Das Neuseser Unternehmen Dr. Schneider will in das Schulhaus in Neuses einen Teil der Entwicklungsabteilung auslagern.
Seit Ende des vergangenen Schuljahres ist Ruhe in das Neuseser Schulhaus eingekehrt. Wo bis zum Sommer Kinder herumtollten und ihr Wissen sukzessive erweiterten, herrscht nun gähnende Leere. Allerdings nicht lange, denn die Firma Dr. Schneider hat sich mit der Stadt Kronach darauf verständigt, das Gebäude zu erwerben.
Bereits im Juni dieses Jahres hatten wir über die Absichten des Neuseser Unternehmens berichtet, den Standort zu erweitern. Geschäftsführer Wilhelm Wirth hatte damals betont, dass der Unternehmensstandort in Neuses aus allen Nähten platzt und deshalb an einem neuen Raumkonzept gebastelt wird.
Und eben in diesem Konzept spielte auch das Neuseser Schulgebäude eine entscheidende Rolle. "Wir hatten fünf Optionen.
Aber das Schulhaus war sicherlich eine, die uns am besten gefallen hat", betont Wilhelm Wirth, der nicht zuletzt die große räumliche Nähe anspricht: "In zehn Minuten ist man zu Fuß dort."
Wie Wirth verdeutlicht, soll in das Schulgebäude ein Teil der Entwicklungsabteilung ausgelagert werden. Derzeit befinde man sich im Planungsprozess, welche Umbauarbeiten dafür nötig sein werden. "Die Umbauarbeiten werden relativ erheblich sein. Ein Klassenzimmer ist nunmal kein Büro", so Wirth. Wie viel Dr. Schneider in das Gebäude investieren wird, konnte der Geschäftsführer nicht sagen. "Das sind bislang reine Spekulationen", verweist er auf die vergleichsweise alte Gebäudesubstanz, die letztlich mit Unsicherheiten verbunden sei.
Kontinuierliche Erweiterung Das Unternehmen Dr.
Schneider hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert und auch die Zahl der Arbeitsplätze vergrößert. Wenngleich die Erweiterung der Büroflächen nicht zwangsläufig mit neuen Arbeitsplätzen in Verbindung steht, so betont Wirth, dass diese Maßnahme zur Festigung des Unternehmens beitragen werde.
Dass es überhaupt zu dem Kauf kommen kann, schreibt Wirth dem aktiven Werben von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) zu. Dieser bestätigte auf Anfrage den bevorstehenden Verkauf, der in der Zwischenzeit vom Stadtrat mit breiter Mehrheit abgesegnet wurde. "Es ist kein Verkauf unter Wert", betont der Bürgermeister, der sich über den Kaufpreise ebenso wenig äußern wollte wie Wirth. Allerdings verweist das Stadtoberhaupt darauf, dass der Leerstand der Stadt pro Jahr 10.000 Euro gekostet hätte. Umso mehr freut er sich über die Einigung mit Dr.
Schneider: "Es waren gute Gespräche und ein gutes Miteinander. Es ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation." Beiergrößlein ist überzeugt, der Verkauf trägt dazu bei, einen wichtigen Arbeitgeber vor Ort zu halten. Zudem stehe die Turnhalle auch weiterhin Vereinen zur Verfügung.
Das Geld aus dem Verkauf will das Stadtoberhaupt in erster Linie dafür hernehmen, um Schulden der Stadt abzubauen. Die nötigen Verträge für die Verkaufsabwicklungen sollen laut Wilhelm Wirth in den nächsten ein, zwei Wochen unterschrieben werden.