Zeiler Hobbyschneiderin entwirft eigene Stoffe

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Handarbeit ist ihre große Leidenschaft: Die 35-jährige Denise Krupka-Rausch aus Zeil hat sogar einen eigenen Stoff entworfen, den sie neben anderen selbst gemachten Dingen über das Internet verkauft. Foto: Maximilian Glas
Handarbeit ist ihre große Leidenschaft: Die 35-jährige Denise Krupka-Rausch aus Zeil hat sogar einen eigenen Stoff entworfen, den sie neben anderen selbst gemachten Dingen über das Internet verkauft.  Foto: Maximilian Glas

Häkeln, Stricken, Nähen - die Handarbeit erlebt gerade eine Renaissance. Vor allem junge Frauen häkeln die Wintermützen der Kinder, stricken Schals und nähen Wickeltaschen. Und manch eine verdient damit Geld.

Pumphosen, Knistertücher, Mützen, Dreieckstücher - gerade Handgemachtes für Kinder ist momentan schwer im Trend. Auf Kunst- und Handwerkermärkten in der Region oder aber über das Internet bieten meist junge Frauen ihre handgearbeiteten Unikate feil. "Es ist eine kleine eigene Welt", sagt Denise Krupka-Rausch und steckt selbst gerade mittendrin.

Die 35-Jährige näht aus Leidenschaft. "Während meiner Schwangerschaft habe ich angefangen zu häkeln", erinnert sich die Zeilerin. Die Kreativität kam in Fahrt. Krupka-Rausch machte eigene Kinderwagenketten und nähte andere Kleinigkeiten für Kinder.


Verkaufen bei Dawanda.de

"Dann habe ich angefangen, meine selbst gemachten Dinge über Facebook und über einen Shop bei ,Dawanda' zu verkaufen." Dawanda.de ist eine Internetplattform, auf der jeder, der einen Gewerbeschein hat, seine selbst gemachten Produkte verkaufen kann.

Genauso hat es auch Katrin Stäblein aus Kirchaich gemacht. "Eine kreative Ader hatte ich schon immer. Freunde haben dann vorgeschlagen, ich sollte meine Sachen verkaufen", erzählt die junge Mutter. Gesagt, getan. Stäblein meldete ein Gewerbe an. "Zuerst hat mich der bürokratische Aufwand abgeschreckt. Doch eigentlich war es ganz leicht", erklärt Stäblein.

Der Weg führt zur Gemeinde. Dort kann der Gewerbeschein beantragt werden. "Wir brauchen den Personalausweis, und der Anmeldende muss uns Auskunft darüber geben, was für ein Gewerbe er betreiben will", erklärt Barbara Gareis vom Bürgerbüro in Zeil. Die Städte und Gemeinden geben anschließend die Information weiter an das Finanzamt und ans Landratsamt.

"Das Landratsamt bietet dann Existenzgründer-Seminare an", erklärt Rainer Mühlfeld, der sich bei der Stadt Haßfurt um die Vergabe von Gewerbescheinen kümmert. Dort würden die Gewerbetreibenden weitere Informationen erhalten. Katrin Stäblein verkauft nichts, was einer besonderen Behandlung bedarf. Daher konnte sie ihr Nebengewerbe ohne weitere Behördengänge weiterführen.


Behördengänge bleiben nicht aus

Anders bei Denise Krupka-Rausch: Spielsachen dürfen in Europa nur mit CE-Kennzeichnung verkauft werden, das heißt, sie müssen die Sicherheitsanforderungen der Spielzeugrichtlinie erfüllen. Also auch die selbst gemachten Kinderwagenketten von Krupka-Rausch. Und um die geforderte CE-Kennzeichnung zu erhalten, wären nochmals weitere Behördengänge nötig gewesen. "Das war mir dann ehrlich gesagt zu viel dafür, dass ich das ja nur nebenher zum Spaß mache", erklärt die Zeilerin. Denn wie auch Katrin Stäblein betreibt sie ihren Handel nur im Nebengewerbe: Eigentlich arbeitet sie bei einer Versicherung.

"Leben kann ich von meinen Shop ,ma.de by Rausch‘ natürlich nicht", sagt Krupka-Rausch. Zwar stecke sie viel Zeit und Liebe in ihr Hobby. Im vergangenen Jahr hat sie sogar einen eigenen Stoff entworfen, den sie auch verkauft. "Aber das Leben und die Kinder gehen vor."

Das gleiche gilt für Katrin Stäblein aus Kirchaich. Die Mutter einer acht Monate alten Tochter beginnt bald wieder mit ihrer regulären Arbeit. "Und mit Kind und Arbeit komme ich vermutlich eh' nicht mehr so viel zum Nähen", sagt sie.

"Die Gewerbeanmeldungen gerade im Bereich Kleingewerbe haben insgesamt sicherlich zugenommen", sagt Rainer Mühlfeld von der Stadt Haßfurt. Viele aber würden nach kurzer Zeit ihr Gewerbe wieder abmelden.


Sie wollen weitermachen

Katrin Stäblein und Denise Krupka-Rausch denken nicht ans Aufhören. "Ich habe einen weiteren Stoff entworfen", sagt Krupka-Rausch und auch Stäblein hat schon wieder neue Ideen, die sie in ihrem "Geschenke-Eckla" verkaufen will.