Wie Justus von Dohnányi die Dreharbeiten in Oberlangenstadt erlebte

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Am Set von "Vier zauberhafte Schwestern" in Oberlangenstadt. Foto: Marco Nagel/Walt Disney Studio Motion Pictures, blue eyes
Am Set von "Vier zauberhafte Schwestern" in Oberlangenstadt. Foto: Marco Nagel/Walt Disney Studio Motion Pictures, blue eyes

Zwei Wochen lang diente das Schloss Oberlangenstadt als Drehort für den Familienfilm "Vier zauberhafte Schwestern". Ein Interview.

Im Interview erzählen Hauptdarsteller Justus von Dohnányi und Regisseur Sven Unterwaldt unter anderem, wie sie die Zeit in der Marktgemeinde Küps erlebt haben und was sie beeindruckte.


Interview mit dem Hauptdarsteller

Wie sind Sie auf "Vier zauberhafte Schwestern" aufmerksam geworden?
Justus von Dohnányi: Der erste Kontakt kommt normalerweise immer über die Agentur. So war das auch für diesen Film. Ich bekomme dann eine Anfrage und darf das Drehbuch lesen. In diesem Fall mit großer Freude, weil es ja ein wirklich schöner Stoff ist und eine ebenso rührende wie witzige und spritzige Geschichte. Dann bekommt man noch weitere Informationen über die Agentur. Etwa, wer alles mitmacht oder wahrscheinlich mitmachen wird. Dann müssen wir schauen, dass wir es zeitlich auch hinkriegen. Das war in diesem Fall nicht ganz einfach, weil es auch noch andere Projekte gab, die in der Zeit überlappend zur Diskussion standen. Aber wir haben es ja zum Glück alles gut hinbekommen.

Was hat denn den Ausschlag gegeben, dass Sie unbedingt bei diesem Projekt dabei sein wollten?
Das waren verschiedene Aspekte. Einmal natürlich die Rolle als solche, die mir gut gefällt. Auch das, was hinter ihr steckt. Nämlich, dass man eine Menge schafft, wenn man zusammenhält. Das finde ich eine ganz schöne Botschaft für die Kiddys. Das Zweite sind die Kollegen. Es hätte mehrmals schon fast geklappt, zusammen mit Katja Riemann zu drehen, aber tatsächlich habe ich noch nie mit ihr zusammen gearbeitet. Ich schätze sie wirklich sehr und freue mich unheimlich, dass ich nun mit ihr arbeiten kann. Mit Regisseur Sven Unterwaldt hatte ich bereits zu tun, was auch großen Spaß gemacht hat. Also war das insgesamt ein Paket, bei dem ich einfach gerne dabei sein wollte.
Können Sie schon etwas zu der Rolle sagen, in der wir Sie auf der Leinwand sehen werden?
Ich spiele den Diener Oswald, der nicht ganz freiwillig für Glenda (gespielt von Riemann, Anm. d. Red.) arbeitet. Ich weiß gar nicht, wie viel ich schon verraten darf. Auf jeden Fall aber so viel, dass er, wie sich später herausstellen wird, nicht nur auf ihrer Seite ist.

Wie finden Sie Oberlangenstadt als Drehort?
Das Schloss ist spektakulär. Auch die Anlage, den Park und das Haus finde ich wirklich toll. Ich habe heute (Freitag, 6. Juli, Anm. d. Red.) meinen vierten Drehtag in Oberlangenstadt und freue mich sehr, jetzt noch einen weiteren hier zu haben.

Sind Sie durch den Dreh zum ersten Mal in Oberfranken?
Das kann ich gar nicht so genau beurteilen, weil ich nicht weiß, wo exakt die Grenzen von Oberfranken verlaufen. Vielleicht bin ich also schon einmal länger dagewesen, als ich denke. Aber ich weiß, dass ich zum ersten Mal in Coburg und der Umgebung bin.

