Der frühe Vogel frisst den Wurm. Das weiß die Volksweisheit und meint damit, dass Frühaufsteher mehr Chancen haben, was Vernünftiges zu erwischen als solche, die sich ewig im Bett rumtreiben. Das kann so sein, muss aber nicht.
Der frühe Vogel frisst den Wurm. Das weiß die Volksweisheit und meint damit, dass Frühaufsteher mehr Chancen haben, was Vernünftiges zu erwischen als solche, die sich ewig im Bett rumtreiben. Das kann so sein, muss aber nicht.
Am Sonntag zum Beispiel. Da hatte es sich der schon fast vergessene Winter mitten in der Nacht doch noch einmal überlegt und ein bisschen was vom Himmel fallen lassen. Allerdings hat er das mit einen für Ende Januar eher seltenen Aufwand gemacht. Die Schneeflocken wurden – von Blitz und Donner begleitet – auf die Erde geschickt. Am frühen Morgen war die Stadt tatsächlich so was wie weiß – zum ersten Mal in diesem Jahr.
Es hat nicht nicht lange gedauert und die ersten Schneeschieber haben ihre Runden gedreht. Dann waren die Fahrbahnen wieder frei und es herrschte relative Ruhe. Wer die genutzt hat, um schön lange auszuschlafen, hat die richtige Entscheidung getroffen. Während die Frühaufsteher Besen in die Hand nahmen und Gehwege vom Weiß befreiten, schnarchten die anderen weiter. Bis sich dann doch aus den Daunen krochen, hatte die Wärme draußen von selbst für saubere Gehsteige gesorgt. Aus dem Schnee war Wasser geworden und der späte Vogel hatte diesmal zwar keinen Wurm gefangen, sich dafür aber eine Einheit Schneeschippen gespart.