Vor sieben Jahren sind die Amerikaner abgezogen. In diesem Jahr könnte ein Teil der Harvey-Barracks von Kampfmitteln befreit sein.
Es geht voran. Schon im Herbst könnte ein Drittel der rund 200 Hektar großen Harvey-Barracks von Kampfmitteln geräumt sein. Stadt und Investor Markus Blum haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Der Stadtrat segnete es ohne Gegenstimme ab.
"Man wird das Risiko nie zu hundert Prozent bewältigen", betonte Rechtsrätin Susanne Schmöger am Dienstagabend in der Stadtratssitzung. "Aber die Stadt hat mit dem Konzept ihrer Pflicht genügt." Das Konzept sieht eine so genannte beschränkte Kampfmittelfreiheit auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände vor. Je nach Art der Nutzung - industriell, gewerblich oder wohnlich - gelten andere Maßstäbe. Das Ziel ist aber immer das Gleiche: Jeder muss das Gebiet gefahrlos benutzen können. Eine vollständige Kampfmittelräumung sei jedoch illusorisch.
Schmöger: "Das würde ja bedeuten, dass die gesamte Fläche komplett frei zu räumen wäre." Alle Gebäude müssten abgerissen, der Boden auf fünf Meter Tiefe abgegraben und alles wieder neu errichtet werden, beschreibt Blum die Vorgaben. Leicht vorstellbar, dass bei den dabei anfallenden Kosten eine Weiterveräußerung der Flächen nicht mehr realistisch, weil viel zu teuer wäre.
Folgendes Vorgehen ist jetzt beschlossen: Die Firma Roos erarbeitet ein Kampfmittelräumkonzept. Die Firma Raabe übernimmt die Räumung. Die Firma Roos wird während und nach der Räumung prüfen, ob entsprechend dem Konzept gearbeitet worden ist - und dies dann gegenüber der Stadt bestätigen. In einer ersten Stufe sollen die Fliegerbomben geräumt werden. Alle anderen Kampfmittel vor der jeweiligen Nutzung.
Die Firmen Leoni und Höhn drängen auf die Zeit, wollen sie doch ihre Standorte an der Flugplatzstraße erweitern. Mit dem Beschluss vom Dienstagabend ist Investor Markus Blum guter Dinge, die Fläche im April von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu erwerben. Dann sollen Gutachter und Räumkommandos zum Einsatz kommen mit dem Ziel, bis Herbst ein Drittel der Fläche geräumt zu haben.
Die Zone rund um den Flugplatz ist von dieser Regelung ausgenommen. Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) zeigte sich aber zuversichtlich: Der Investor wird sich mit dem Luftsportclub und dem Luftamt Nordbayern arrangieren.