Diskussion ums Freischießen: So lange feiert man anderswo

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Nichts wird dieser Tage in Kronach mehr diskutiert als die Frage, um wie viel Uhr beim Freischießen heuer Schluss sein wird. Wir haben geschaut, wann die Feierei anderswo in Franken ein Ende hat.

Ist nun um 23 .30 Uhr unter der Woche und um 24 Uhr am Wochenende zu früh, um die Feierei beim Freischießen zu beenden? Ist 24 Uhr während der Woche und 2 Uhr an den XXL-Nächten zu spät? Nichts diskutiert Kronach dieser Tage wohl mehr als die Festzeiten des Kronacher Freischießens. Ein Anwohner klagt gegen den von der Stadtverwaltung erlassenen Bescheid, wonach beim Freischießen täglich um 24 Uhr und an den XXL-Nächten um 2 Uhr Schluss sein soll auf dem Schützenplatz. Er möchte der Feierei während der Woche um 23.30 Uhr und am Wochenende um 24 Uhr ein Ende bereiten. Jeweils eine halbe Stunde zuvor soll bereits kein Ausschank mehr stattfinden.

Grund für uns, mal in andere Städte Frankens zu schauen, um zu sehen, wann denn dort bei den Traditions-Festen Schluss ist.

In Coburg findet derzeit das Vogelschießen statt.
Schluss ist dort sowohl mit Musik als auch mit Ausschank um 23 Uhr, Freitag und Samstag um 24 Uhr. beim Samba-Festival in Coburg ist ebenfalls um 23 Uhr Bühnen- und Ausschank-Schluss, am Samstag um 24 Uhr. Allerdings gilt das nur für das Festival-Gelände. In der Innenstadt geht es meistens noch bis in die frühen Morgenstunden weiter.

Bierwoche: Um 23 Uhr ist Schluss

Bei der Bierwoche in Kulmbach, die gerade erst zu Ende ging, ist der Ausschank immer bis 23 Uhr geöffnet. An den beiden Samstagen jeweils eine Stunde länger bis 24 Uhr. Danach spielt auch keine Musik mehr.
Es ist Security in Kulmbach unterwegs, die darauf schaut, dass die Party nicht im Freien weitergeht.
Bei der Sandkerwa, dem größten Fest in Bamberg, das gleich nach dem Kronacher Freischießen ansteht, ist um 23 Uhr Schluss mit Musik, um 0.30 Uhr gibt es dann weder die Ausgabe von Speisen noch von Getränken, bevor die Veranstaltung um 1 Uhr komplett endet.

Beim Annafest in Forchheim ist grundsätzlich um 23 Uhr Schluss - sowohl mit Bierausschank als auch mit Musik und bei der Bergkirchweih in Erlangen ist grundsätzlich um 23 Uhr Schluss, egal ob unter der Woche oder am Wochenende. Das Feiern geht dann vielmehr im Stadtgebiet in den einzelnen Kneipen weiter.
Am Montag endete das Weinfest in Zeil, dass alljährlich mehrere 10 000 Menschen in die Zeiler Innenstadt lockt. Dort hören die Musikkapellen Punkt 24 Uhr auf zu spielen. Ausschank ist bis 1 Uhr in der Nacht. Die Vereine in den Ständen halten sich auch daran. Allerdings liegen im Festgebiet einige Gaststätten, die weiter ausschenken können. Viele Besucher bleiben bei dem Weinfest meistens weiterhin sitzen und Probleme mit "unfreundlichen" Gästen hat die Polizei meist in den späteren Stunden, gegen 3 oder 4 Uhr in der Frühe. Heuer blieb es bis auf einige wenige Ausnahmen sehr friedlich.

Beim Rakoczy-Fest, das Ende Juli in Bad Kissingen stattgefunden hat, ist um 1 Uhr Ausschank-Schluss im Freien, in den Kneipen darf normal weiter gefeiert werden. Beim Stadtfest Bad Brückenau (Unterfranken) ist Ausschankende um 2.30 Uhr, die Musik darf bis 1 Uhr spielen. Eine allgemeine Sperrfrist für die Innenstadt gibt's nicht.

Und beim Stadtfest in Münnerstadt (Unterfranken) und den Schlosskonzerten dort ist ab 22 Uhr die Lautstärke zu drosseln, prinzipiell können in der Innenstadt aber Ausnahmegenehmigungen, was den Ausschank angeht, bis 3 Uhr erteilt werden. Vor einigen Jahren hat es mal einen Fall gegeben, bei dem sich ein Anwohner über zu laute Musik im Schloss beschwert hat. Folge: Die Veranstaltung wurde musikalisch abgebrochen.
Wie lange beim Freischießen in Kronach heuer gefeiert werden darf, entscheidet nun das Verwaltungsgericht Bayreuth.