230 Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk, der Feuerwehren und des ASB trainieren am Freitag in Ludwigsstadt für den Ernstfall.
Am kommenden Freitag wird das Technische Hilfswerk (THW) zusammen mit Feuerwehren aus dem nördlichen Landkreis eine Großübung auf dem Areal der ehemaligen Jahns-Bräu in Ludwigsstadt durchführen. Interessierte Zuschauer sind willkommen. Beginn ist um 19 Uhr.
Ein ohrenbetäubender Knall durchdringt die abendliche Stille. Hohe, hell lodernde Flammen steigen in den Himmel. Dichte Rauchschwaden vernebeln den verletzten Personen in dem einsturzgefährdeten Gebäude die Sicht und versperren den Weg nach außen. Die Einsatzkräfte verschiedener Rettungsorganisationen, darunter auch eine Rettungshundestaffel, müssen in das Gebäude eindringen, um die vermissten Personen zu suchen. Die Brandbekämpfung erfolgt von innen und außen, bis das Feuer unter Kontrolle gebracht und die Vermissten geborgen werden können.
Glücklicherweise handelt es sich bei diesem Schreckens-Szenario "nur" um eine vom THW Ortsverband Kronach initiierte Großübung, die am Freitag auf dem Jahns-Bräu-Gelände in Ludwigsstadt abgehalten wird. "Es wird ein Szenario angenommen, dass das Gebäude der Jahns-Bräu durch eine Explosion einstürzt und mehrere Personen unter Trümmern begräbt", erklärt der Zugführer des THW Kronach, Oliver Ramm, der bei dem aufwendigen Probeeinsatz unter Bedingungen nah an der Realität die Einsatzleitung innehat. Insgesamt werden daran circa 230 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr sowie ASB teilnehmen und circa 30 bis 40 Großfahrzeuge im Einsatz sein.
Vertreter der beteiligten Hilfsorganisationen kamen am Dienstag zu einer Vorbesprechung zusammen, bei der auch Georg Weinmann (Eventeffects/ Professionelle Spezialeffekte) eine Probe-Explosion durchführte.
"Die Übung wird seit einem Jahr durch das THW Kronach organisiert und sehr real durchgeführt", informiert Ramm. Eine solche, sich über mehrere - in diesem Fall circa neun bis zwölf - Stunden hinziehende Großübung wird vom Technischen Hilfswerk alle zwei Jahre durchgeführt. Das weitläufige Areal beziehungsweise das brachliegende Gebäude der im Eigentum der Investorengemeinschaft JAB stehenden ehemaligen Jahns-Bräu eigne sich optimal als Übungsobjekt für diese schwierige Einsatzsituation.
Dabei wird beispielsweise ein Wanddurchbruch von außen erfolgen für den Realfall, dass kein normaler Zugangsweg in ein betroffenes Gebäude vorhanden ist.
"Für uns sind solche Übungen unter Realbedingungen notwendig, um im tatsächlichem Unglücksfall richtige und schnelle Rettungsmaßnahmen ergreifen zu können", betont Ramm die Wichtigkeit solch simulierter Einsatzfälle, insbesondere auch hinsichtlich der Kommunikation zwischen Einsatzleitung und teilnehmenden Rettungsorganisationen. Daher werden auch andere Ortsgruppen des THW wie auch verschiedene Feuerwehren sowie das ASB in die Großübung eingebunden.