Die SPD möchte die Dorferneuerungen in den Kronacher Stadtteilen zügig voranbringen. Die CSU machte ebenfalls Tempo, sie möchte aber erst ein Gesamtkonzept.
Bei den Dorferneuerungen im Gebiet der Kreisstadt soll es künftig flotter vorangehen als in den vergangenen Jahrzehnten. Große Unterbrechungen soll es möglichst nicht mehr geben. Dafür plädierte die SPD, die auch gleich den Vorschlag in der Stadtratssitzung vom Montag einbrachte, mit einer großen Maßnahme in Fischbach den Anfang zu machen. Grundsätzlich stieß diese Haltung auf eine positive Resonanz. Einen Einwand gegen eine sofortige Zusage gab es dennoch.
Potenziale erkannt
"Ich denke, der Ort bietet viel Gestaltungspotenzial und hat auch die Notwendigkeit für Verbesserungen", erklärte Ralf Völkl (SPD) den Antrag seiner Fraktion, Fischbach als nächsten Stadtteil für eine große Dorferneuerung auszuwählen. Dort müsse zeitnah gehandelt werden. Parallel dazu könnte auch eine von Markus Wich (CSU) vorgeschlagene kleine Dorferneuerung in Knellendorf stattfinden. Wich hatte auf die "große Herausforderung" hingewiesen, welche die Sanierung der Ortsbrücke darstellt. Mit einer guten Förderung im Zuge einer Dorferneuerung wäre dieses Vorhaben leichter zu schultern.
Grundsätzlich traf die SPD mit ihrem Ansinnen auf offene Ohren. Auch Stadtplaner Daniel Gerber versicherte, dass die nächsten Maßnahmen nach der zurzeit noch in Friesen laufenden nicht lange auf sich warten lassen sollten. Er sprach sich allerdings dafür aus, das Isek-Verfahren (Interkommunales städtebauliches Entwicklungskonzept) abzuwarten. Dessen Ergebnisse könnten eine wesentliche Grundlage zu den jeweiligen Rahmenbedingungen in den einzelnen Stadtteilen liefern.
Sinnvolle Reihenfolge festlegen
"Fischbach wäre wünschenswert", pflichtete Jonas Geissler (CSU) dem Antrag der SPD prinzipiell bei. Allerdings war er fest davon überzeugt, doch erst noch ein wenig abzuwarten, um zunächst ein grundsätzliches Konzept in den Händen zu halten und dadurch eine sinnvolle Reihenfolge der Dorferneuerungen festlegen zu können.
"Ein solches Konzept soll Perspektiven aufzeigen", stellte er fest. Außerdem könne es Synergien erkennbar machen. Ein Beispiel: Wenn etwa Fischbach an der Reihe wäre, könnte es seiner Ansicht nach vielleicht sinnvoll sein, parallel dazu in Wötzelsdorf oder Vogtendorf kleine Dorferneuerungen in Angriff zu nehmen. Solche Überlegungen wären ein kurzes Warten wert.
Dann allerdings müsse es Schlag auf Schlag vorwärts gehen. 20 Jahre wie in Friesen oder auch nur zehn Jahre dürfe es von einer Dorferneuerung zur nächsten nicht mehr dauern. "Es können auch mehrere Maßnahmen gleichzeitig angegangen werden", stimmte er erneut Völkl zu.
Hierzu erinnerte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) daran, dass gerade während der Friesener Maßnahme "magere Jahre" geherrscht hätten und deswegen nicht mehr und nicht schneller vorangegangen werden konnte. Wenn man nun jedoch noch ein Jahr auf dem Isek-Weg gehe, ließen sich neue Ziele vernünftig definieren. Auch Markus Wich hielt es für sinnvoll "das Ganze in einen Rahmen zu bringen, dann zu priorisieren und die Maßnahmen nacheinander abzuarbeiten". Jonas Geissler ergänzte: "Wichtig ist, dass nicht einzelne Dörfer gegeneinander ausgespielt werden. Darum braucht es ein Konzept."