Samstags Häuserkampf geübt

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Mit Softairwaffen wie diesen sollen vier Männer im Klosterforst Kampfübungen gemacht haben. Symbolbild: Archiv
Mit Softairwaffen wie diesen sollen vier Männer im Klosterforst Kampfübungen gemacht haben.  Symbolbild: Archiv

Eine bewaffnete Gruppe, die sich "Task Force 88" nannte, soll im vergangenen Jahr an mindestens sechs Samstagen in Uniform auf dem ehemaligen US-Army-Gelände im Klosterforst Häuserkampf geübt haben.

Am Dienstag stehen deswegen vier Männer aus den Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt in Kitzingen vor Gericht.

Am ehemaligen "Warehouse" der Amerikaner sollen sie im Januar und Februar 2011 immer samstags von 13 bis 18 Uhr geübt haben - ausgerüstet "mit einer ganzen Menge Waffen", wie der Kitzinger Strafrichter Marc Betz auf Nachfrage erklärte. Unter anderem hatten sie Softairlang- und -kurzwaffen im Repertoire. Angeklagt sind sie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, Bildung einer bewaffneten Vereinigung, Verwendung von verfassungswidrigen Kennzeichen und Hausfriedensbruchs - weil sie unerlaubt in das Gelände eingedrungen sein sollen.

Helme mit Hakenkreuz

"Der Hintergrund dieser Aktionen ist nicht klar", sagte Betz.
Die Männer im Alter von 23 bis 32 Jahren sollen bei ihren Übungen aber Uniformen, Stahlhelme und Sturmhauben zum Teil mit Hakenkreuz- und SS-Abzeichen getragen haben, wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen informierte.

Sollten ihnen alle vorgeworfenen Taten auch nachgewiesen werden, würde es mit der Verhängung von Geldstrafen schwierig. "Da wären wir eher im Freiheitsstrafenbereich", meinte Betz.

Das Schöffengericht tritt am Dienstag, 27. November, um 9 Uhr zusammen. Die vier Angeklagten kommen mit jeweils einem Verteidiger - der Richter stellt sich schon einmal auf eine längere Verhandlung ein.