Der Wanderclub Schiefer Turm richtet am Wochenende den 40. Internationalen Wandertag in Kitzingen aus. 2000 Gäste werden erwartet.
2000 Menschen werden am Wochenende in Kitzingen erwartet. 2000 Menschen: Da kann man schon von einem Ansturm sprechen. Doch Gerhard Güntner bleibt ganz gelassen. Der Vorsitzende des Wanderclubs Schiefer Turm in Kitzingen kann auf seine Erfahrung bauen - und auf seine fleißigen Helfer.
Fast 180 Mitglieder hat der Wanderclub, der im nächsten Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert. Güntner ist seit 2008 Vorsitzender. Zum Wandern ist er eher zufällig gekommen. Und weil der Arzt dazu geraten hat.
Sportlich war der heute 65-Jährige schon immer. Fußball hat er gespielt und später gekegelt. Als die rechte Hand nicht mehr so recht wollte, suchte er eine andere Herausforderung - und landete vor fast zehn Jahren beim Wandern.
Die Begeisterung für das Laufen in der Natur teilt er mit tausenden Menschen in Deutschland. Etwa 900 Vereine sind Mitglied des Deutschen Volkssportverbandes.
Dazu kommen noch die Wanderfreunde, die nicht organisiert sind.
Bewegung, frische Luft, gute Begegnungen Bei der Frage nach der Motivation muss Güntner nicht lange überlegen. Bewegung, frische Luft, gute Begegnungen. Es gibt etliche Gründe, die dafür sprechen, die Wanderschuhe zu schnüren. Und so ist er beinahe an jedem Wochenende unterwegs - und das nicht nur einmal. Mit dem "harten Kern" von sechs bis zehn Wanderfreunden fährt er von Veranstaltung zu Veranstaltung, bevorzugt im süddeutschen Raum. "160 Mal war ich heuer bestimmt schon unterwegs", sagt er.
An diesem Wochenende haben Güntner und seine Vereinsfreunde aber erst einmal ein Heimspiel. Am Samstag und Sonntag startet der Internationale Wandertag in Kitzingen, jeweils um 7 Uhr.
Die meiste Vorarbeit ist geleistet: Die Wegstrecken von fünf, zehn und zwanzig Kilometern sind vermessen und mit bunten Bändern markiert worden, die Verpflegung für die rund 2000 durstigen und hungrigen Wanderer ist bestellt und ein Shuttlebus, der zwischen Bahnhof und Sickerhalle verkehrt, ist ebenfalls angeheuert worden. Etwa 40 Clubmitglieder sind in die Organisation der Großveranstaltung involviert.
Güntner weiß diese Hilfe zu schätzen. "Es gibt Vereine, die solche Veranstaltungen gar nicht mehr ausrichten können", berichtet er. Nachwuchsmangel gibt es auch bei den Wanderfreunden. Das war nicht immer so.
Kitzingen hat als Garnisonsstadt sehr von den Amerikanern profitiert. Der Wanderclub Schiefer Turm ist da keine Ausnahme. Damals war der Start noch am Bleichwasen, wo ein Bierzelt aufgebaut wurde. "Die Amerikaner sind in Truppenstärke und mit Sturmgepäck mitgelaufen", erinnert sich der Vorsitzende.
Die Teilnehmerzahl lag dementsprechend zwischen 7000 und 8000.
Sogar Bochumer wandern in Kitzingen mit Jetzt rechnet Güntner mit rund 2000 Teilnehmern. Die meisten Clubs haben sich schon angemeldet. Sechs bis sieben große Busse erwartet der Vorsitzende. Viele Clubmitglieder kennt er von gegenseitigen Besuchen. Die weiteste Anreise dürften in diesem Jahr 18 Wanderfreunde aus Bochum haben. Die reisen schon am Donnerstag an, um die Gegend richtig genießen zu können.
In Kitzingen werden die Wanderer Jahr für Jahr mit neuen Strecken verwöhnt. Vom Start- und Zielpunkt Sickerhalle geht es über die kleine Schleife nach Hohenfeld und den Felsenkeller oder über die große Schleife bis nach Marktsteft und wieder zurück zur Sickerhalle.
Für Güntner sind die großen Runden in der Regel kein Problem.
"Meine Füße haben mich bislang immer gut getragen", sagt er. An diesem Wochenende wird er aber kaum Zeit zum Laufen finden. Zu viel Arbeit steckt hinter der Organisation. Doch der Vorsitzende muss nicht lange rasten. Am übernächsten Wochenende geht es schon wieder weiter. Dann treffen sich die Wanderfreunde in Oberasbach bei Nürnberg.
Die IVV-Wandertage Termin: 7 und 8. September. Startzeiten ab dem Sportzentrum Sickergrund jeweils von 7 bis 13 Uhr.
Startgebühr: 1,50 Euro. Jeder kann mitlaufen.
Pokalverleihung: Sonntag, 8. September, um 11.30 Uhr.