Kritik an den grünen Stühlen

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Grüne Bestuhlung vor dem Rathaus: Nicht jedermanns beziehungsweise jederfraus Sache. Foto: Stadt
Grüne Bestuhlung vor dem Rathaus: Nicht jedermanns beziehungsweise jederfraus Sache.  Foto: Stadt
Als Wohnzimmer der Stadt wird der Marktplatz gerne bezeichnet. Für die Anschaffung von Tischen, Stühlen oder Sonnenschirmen bewilligt die Stadt einen Zuschuss.
Als Wohnzimmer der Stadt wird der Marktplatz gerne bezeichnet. Für die Anschaffung von Tischen, Stühlen oder Sonnenschirmen bewilligt die Stadt einen Zuschuss.
 

Die Stadt bezuschusst die Neuanschaffung von Stühlen und Tischen im Außenbereich. Das Interesse bei den Geschäftsleuten hält sich in Grenzen. Das soll sich jetzt ändern.

Ein schönes Bild sollen sie abgeben, die Stühle, Tische, Sonnenschirme und Pflanzen, die Ladenbesitzer in der Kitzinger Innenstadt vor ihren Geschäften aufbauen. Doch die Geschmäcker sind verschieden. Das zeigte sich am Donnerstagabend in der Sitzung des Finanzausschusses. Von "potthässlichen grünen Stühlen" sprach Stadträtin Rosmarie Richter (UsW). Vor einem historischen Gebäude hätten sie nichts zu suchen.
Richter spielte mit ihrer Kritik auf die Bestuhlung vor dem ehemaligen "Bratwursthäusle" und heutigen Weinbistro an, das seit Juni 2011 von der Gebietswinzergenossenschaft Franken (GWF) betrieben wird. In direkter Nähe zum Rathaus und unterhalb des Marktturms würden die Stühle äußerst störend wirken. Eine Aussage, die Andreas Moser (CSU) als gefährlich einstufte. Für Investoren könnte das eine negative Außenwirkung haben.
Richter ließ sich von ihrer Meinung und dem Recht auf Meinungsäußerung nicht abbringen. "Die Leute sprechen einen ja auch an auf die grünen Stühle und Tische." Michael Schweinberger, geschäftsführende Vorstand der GWF, war für eine Stellungnahme leider nicht zu erreichen.
Auslöser der Diskussion war eine Änderung der Bezuschussung, die der Ausschuss mit nur einer Gegenstimme absegnete. Die maximale Förderung für die Anschaffung von Tischen und Stühlen im Außenbereich wird von 500 auf 2000 Euro erhöht. Insgesamt hat der Stadtrat 10 000 Euro pro Jahr als Fördersumme in den Haushalt eingestellt. "Das Geld wird aber sehr spärlich in Anspruch genommen", informierte Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW). Seit zwei Jahren gibt es den Gestaltungsleitfaden der Stadt, seither sind gerade einmal drei Anträge gestellt worden. Mit der Erhöhung des Maximalbetrages will die Stadt den Anreiz für Geschäftsinhaber erhöhen, ihren Außenbereich neu zu gestalten. "Wir wollen schließlich eine Verbesserung in der Innenstadt", erinnerte Müller. "Eine höherwertige Ausstattung kostet nun mal Geld." Die grünen Stühle findet der OB farblich gewöhnungsbedürftig. "Aber es gibt hässlichere Sachen in der Innenstadt." Über Details wollte er sich am Donnerstagabend nicht auslassen.