"Der größte Gnadentag"

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Stolz sind die Eltern des Neupriesters Julian Altmann, Ulrike und Jürgen Altmann aus Kehlbach, nach der Primizfeier in Wigratzbad.Karl-Heinz Hofmann
Stolz sind die Eltern des Neupriesters Julian Altmann, Ulrike und Jürgen Altmann aus Kehlbach, nach der Primizfeier in Wigratzbad.Karl-Heinz Hofmann
Jung wie Alt erteilte der Primiziant einzeln den Primizsegen.Karl-Heinz Hofmann
Jung wie Alt erteilte der Primiziant einzeln den Primizsegen.Karl-Heinz Hofmann
 
Der apostolische Nuntius der Schweiz, Thomas Gullickson, spendete die heilige Priesterweihe und nahm das Gehorsamsversprechen von Neupriester Pater Julian Altmann (kniend) ab.Karl-Heinz Hofmann
Der apostolische Nuntius der Schweiz, Thomas Gullickson, spendete die heilige Priesterweihe und nahm das Gehorsamsversprechen von Neupriester Pater Julian Altmann (kniend) ab.Karl-Heinz Hofmann
 
Jung wie Alt erteilte der Primiziant einzeln den Primizsegen.Karl-Heinz Hofmann
Jung wie Alt erteilte der Primiziant einzeln den Primizsegen.Karl-Heinz Hofmann
 

Julian Altmann aus Kehlbach wurde im Allgäu jetzt zum Priester geweiht.

Julian Altmann, ein gebürtiger Kronacher, der in Kehlbach sein Elternhaus hat und dort aufgewachsen ist, wurde am Sonntag im kleinen Kreis zum Priester geweiht. Aufgrund der aktuellen Situation der Corona Pandemie fiel auch dieses hohe Fest und die damit sonst zusammenhängende große Feier bescheidener aus als geplant.

Trotzdem zeigte sich der ohnehin als bescheidener Frankenwälder bekannte Pater sehr angetan von der festlichen Gestaltung und dem Empfang der heiligen Priesterweihe. Besonders freute es ihn, dass an der Primizfeier am Montag neben seinen Eltern und Geschwistern auch seine ehemalige Kindergärtnerin, Margit Rebhan aus Buchbach und seine Klassenlehrerin von der Mittelschule Pressig, Gabriele Walther aus Rothenkirchen, teilnahmen.

"Mein größter Wunsch geht in Erfüllung"

Die Priesterweihe spendete am Sonntag der apostolische Nuntius der Schweiz, Thomas Gullickson, im privaten Rahmen in Wigratzbad im Allgäu. Im dortigen internationalen Priesterseminar St. Petrus hatte Altmann zwei Jahre Philosophie und vier Jahre Theologie studiert. "Es war für mich der größte Gnadentag meines Lebens, ein Tag geprägt von tiefer Dankbarkeit gegenüber Gott und seiner Kirche. Mein größter Wunsch auf Erden, den ich seit Kindheitstagen im Herzen trug, ging nun mit meiner heiligen Priesterweihe in Erfüllung", sagte ein hocherfreuter Neupriester nach seiner Weihe. Und Altmann weiter: "Ich kann von ganzem Herzen sprechen, wie es im Psalm 43,4 steht: ,Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf'."

Im römischen Ritus

Am Tag nach seiner Priesterweihe, die coronabedingt nur im kleinen Rahmen stattfinden konnte, hatte Altmann zu seinem Primiz-Gottesdienst nach Wigratzbad, wo sich das Mutterhaus der Priesterbruderschaft St. Petrus befindet, in die Hauskapelle eingeladen. Die Bruderschaft ist eine Gemeinschaft von Priestern, die keine Ordensgelübde ablegen, sich aber zu einer gemeinsamen Mission innerhalb der katholischen Kirche verpflichtet haben.

Der Gottesdienst wurde gemäß der Ausrichtung der Gemeinschaft in der traditionellen Form des römischen Ritus in lateinischer Sprache abgehalten. Gesanglich umrahmt wurde die heilige Messe von der Schola der Seminaristen der Bruderschaft. In seiner Festpredigt ging Subregens Pater Bernward Deneke auf den Namen des Neupriesters ein, dessen Initialen J.A. das Wort "Ja" ergeben. So habe Julian den Ruf Gottes gehört und erhört, indem er voller Begeisterung sein "Ja" zu Gott, dem Amt und der Kirche ausgesprochen und gelebt habe.

So sei auch der Spruch, den Altmann für seine Priesterweihe ausgewählt hatte, bezeichnend für das "Ja", denn er lautet: "Der Herr sprach: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Da antwortete ich: Hier bin ich, sende mich!" (Jes. 6,8). Deneke wünschte dem Primizianten, dass die Begeisterung für Jesus nicht nachlassen möge, auch in schwierigen Zeiten.

Neben seiner Familie, Verwandten, Wegbegleitern, Freunden und Mitbrüdern war mit Pater Gerhard Löffler aus Pressig, der in Maria Vesperbild als Seelsorger dient und lebt, eine Art Mentor von Altmann dabei, was dem Neupriester besonders rührte. Im Anschluss an das gesungene "Großer Gott wir loben dich" erteilte der Neupriester nach dem Festgottesdienst im Garten des Seminars einzeln an die Gläubigen den Primizsegen.

Energie und Einsatzfreude

Besonders seine ehemalige Lehrerin Gabriele Walther freute sich sehr über das unvergessliche Erlebnis. "Wann hat man als Lehrerin an einer Mittelschule schon die Möglichkeit, einen ehemaligen Schüler bei seiner Priesterweihe begleiten zu können?". Sie äußerte ihre Bewunderung und zollte dem Neupriester Respekt dafür, mit welcher Energie und Einsatzfreude er sein Ziel, Priester zu werden, verfolgte und durchsetzte. Die Frankenwälder Gäste der Primizfeier zeigten sich beeindruckt davon, wie tief verwurzelt die Seminaristen und Priester im Glauben sind. Das sei während der heiligen Messe spürbar gewesen. So war die Primiz für alle ein unvergessliches Ereignis.

So sehr sich Altmann über seine Weihe und die Anteilnahme aus seiner Heimat freute, kann die seit langem auf den 5. Juli in der St. Nikolaus Kirche in Windheim geplante Heimatprimiz wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Nun hofft man auf einen baldigen Ersatztermin.

Seine erste berufliche Aufgabe wird Pater Julian Altmann im Herbst, voraussichtlich für drei Jahre, in die Schweiz führen.

Über Julian Altmann

Julian Altmann ist 1989 in Kronach geboren und in Kehlbach im Frankenwald aufgewachsen. Nach Schulabschluss und Ausbildung zum Altenpfleger absolvierte er eine Internatszeit am Gymnasium in Fockenfeld bei Konnersreuth. Es folgte ein Studium an der Hochschule in Heiligenkreuz bei Wien und an der Universität in Wien. Nach erworbener akademischer Zulassung wechselte Julian Altmann an das internationale Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad im Allgäu und studierte zwei Jahre Philosophie und vier Jahre Theologie.