Frau schmuggelte im Unterleib 147 Gramm Heroin aus Rotterdam

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Symbolbild: Markus Scholz/dpa
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Symbolbild: FT-Archiv
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Dass sie mit 147 Gramm Heroin erwischt wurde, brachte einer 41-jährigen Versicherungskauffrau mit neun Vorstrafen jetzt eine fünfjährige Freiheitsstrafe ein. Entdeckt worden waren die Drogen nur per Röntgenaufnahme - die Frau hatte sie in ihrem Unterleib versteckt.

147 Gramm Heroin hatte eine Frau "in sich", als sie und ihr Ehemann von einer Kurzreise nach Holland zurückkehrten und abends kurz nach 22 Uhr am Würzburger Hauptbahnhof bereits von Rauschgiftfahndern erwartet wurden. Sie hatte den Stoff, so die Ermittler, "vaginal nach Deutschland eingeführt".

Eine Große Strafkammer des Landgerichts verurteilte die 41-jährige gelernte Versicherungskauffrau mit neun Vorstrafen wegen der Einfuhr von und des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln zu fünf Jahren, ihren Ehemann zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten. Der brachte zwar 19 Vorstrafen mit, aber dafür nicht so hohe wie seine Ehefrau und überwiegend ging es bei ihm nicht um Betäubungsmittel, sondern Diebstähle.

Da beide Angeklagte seit vielen Jahren drogenabhängig sind, hat das Gericht ihre Unterbringung zur Therapie in einem psychiatrischen Krankenhaus mit einer Dauer von mindestens zwei Jahren angeordnet.

Angeklagten sind zufrieden

Das Urteil wurde sofort rechtskräftig, die Angeklagten fühlten sich "gut bedient". Dass beide, wie gewünscht, ihre Therapie gemeinsam absolvieren, konnte ihnen das Gericht allerdings nicht zusichern.

Die Angeklagten hatten gestanden, dass sie vor der Festnahme bereits zwei weitere Einkaufsfahrten mit der Bahn nach Amsterdam unternommen hatten: Das Heroin, einmal zehn und einmal 15 Gramm, sei aber vorwiegend für den eigenen Konsum bestimmt gewesen. Von den 147 Gramm, die sich die Ehefrau wie ein Tampon eingeführt hatte, sollte etwa ein Drittel verkauft werden, vorwiegend an Landsleute des aus Kasachstan stammenden Ehemannes.

Reger Publikumsverkehr

Die Angeklagten und ihr Telefon waren von der Polizei seit längerem schon überwacht worden, weil in ihrer Wohnung ein reger Publikumsverkehr mit Leuten aus der Drogenszene, vorwiegend Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion , stattfand.

Bei der Festnahme im Würzburger Hauptbahnhof hatten die Fahnder zunächst nur ein knappes Gramm Heroin im BH der Frau und beim Ehemann überhaupt nichts gefunden. Daher mussten die beiden mit zum Röntgen, da, so ein Ermittler, der finanzielle Aufwand für die Beschaffungsfahrt auf mehr als nur ein Gramm schließen ließ. Beim "Durchleuchten" entdeckte man dann den Fremdkörper im Unterleib der Frau.