Dass wir in gefährlichen Zeiten leben, kann man überall nachlesen. Seit Weihnachten und noch mindestens bis Neujahr erleben wir die sogenannten Raunächte.
Dass wir in gefährlichen Zeiten leben, kann man überall nachlesen. Seit Weihnachten und noch mindestens bis Neujahr erleben wir die sogenannten Raunächte.
Wilde Gesellen ziehen da durch die Nacht, heißt es in der einschlägigen Literatur. Unförmige Gestalten versetzen zitternde Menschen in Angst und Schrecken und so. Dazu ist es furchtbar kalt. Wer sich nicht rechtzeitig hinter den Ofen verkriecht, dem droht der Tod durch Erfrieren, mindestens.
Soweit die Theorie. Die Praxis sieht derweil ein bisschen anders aus. Am Heiligen Abend 2012 hatte wir 20 Grad (plus übrigens) und auch in diesem Jahr stand einer Radtour kurz vor der Bescherung nichts im Weg. Die Frage war nur, lange Radlerhose oder tut's die kurze auch? Jogger jedenfalls sind zuletzt häufiger in der kurzen Variante gesichtet worden und haben alle überlebt, zu-mindest ist nichts anderes bekannt.
Es sind also nicht wirklich raue Nächte oder gar Tage, die wir derzeit erleben. Auf der Suche nach dem Warum kann man natürlich auf die vermutlich von den Menschen gemachte Klimaveränderung und/oder Erderwärmung verweisen. Was möglich, aber nicht zu beweisen ist.
Interessant ist auch folgender Ansatz: Danach ist die Rechtschreibreform schuld. Die war schon oft schuld. Warum nicht auch diesmal? Man muss nämlich wissen, dass man den Raunächten – im übertriebenen Reformeifer vermutlich das kleine h genommen hat. Da muss man sich nicht wundern, dass Raunächte ohne h nicht mal ansatzweise das zustande bringen, was Rauhnächte früher locker und mit h geschafft haben. Aber was willst du als Raunacht ohne h schon machen? Schwierig, ganz schwierig.