Die Ausgangsbeschränkungen nutzten offensichtlich viele zum Aufräumen und Entrümpeln. Die Abfallwirtschaft deutlich gestiegene Mengen.
"Für die Abfallwirtschaft des Landkreises Kronach stehen auch in Zeiten der Corona-Pandemie die Entsorgungssicherheit und zugleich der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vordergrund. Die Abfuhr der Grauen, Grünen und Gelben Tonnen findet nach Plan statt. Alle Wertstoffhöfe im Landkreis sind wieder geöffnet", teilen die Leiterin der Abteilung Abfallwirtschaft für den Landkreis Kronach, Susanne Knauer-Marx und Ines Pfadenhauer (Abfallberatung) in einem Gespräch mit unserer Zeitung mit.
Es gab im April und Mai wilde Zeiten, vor allem im Wertstoffhof Birkach merkte man den Anstieg der Abfallentsorgung infolge Corona-Pandemie. Die Anlieferautos standen bis zur Kreisstraße zurück. Teils hatte eine Person nur damit zu tun, den Lieferverkehr zu regulieren.
Als Ursachen sieht man in erster Linie, dass Familien den ganzen Tag zuhause verbringen und dadurch auch mehr gekocht und somit mehr Verpackungsmaterial zur Entsorgung gelangt. Es bleibt aber auch Zeit für Aufräum- und Entrümpelungsarbeiten, was die Ursache für den Anstieg des Sperrmülls bedeuten kann.
Entsprechend öfters erfolgte natürlich dementsprechend auch die Weiterleitung zu Recyclingbetrieben und ins Müllheizkraftwerk Coburg. Doch ein Chaos blieb auch während der härtesten Corona-Zeiten bisher aus. Große Anliefermengen gab es im Elektrobereich (Fernseher, Waschmaschinen oder Kühlschränke und viele andere Elektrogeräte), aber auch in der Papierannahme gab es viel zu tun und es wurden etliche Tonnen an Altpapier gepresst, das dann in das Müllheizkraftwerk nach Coburg gebracht wird.
In den Wertstoffhöfen Steinbach am Wald und Birkach waren im Mai noch nie so hohe Einnahmen zu verzeichnen wie in diesem Jahr. Schwierig erweist sich die Sperrmüllabholung. Hier ist man bereits bis Mitte Juli mit Anmeldungen ausgelastet. Dies hat wohl viel mit den Corona-Ausgangsbeschränkungen zu tun. Viele Leute nutzen wohl die Zeit, um zuhause zu entrümpeln und gründlich aufzuräumen. So stieg der private Sperrmüll gegenüber den Monaten März 2019 von 303,8 Tonnen auf 366,98 Tonnen im März 2020 und von April 2019 von 300,11 Tonnen auf 359,7 Tonnen im April 2020. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Abholkapazitäten begrenzt sind.
Auch der private Hausmüll stieg in den Monaten März (1040,84 Tonnen) und April 2020 (1091,21 Tonnen) gegenüber dem Vorjahr (987,22 Tonnen im März und 1039,56 Tonnen im April) an. Die Abfallberatung rät bei vorzeitig voller Grauer Tonne zu Zusatzsäcken für Restmüll. Diese können am Landratsamt unter Tel.: 09261/678 316 für drei Euro pro Stück bestellt werden und dann bei der Abholung der Grauen Tonnen bereitgestellt werden.
Mundschutzmasken und Gummi-/Einweghandschuhe sind übrigens keine Verpackungen, sondern gehören in die Graue Tonne für den Restmüll.