU), der mit dem Anbau der demografischen Entwicklung gegensteuern will. "Wir wollen eine familienfreundliche Gemeinde sein.
Da ist es wichtig, ein gutes Betreuungsangebot vorzuhalten. Das brauchen wir für die Zukunft", so Wunder.

Dabei war lange Zeit gar nicht sicher, ob der in Verbindung mit einer Generalsanierung des Kindergartens stehende Anbau überhaupt finanziert werden kann. "Am Anfang sollten wir nur 30 Prozent Förderung erhalten", erinnert sich Wunder, der daraufhin alle Hebel in Bewegung setzte, um einen höheren Fördersatz zu erreichen. Der Einsatz hat sich gelohnt: "Jetzt bekommen wir eine Förderung von rund 72 Prozent." Damit bleibt für die Gemeinde bei Gesamtkosten in Höhe von 1,13 Millionen Euro ein Eigenanteil von 272 000 Euro. Die Kirche muss lediglich rund 49 000 Euro beisteuern.

Gemeinderat trägt Projekt mit

Für die Gemeinde ist das dennoch viel Geld: "Für uns ist das ein Kraftakt", erklärt Wunder und verweist damit auf andere Projekte, die dadurch vielleicht etwas warten müssen. Von der Notwendigkeit ist er dennoch überzeugt und freut sich, dass dieser Schritt vom gesamten Gemeinderat mitgetragen wurde.

Der Bau soll laut Bürgermeister Anfang des kommenden Jahres beginnen. "Es werden jetzt die Ausschreibungen vorbereitet, damit wir nächstes Jahr so schnell wie möglich beginnen können." Bezugsfähig muss der Kindergarten dann spätestens Ende des kommenden Jahres sein. So verlangt es das Förderprogramm, das 2014 ausläuft. Für die Dauer der Bauarbeiten wird der Kindergarten ins Jugendheim umziehen. Für die Kindergartenleiterin ist dies kein Problem: "Das Ausweichquartier ist auch schön. Die Kinder werden sich dort wohlfühlen. Das ist das Wichtigste."

Gertrud Schubert freut sich riesig auf den Um- und Neubau: "Das ist dringend notwendig." Sie kann die räumliche Erweiterung kaum erwarten. Aktuell dient beispielsweise der Turmraum gleichzeitig als Gruppenzimmer. Jeden Dienstag muss der Raum komplett ausgeräumt werden, damit die Kinder überhaupt Sport treiben können. Auch die Küche bietet zu wenig Platz, um mit den Kindern gemeinsame Aktionen durchführen zu können. Mit dem Anbau wird sich das ändern. Darauf freut sich die Leiterin besonders: "Da kann man sich dann auch mal reinsetzen oder mit den Kindern kochen." Besonders wichtig ist auch der Schlafraum, der entstehen wird. Der jetzige kann dann endgültig wieder rein als Spielraum fungieren.

Energetische Sanierung

Und während das Raumkonzept neu definiert wird, wird der 35 Jahre alte Kindergarten energetisch saniert und erhält beispielsweise ein neues Dach und eine Pelletheizung. Da auf Grund der Erweiterung ein Teil der Außenanlagen dem Anbau zum Opfer fallen wird, ist langfristig angedacht, das Grundstück der benachbarten Schule heranzuziehen, um wieder "alte" Verhältnisse herzustellen. Doch bis dahin wird es noch etwas dauern. Nicht mehr ganz so lange müssen die Kinder auf ihre neuen Räume warten. Die Kindergartenleiterin freut sich darauf, denn sie ist sich sicher: "Es ist alles zum Wohle der Kinder."