Russischer Paar auf Hochzeitsreise in Franken

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Von wegen Narren: Sascha und Dascha Luschnikov haben ihre Flitterwochen in Franken verbracht. Von Kitzingen aus ging es zusammen mit Kurt Schmitt und Nadja Nauk zu touristischen Höhepunkten. Foto: Dieter
Von wegen Narren: Sascha und Dascha Luschnikov haben ihre Flitterwochen in Franken verbracht. Von Kitzingen aus ging es zusammen mit Kurt Schmitt und Nadja Nauk zu touristischen Höhepunkten.  Foto: Dieter
 

Dascha und Sascha Luschnikov aus Sibirien haben ihre Flitterwochen in Franken verbracht.

Wo verbringen zwei junge Russen ihre Flitterwochen? Am Schwarzen Meer? Auf Mallorca? In Südfrankreich? Dascha und Sascha Luschnikov aus Tjumen in Sibirien haben sich ein ganz anderes Ziel ausgesucht: Bayern. Genauer gesagt: Franken. Und den Freistaat haben sie von Kitzingen aus entdeckt.

Der ehemalige Leiter des Knauf-Museums, Kurt Schmitt, hat den Kontakt über seine russische Bekannte Nadja Nauk hergestellt. Eine Woche, vom 1. bis 8. Oktober, verbrachte das junge Paar in Franken. Die Begeisterung ist ihnen beim Besuch in der Redaktion anzusehen. "Wie im Märchen" hat sich Dascha gefühlt. Die Architektur, das Brauchtum, die Trachten: Die junge Frau, die in Sibirien eine Werbefirma besitzt, ist sichtlich beeindruckt. "Meine Mutter hat davon geträumt, hierher zu kommen", berichtet sie. Die Fotos und die Erzählungen von Kurt Schmitt hatten diesen Wunsch geweckt.
Stattdessen ist die Tochter mit ihrem frisch vermählten Mann zur Hochzeitsreise nach Franken aufgebrochen. Bereut haben sie es keinesfalls: "Diese Tage bleiben uns ein Leben lang unvergesslich", versichert sie.

Rothenburg, Sulzfeld, Marktbreit, Ochsenfurt, Würzburg: Das Paar hat innerhalb einer Woche viel unternommen. Besonders beeindruckt waren die beiden von der Architektur, die sich so erfreulich von der sibirischen abhebt. "Dort gibt es kaum alte Bauwerke", erzählt Sascha. Er hat bei den Stadtrundgängen bemerkt, wie positiv sich die Architektur und das Lebensumfeld auf die Lebensstimmung auswirken können.

In guter Erinnerung bleiben den beiden auch die Traditionen, die sie beispielsweise beim Erntedankfestzug in Fürth erleben konnten. "Wir denken, Deutschland ist ein permanentes Fest", sagt Dascha. Dieser Eindruck dürfte wohl beim Besuch des Oktoberfestes in München gereift sein, wo sich die junge Frau mit einem Dirndl und einem Tirolerhut eingedeckt hat. Zu Mutters Geburtstag will sie damit die ganze Verwandtschaft überraschen.

Die Kultur und die kulinarischen Genüsse haben es den beiden Werbefachleuten angetan. Auch in Stadt und Landkreis Kitzingen. In Hüttenheim haben sie zum ersten Mal Weintrauben vom Stock genascht, in Nürnberg gab es Bratwürste und Bier. In Kitzingen hat ihnen besonders der Blick über den Main auf die beiden Kirchen gefallen sowie der Marktplatz mit Turm und Rathaus. Dank Museumsführer Kurt Schmitt konnten sie auch vom Falterturm aus einen Blick auf die Dächerlandschaft Kitzingens werfen.

Trotz - oder gerade wegen - der kurzen Wege, hat den beiden Russen die Stadt sehr gut gefallen. Tjumen, die Gas- und Erdölmetropole in Sibirien, zählt rund 650.000 Einwohner. "Hier in Kitzingen ist alles viel überschaubarer", schwärmt Dascha.

Die Flitterwochen sollen nicht der letzte Besuch in Franken gewesen sein. Am liebsten würden die beiden irgendwann zu Weihnachten wieder kommen. Dann wird ihnen Franken vielleicht noch mehr wie im Märchen vorkommen.