Bad an der Realschule I wird auf Schimmel untersucht

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Die Konzentration an Schimmelsporen im Schwimmbad der Maximilian-von-Welsch-Schule wird als gering eingestuft. Foto: Archiv/Landratsamt
Die Konzentration an Schimmelsporen im Schwimmbad der Maximilian-von-Welsch-Schule wird als gering eingestuft. Foto: Archiv/Landratsamt

Das Lehrschwimmbecken an der Realschule I Kronach ist derzeit gesperrt. Sportunterricht fällt deshalb aber nicht aus.

Das Lehrschwimmbecken an der Realschule I wurde bereits in den 50er Jahren gebaut. Kein Wunder also, dass es auf Grund des Alters immer wieder Herausforderungen zu meistern gilt, die mitunter sogar zu vorübergehenden Schließungen führen. Auch aktuell ist dies wieder der Fall - ein Grund: Schimmel.

Kämmerer Günther Daum gibt zumindest leichte Entwarnung. "Wir lassen das vorsorglich untersuchen", verweist er auf Raumluftmessungen und so genannte Abklatschproben, anhand derer Schimmelsporen nachgewiesen werden können. Laut einer ersten Stellungnahme eines Gutachters sei keine akute Gesundheitsgefährdung abzuleiten. "Wir haben das Schwimmbad aber trotzdem vorsichtshalber geschlossen", betont Daum, der erst die endgültigen Laborergebnisse abwarten will, bevor über das weitere Vorgehen entschieden wird. Diese werden in rund zwei Wochen erwartet.

Der Kreiskämmerer verweist auf das Alter des Schwimmbades, das in die Jahre gekommen ist. "Wir haben eigentlich fast alle Jahre Ausfälle", erklärt Daum. Deshalb kommt es auch nicht sonderlich überraschend, dass unter anderem die Sportstätten der Realschule I Teil des nächsten Sanierungspaketes des Landkreises sein sollen. Baulich werde sich jedoch frühestens 2015 etwas tun können, müssen doch erst die zuständigen Gremien grünes Licht geben.

Auf Grund der Schließung entfällt der Schwimmunterricht an der Realschule derzeit. Zwar könnte man auf das Crana Mare ausweichen, doch Daum verweist auf 80 Euro pro Stunde, die die Stadtwerke Kronach für die Nutzung des Bades verlangen: "Das ist ein Preis, der schmerzt und der mit dem Budget einer Schule nicht machbar ist."


Auf andere Sportstätten ausweichen

Um jedoch den kompletten Sportunterricht abzudecken, bedarf die Schule zweier Sportstätten, also der Turnhalle und des Lehrschwimmbeckens. Da Letzteres nicht zur Verfügung steht, müssen die Schüler für die Zeit der Schließung auf benachbarte Turnhallen am Kaspar-Zeuß-Gymnasium, im Turnerheim und an der Berufsschule ausweichen. Für Daum ist dies jedoch kein Problem, da Schwimmen an der Realschule I einen Gewichtungsfaktor von nahezu 50 Prozent hat und damit weit über den Lehrplananforderungen von fünf bis zehn Prozent liegt. Zu kurz kommen aktuell lediglich einige Vereine wie beispielsweise der Schwimmverein oder die Turnerschaft Kronach. "Für sie habe ich keine Alternative", so Daum.

Für Direktorin Christa Bänisch stellt die derzeitige Situation kein Problem dar. "Wir haben überhaupt keine Notsituation", bedankt sie sich für die Bereitstellung anderer Hallen. Wegen der Schließung des Schwimmbeckens musste noch kein Unterricht ausfallen. Das Wetter hätte es sogar zugelassen, Walking im Freien anzubieten. Was die Zukunft betrifft, wird man sehen müssen, wenn die Ergebnisse der Fachfirma vorliegen.

Grundsätzlich verweist sie darauf, dass keiner ihrer Schüler in Ohnmacht gefallen sei oder etwa über einen Ausschlag geklagt habe. Vielmehr sei der Wunsch auf Überprüfung aus einer Sitzung des Elternbeirates heraus sachlich vorgetragen worden. Dass sich das Landratsamt der Sache gleich angenommen hat, darüber freut sich die Schulleiterin. Den Stein ins Rollen gebracht hat der Elternbeirat.


"Immer mehr Beschwerden"

"Die Beschwerden der Schüler und Eltern haben sich gehäuft. Das müssen wir ernst nehmen", betont Vorsitzende Heidi Vetterdietz. Zwar seien in den vergangenen Jahren immer wieder diverse Sachen wie auch Umkleidekabinen erneuert worden, dennoch habe das Alter seine Spuren hinterlassen: "Es ist alles recht schmuddelig", erklärt Heidi Vetterdietz und verweist darauf, dass sich viele Schüler mittlerweile davor ekelten, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Dem Elternbeirat war es deshalb wichtig, das Ganze einmal auch auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung hin überprüfen zu lassen. "Es ist einfach unsere Aufgabe, dieser Verpflichtung nachzukommen", sagt sie fast schon entschuldigend.

Wenn nach den Bauarbeiten am Schulzentrum und am Kaspar-Zeuß-Gymnasium wieder die Realschule I mit der Sanierung der Sportstätten am Zug wäre, wäre das ein wichtiger Schritt, "der uns weiterhelfen würde".