Die Teuschnitzerin ist bundesweit als Regisseurin tätig. Die Corona-Pandemie hat sie beruflich erst einmal ausgebremst.
Die Regisseurin, Schauspielerin und Sängerin Sonja Trebes meldet sich in der Corona-Krise aus Berlin. Sie pendelt öfter zwischen ihrem Erstwohnsitz in der Bundeshauptstadt und ihrer Heimatstadt Teuschnitz. Sonja Trebes ist mit dem Frankenwald noch immer innigst verbunden. Alleine schon durch ihre Gründung der Schauspiel- und Theatergruppe "Kaleidoskop". Mit den großen Inszenierungen mit ihrem jungen Schauspielerensemble im Kreiskulturraum Kronach erlangte sie im Frankenwald und weit darüber hinaus große Beliebtheit bei Theater- und Schauspielliebhabern.
Große Karrieresprünge
Natürlich hat auch die engagierte Teuschnitzerin, die seit Jahren auf den Bühnen verschiedener Großstädte wie Osnabrück, Gelsenkirchen, Kassel oder Heidelberg Regie führt, in Zeiten der Corona-Pandemie stark zu kämpfen. Wer sie kennt, weiß, mit welcher Leidenschaft und Herzblut sie an ihren Stücken arbeitet. Vor 20 Jahren haben sie und einige gleichgesinnte Abiturienten die Schauspiel- und Theatergruppe "Kaleidoskop" in Kronach gegründet. Ist ihr Ensemble im Landkreis Kronach ein Steckenpferd, für das sie viele Semesterferien opferte, hat sie beruflich während dieser Zeit große Karrieresprünge gemacht.
Nach dem Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und dreijähriger solistischer Tätigkeit am Landestheater Eisenach studierte Sonja Trebes Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, bis sie im Jahr 2013 neben ihrem Diplom als Opernsängerin auch ihr Regiediplom mit der Inszenierung "Shockheaded Peter" am Staatstheater Kassel ablegte.
Trotz ihres anspruchsvollen Studiums ist es ihr gelungen, ihre Freunde im Frankenwald zusammenzuhalten und fast jedes Jahr in den Ferien ein Theaterstück, eine Operette oder ein Musical einzustudieren und aufzuführen - ganz nach dem bei der Gründung gesetzten Ziel, "das kulturelle Leben im Landkreis Kronach mitzugestalten und lebendiger zu machen!"
Ausgerechnet im Jahr des 20- jährigen Jubiläums wurde sie durch die Auflagen wegen der Corona-Pandemie voll ausgebremst. Alle meine Projekte wurden entweder verschoben oder sind sogar ganz weggefallen, erzählt sie uns mit Bedauern. "Von einer laufenden Inszenierung in Heidelberg weiß ich, dass nach der Premiere nur eine Vorstellung lief, dann musste das Theater erst einmal schließen. Ich bin im Moment zu Hause, betreue meine dreijährige Tochter, die ja nicht in die Kita darf (ein Fulltime-Job), und versuche, mich nebenbei auf Projekte vorzubereiten, von denen ich jedoch noch nicht weiß, ob sie stattfinden. Alles in allem eine sehr ungewisse Situation".
Mit "Kaleidoskop" habe man die Planung für diesen Sommer sicherheitshalber verschoben, da man erstens nicht wisse, wie es mit Corona weitergeht. "Und Theaterspielen mit Distanz zwischen den Akteuren - die wir ja dann auch einhalten müssten - erscheint für uns im Schauspiel nicht vorstellbar, zumindest was unsere Sicht auf das Theaterspielen angeht."
Ein Hörspiel mit "Kaleidoskop"
Allgemein sind es sehr ungewisse Zeiten für den sowieso schon gebeutelten Kulturbereich und Sonja Trebes hofft sehr, dass er sich irgendwann erholen kann. Einen Funken Hoffnung sieht sie dann doch noch vielleicht in diesem Jahr, etwas von sich hören zu lassen. "Wahrscheinlich wird man unser neuestes Projekt von ,Kaleidoskop' zu hören bekommen: Wir haben ein Hörspiel umgesetzt."