Nach sechs Jahren geht Klaus Morsch, Schulleiter am FWG, in den Ruhestand.
Bei der offiziellen Einführung vor über sechs Jahren bekam der neue Schulleiter Klaus Morsch eine Kapitänsmütze überreicht. "Wenn wir gewusst hätten, was die Jahre über auf Sie zukommt, hätten wir Ihnen wohl besser einen Bauhelm geschenkt", sagt Susanne Ruckdäschel, Vorsitzende des Personalrats, und sorgt damit für mächtig Gelächter im Publikum. Denn mit Klaus Morsch rollten die Bagger für die Sanierung des Frankenwald-Gymnasiums (FWG) an.
Er war Schulleiter und Bauleiter zugleich. "Er steht für eine konstruktive Zusammenarbeit und ein hervorragendes Miteinander", lobt Landrat Klaus Löffler (CSU) seine Arbeit. Auch wenn Säulen plötzlich an falschen Stellen aufgetaucht sind, manche Türen doppelt und andere wiederum gar nicht vorhanden waren - Klaus Morsch blieb ruhig.
Stationen von Klaus Morsch
Seine Kindheit verbrachte er in Peru. Deutsch lernte er erst 1960, als er mit seinen Eltern wieder zurück in die Heimat ging. Nach seinem Studium lehrte Morsch am Kulmbacher Caspar-Vischer-Gymnasium. Nach Stationen in Kopenhagen und Bayreuth kam er 2010 nach
Kronach. Die Mittelstufe plus, soziale Projekte wie die "Mutmacher" oder die individuelle Förderung der Schüler - Klaus Morsch hat laut des Ministerialbeauftragten Edmund Neubauer aus Hof viel erreicht.
Anita Dauer, die Vertreterin der Nachbarschulen, beschreibt Klaus Morsch als ruhigen, aber dennoch konsequenten Teamplayer. "Letztlich sind wir zwar alle ersetzbar, aber du hast deine Spuren hinterlassen", sagt Alf Merkel, stellvertretender Schulleiter. Die Big Band, drei Chöre, Gitarristen und das Percussion-Ensemble spielen für Klaus Morsch seine Lieblingslieder: Von Bob Dylan über Carlos Santana bis hin zu Barry Manilow ist alles dabei.
Die Schüler werden ihn vermissen
Stellvertretend für alle Schüler des FWG verabschieden die drei Schülersprecher Malik Geiger, Lea Schütz und Ralph Monheim ihren Schulleiter. "Egal ob man freiwillig oder unfreiwillig ins Büro von Herrn Morsch musste, er hatte immer ein offenes Ohr." Bunte Plakate mit Aufschriften wie "Bester Schulleiter der Welt" oder "Wir werden sie am FWG vermissen" zeigen wie sehr die Schülern ihren "Herrn Dr. Morsch" schätzen.
Der 65-Jährige geht mit Wehmut. Doch er freut sich auf mehr Zeit mit seiner Frau Cornelia, seinen vier Söhnen und seinen drei Enkeln. Als der Ruhestand näher rückte, wurde der Kulmbacher nachdenklich. Er fragte sich, was für ihn Glück bedeutet.
Er holt einen Brief aus seinem Jackett. Eine Zeichnung von seinem ältesten Enkel Noah. Zu sehen ist eine Wiese auf der zwei Personen stehen. Als Morsch vor einigen Tagen seinen Enkel fragte, wer wer ist, antwortete dieser: "Na, du bist der mit dem krummen Kopf." Morsch lacht und sagt: "So einfach kann Glück sein." Standing Ovations für den Schulleiter, der sich mit Tränen in den Augen wieder zu seiner Familie setzt.