Der Kreistag soll konkrete Schritte für mögliche Studienplätze in Kronach einleiten. Daher wird es am 4. November eine Sondersitzung des Gremiums geben.
Die Kreisstadt könnte in absehbarer Zeit eine weitere Frischzellenkur erfahren. Wenn nach der im Bau befindlichen Beamtenfachhochschule auch noch Studienplätze für den IT-Bereich angesiedelt werden, könnten dem Vernehmen nach rund 1000 weitere Studenten ihren Weg nach Kronach finden.
Fünf Städte im Fokus
Diese Perspektive eröffnete die Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag (der FT berichtete). Kronach wurde darin als einer von fünf möglichen Studienorten genannt, an denen insgesamt 5000 Studienplätze entstehen sollen.
"Das ist ein Meilenstein für unsere Heimat", freut sich Landrat Klaus Löffler (CSU) über ein "deutliches Zeichen" der Staatsregierung zur Stärkung des Landkreises. "Es geht darum, junge Menschen in der Region zu halten und junge Menschen in unsere Region zu bringen", unterstreicht er.
Dem pflichtet Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) bei. Er geht davon aus, dass sich eine solche Studentenzahl auch positiv auf die Einwohnerentwicklung der Kreisstadt auswirken würde ("Das wird Kronach wieder ein Stück weit vorwärts bringen").
Überlegungen zum Wohnraum
Nun müssen Söders Vorstellungen zwar erst über den Nachtragshaushalt in das Finanzkonzept des Freistaats eingepflegt werden, dass es auf diesem Weg aber noch zu einer Kehrtwende für Kronach kommen könnte, glaubt Beiergrößlein nicht. Er betont: "Wenn es schon in der Regierungserklärung steht, dann kann man davon ausgehen, dass wir nicht vergessen sind."
Die von unseren Lesern gestellte Frage nach der Unterbringung so vieler Studenten sei bereits seit einiger Zeit in den Fokus gerückt. "Da gibt es schon verschiedene Gedanken und Ansatzpunkte", versichert das Stadtoberhaupt.
Wie aus verschiedenen Quellen zu hören ist, soll auf politischer Ebene ein Konzept mit zwei Säulen diskutiert werden, wonach möglichst im Bestand, also mit wenigen Neubauten gearbeitet werden soll. So sollen Wohnungen vor allem für Singles, Pärchen und Wohngemeinschaften unter der Regie der öffentlichen Hand entstehen. Gleichzeitig möchte man Privateigentümer unterstützen, die vermietbaren Wohnraum besitzen, diesen aber nicht allein aus eigener Kraft herrichten können. Parallel dazu laufen die Vorarbeiten für das eigentliche Studienplatz-Projekt weiter.