Der FC Sand in neuem Gewand

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Eine elegante Ballannahme von Schweinfurter Neuzugang Joseph Mensah, beobachtet vom Sander Sebastian Götz. Trotz dieser Szene blieben Kabinettstückchen aber auf beiden Seiten Mangelware. Fotos: Tobias Schneider
Eine elegante Ballannahme von Schweinfurter Neuzugang Joseph Mensah, beobachtet vom Sander Sebastian Götz. Trotz dieser Szene blieben Kabinettstückchen aber auf beiden Seiten Mangelware.  Fotos: Tobias Schneider
Kein Treffer: Sands Keeper Dominik Biemer ist zwar geschlagen, die Kugel kullert aber deutlich am Kasten vorbei.
Kein Treffer: Sands Keeper Dominik Biemer ist zwar geschlagen, die Kugel kullert aber deutlich am Kasten vorbei.
 
Trotz einer komplett neuformierten Abwehr hatte der FC die Schweinfurter Flügelspieler meist unter Kontrolle.
Trotz einer komplett neuformierten Abwehr hatte der FC die Schweinfurter Flügelspieler meist unter Kontrolle.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mit Peter Heyer hat der Landesligist wieder einen Vollblut-Stürmer im Kader, gegen seinen Ex-Klub Schweinfurt trifft der Routinier doppelt. Das 3:3 im Testspiel gegen den Regionalligisten lässt erahnen, welches Potenzial im Team schlummert.

Bernd Eigner zeigte nach dem Schlusspfiff sein zufriedenes Gesicht. Das durfte er auch. Mit einem 3:3 im Testspiel hatte sich der 1. FC Sand soeben vom Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 getrennt - ein mehr als achtbares Ergebnis für den zwei Ligen tiefer antretenden und quasi runderneuerten FC. Gegen die "Schnüdel" brachte Eigner, zuvor beim SV Memmelsdorf als Trainer aktiv, eine komplett neue Viererkette. Und im Sturm zeigte Peter Heyer, der ausgerechnet aus Schweinfurt zum FC kam, warum man ihn geholt hatte: Zwei von drei Sander Buden gingen auf das Konto des erfahrenen Stürmers, der in klassischer Knipser-Manier vollstreckte und irgendwie immer am richtigen Platz zu stehen schien. Ein Spielertyp, wie es ihn im Seestadion schon länger nicht mehr gab.


Ohnehin ist in dieser Saison vieles neu beim FC Sand, und eine ganze Menge deutete gegen Schweinfurt darauf hin, dass den Sandern eine erfolgreiche Spielzeit in der Landesliga bevorstehen dürfte.

Eigner: Augenmerk auf Defensive

"In der Offensive sind wir immer für ein Tor gut. In Teilbereichen der Mannschaft haben wir aber noch Luft nach oben. In den nächsten zwei Wochen bis zum Rundenbeginn muss unser Augenmerk darauf gerichtet sein, unser Abwehrverhalten zu stabilisieren", sagte Eigner und sprach damit gleich die 2. Minute an: Nach Pass von Manuel Müller tauchte nämlich Simon Häcker mutterseelenallein vor dem Kasten auf und überwand Kundmüller zum 0:1. Sand wirkte gedanklich noch nicht auf der Höhe, das monierte auch Eigner.

Schweinfurt entwickelte in der ersten Halbzeit mehr Zug zum Tor, hatte deutlich mehr Ballbesitz und agierte sicherer als der Gastgeber. Während die Eigner-Elf in der Vorwärtsbewegung oft zu schnell den Ball verlor, war Schweinfurt schlicht abgeklärter - und kam nicht unverdient zum 0:2. Mensah setzte Marco Janz ein, dieser überwand Kundmüller (17.). Nur zwei Minuten danach folgte aber der Ausgleich. Zuerst scheiterte Heyer noch aus zwölf Metern, den Nachschuss verwertete aber Sebastian Götz. Dennoch ging es für Sand mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine, nachdem Krautschneider humorlos abzog und Kundmüller im kurzen Eck zum 1:3 düpierte (43.).

Schweinfurt verliert den Faden

Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselten beide Mannschaften munter durch. Mit den Auswechslungen schien Schweinfurt aber auch seine Ballsicherheit und spielerische Überlegenheit vom Platz genommen zu haben. Bei den "Schnüdeln" lief in den zweiten 45 Minuten kaum noch etwas zusammen, die Gäste wirkten platt. Und Sand? Die bekamen ganz offensichtlich die zweite Luft, gestalteten die Partie mindestens auf Augenhöhe. Und hatten auch Glück, dass der zur Halbzeit eingewechselte Keeper Reusch einen Katastrophen-Tag im Schweinfurter Kasten erwischte.

Beim 2:3 schlug er ein böses Luftloch, Heyer setzte den Blinker nach links, zog mühelos vorbei und schob unbedrängt ein (63.). Dass es Heyer auch elegant kann, zeigte er fünf Minuten später: Zwei Verteidiger ließ er nach punktgenauem Zuspiel von Sven Wieczorek ins Leere laufen, der abgefälschte Schuss segelte unhaltbar zum 3:3 ins lange Eck - an diesem Ergebnis sollte sich in den verbleibenden 22 Minuten auch nichts mehr ändern.
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Saisonstart bei den Turnern

Knapp zwei Wochen bleiben den Sandern noch bis zum Saisonstart am Mittwoch, 16. Juli, bei der FT Schweinfurt. Über das Wochenende geht es jetzt ins Trainingslager nach Danken-feld, inklusive Testspiel am Samstag gegen den TSV Münnerstadt. Das letzte Vorbereitungsspiel für den FC findet kommenden Donnerstag bei der DJK Dampfach statt.

Die positiven Eindrücke gegen Schweinfurt zeigen: Der FC Sand ist bereit, den Bayernliga-Aufstieg anzupacken. Doch so weit will Eigner noch gar nicht vorgreifen: "Wir sind erst drei Wochen zusammen. Mit Josef Pickel, Rene Finnemann und Thorsten Schlereth sind drei wichtige Spieler auch noch nicht richtig fit, sie schlagen sich noch mit Verletzungen aus der vergangenen Saison herum." Ein Umstand, mit dem aber nicht nur Sand zu kämpfen hat. Nahezu jedem Team auf Bezirksebene und darüber ergeht es ähnlich: Durch Relegation und Pokal ist die Erholungsphase zum Leidwesen der Vereine auf ein Minimum geschrumpft.