Bekommen Sie während des Drehs eigentlich etwas von der Umgebung mit, oder pendelt man als Schauspieler ohnehin meistens zwischen Hotel und Set?
Diesmal ist es ein bisschen so, aber das ist nicht immer der Fall. Ich musste diese Woche zwischendurch weg, weil ich eine Premiere beim Filmfest in München hatte. Da war ich Mittwochabend dann erst zurück im Hotel und am nächsten Morgen schon wieder am Set, wo ich dann den ganzen Tag über bin. Da hat man dann leider nicht so viele Chancen, sich die Stadt, in der man untergebracht ist, anzugucken. Einmal habe ich es aber während meiner Zeit hier wenigstens geschafft, in Coburg auf den Marktplatz zu gehen. Aber ich kann da in Sachen Sightseeing leider nicht wirklich mitreden.


Der Regisseur im Gespräch

Was hat Sie daran gereizt, das Buch zu verfilmen?
Sven Unterwaldt: Das ist natürlich ein Stoff, der einem nicht alle Tage angeboten wird; ein Kinderfilm mit so viel Magie, mit viel Gesang, Abenteuer und Spannung. Das freut jeden Regisseur, so etwas realisieren zu können und an tollen Orten wie diesem drehen zu dürfen.

Aus welchen Gründen haben Sie sich für das Schloss Oberlangenstadt als Drehort entschieden?
Wir haben uns im Vorfeld natürlich viele Motive angeguckt und uns gefragt, ob wir in Deutschland tatsächlich ein "Cantrip Towers" finden. Ein Schloss, das ein bisschen diese britisch-schottische Anmutung hat. Doch als wir hier auf die Einfahrt fuhren, war uns sofort klar, dass das unser Schloss sein wird, wir es unbedingt nehmen müssen. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass es so etwas hier in Franken gibt.
Die Kinderbuch-Reihe hat ja nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zahlreiche Fans. Bleibt der Film buchgetreu oder wird es einige Abweichungen geben?
In einem Film muss man sich immer ein kleines bisschen von den Buchvorlagen lösen. Wir versuchen natürlich, viele Motive des Buches zu erhalten, und da ist auch sehr viel in die Geschichte mit eingeflossen. Aber wir machen natürlich unseren eigenen Film. Man muss immer ein bisschen ändern, wenn man nur 90 oder 95 Minuten erzählt. Dann ist ein Stoff automatisch immer etwas anders erzählt, als in einem längeren Roman. Wir haben schon versucht, der Basis treu zu bleiben, aber darüber dann unsere eigene Geschichte erfunden.

Sie haben gleich vier junge Hauptdarstellerinnen. Wie ist es, mit so vielen Kindern zu arbeiten?
Es ist immer eine ganz große Freude, mit Kindern zu arbeiten. Sie stellen tolle, ganz andere Fragen und agieren sehr aus dem Bauch heraus. Als Erwachsener hat man das oft verlernt."


Darum geht es in dem Kinofilm

Inhalt: Mit ihrem neunten Geburtstag erhalten die vier Schwestern Flame, Flora und Marina und Sky magische Fähigkeiten. Jedoch geraten sie darüber in Streit, ob sie anderen davon erzählen sollen. Dabei müssten die Schwestern sich eigentlich zusammenraufen - denn nicht weit von ihnen entfernt, macht sich die dunkle Zauberin Glenda auf den Weg nach ,Cantrip Towers", dem Zuhause der Vier. Sie hat die wieder erwachte Kraft einer von den Schwestern gefundenen Windrose gespürt, mit der sie ein dunkles Geheimnis verbindet. Mit allerlei perfiden Tricks versucht sie, einen Keil zwischen die magischen Schwestern zu treiben.

Darsteller: Die Hauptrollen in der Familienkomödie übernehmen Katja Riemann (Glenda), Anna Thalbach (Mrs. Duggery), Justus von Dohnányi (Oswald), Gregor Bloéb (Vater), Doris Schretzmayer (Mutter), Laila Padotzke (Flame), Leonore von Berg (Sky), Lilith Julie Johna (Flora) und Hedda Erlebach (Marina).