Schinkenbucht führt zur Sucht

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Sonnenuntergang über der Stadt Rab auf der gleichnamigen Insel. Foto: Michael Brehm/privat
Sonnenuntergang über der Stadt Rab auf der gleichnamigen Insel. Foto: Michael Brehm/privat
Michael Brehm Foto: Friederike Stark
Michael Brehm Foto: Friederike Stark
 
Felsen - das ist das erste, was man von Rab sieht. Foto: Michael Brehm/privat
Felsen - das ist das erste, was man von Rab sieht. Foto: Michael Brehm/privat
 
Familie Brehm hat immer das eigene Boot dabei. Foto: Michael Brehm/privat
Familie Brehm hat immer das eigene Boot dabei.  Foto: Michael Brehm/privat
 

Michael Brehm aus Zeil nimmt den Fränkischen Tag während der "Europatour" mit auf seine Lieblingsinsel nach Kroatien. Seit er ein dreiviertel Jahr alt ist, fährt er auf die Insel Rab.

Einmal, nur ein einziges Mal wollte seine Mutter woanders hin. "Also sind wir 1972 nach Italien, nach Rimini, gefahren", erzählt Michael Brehm. Und, wie war es? "Meine Eltern erzählen immer, ich hätte auf der Heimfahrt im Auto gleich gesagt: ,Papa, nächstes Jahr will ich wieder nach Rab!'," sagt der Zeiler und muss lachen.


Erblich bedingte Rab-Liebe?

Brehm kommt nicht los von der kroatischen Insel in der nördlichen Adria. So wie sein Vater. Und seine Söhne.Sie sind 18 und 20 Jahre alt. "Und sie wollen immer noch mit", erzählt Brehm.

Ist es genetische Veranlagung.Oder liegt vielleicht etwas in der Zeiler Luft? Denn die Brehms sind längst nicht die einzigen Zeiler, die auf der kroatischen Insel in der Adria Urlaub machen.
"Fast jeder echte Zeiler war schon mal auf Rab", sagt Brehm und scherzt: "Wenn Zeil mal eine Städtepartnerschaft sucht, würde ich Rab vorschlagen."


Die Liebe ist Schuld an der Liebe

Doch woher kommt diese Verbindung nach Rab? Schuld ist - natürlich - die Liebe. "Angefangen hat alles mit einer Panne", erzählt Brehm. Denn ein Zeiler machte Anfang der 60er Jahre eine Vespatour nach Griechenland. Doch auf der kroatischen Küstenstraße machte die Vespa schlapp, eine Kroatin von der Insel Rab half dem Liegengebliebenen und dann kam, was kommen musste: Die beiden verliebten sich, heirateten und leben seit Jahren in Zeil.

Der Zeiler Vespa-Fan schwärmte all seinen Fußballfreunden von der Insel vor. Einer nach dem anderen fuhr zur Familie der verliebten Kroatin in die Schinkenbucht nach Rab. "Die Familie nutzte die Chance und vermietete das Elternschlafzimmer an die Urlauber aus Zeil", sagt Brehm. Nach und nach baute die Familie, die eigentlich vom Fischfang lebte, mehrere Ferienwohnungen und lebte dann vom Tourismus.

1968 machten sich auch die Brehms mit ihrem neun Monate altem Sohn Michael auf den abenteuerlichen Weg. "Die Straßen waren damals ja noch längst nicht ausgebaut", erzählt Brehm.


Den blanken Felsen vor der Nase

Als die Familie nach einer langen Autofahrt an der Fähre nach Rab angekommen war, wollte Vater Brehm sogleich wieder kehrtmachen. Denn er sah am gegenüberliegenden Ufer nichts als blanke Felsen - nicht gerade das, was er sich von der Trauminsel erwartet hatte.

"Doch zum Glück war die Zufahrt zur Fähre so eng, dass mein Vater nicht wenden konnte", erzählt Brehm. 32 lange Stunden wartete die Familie in der engen Zufahrt mit Baby Michael. Dann, endlich, setzten sie das erste Mal einen Fuß auf die Insel. Und von da an, jedes Jahr.
Außer 1972...