Sicherheit ist ein abstrakter Begriff. Zahlen helfen dabei, ihn greifbar zu machen. Wir geben einen Einblick in die Kriminalstatistik des Jahres 2019 im Bereich der Polizeiinspektion Haßfurt (Bild zwei). Trotz der insgesamt rückläufigen Zahlen gibt es Ausnahmen.
"Die Gefahr, Opfer von Kriminalität zu werden, ist rückläufig. Das ist ein gutes Zeichen." Daniel Seeburgs zusammenfassende Worte hinsichtlich des Sicherheitsberichts der Polizeiinspektion Haßfurt für das Jahr 2019 stimmen hoffnungsvoll.
Der Dienststellenleiter verweist auf "die faktisch rückläufige Kriminalitätsbelastung" und die hohe Aufklärungsquote (74,1 Prozent) in seinem Zuständigkeitsbereich (631 Quadratkilometer des Landkreises). Beides führe zu einer "hohen objektiven Sicherheit".
So ist auch aktuell ein Abwärtstrend der erfassten Fälle zu beobachten. Waren es beispielsweise im Jahr 2015 noch 2165 angezeigte Delikte, liegt die Zahl für 2019 bei 1864. Die Entwicklung passt in den unterfränkischen Trend: Die Zahlen sind insgesamt rückläufig. Die Aufklärungsquote der Haßfurter Ordnungshüter ist indes ein paar Prozentpunkte höher als der bayerische Durchschnitt.
Die Ermittlungserfolge führt Seeburg einerseits auf die professionelle Arbeit seiner Beamten zurück. Andererseits ist die aktive Mitarbeit der Bevölkerung ein wichtiger Faktor. Also auch in Zukunft "nicht weg, sonder hinschauen" ist sein Appell an die Bürger des Landkreises. Das ist deshalb von Bedeutung, weil nur angezeigte Kriminalität verfolgt werden kann und somit die Dunkelziffer der Straftaten schrumpft.
Mehr Drogendelikte als zuvor
Entgegen der allgemeinen Tendenz sind die geahndeten Straftaten in einem Bereich stark gestiegen. So verzeichnet die Statistik einen Anstieg der Rauschgiftdelikte um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – von 187 auf 230 Fälle. Das hat aus Seeburgs Sicht mehrere Gründe: Zum einen sei die Verfügbarkeit illegaler Betäubungsmittel höher als früher. Hinzu komme das fehlende Unrechtsbewusstsein vieler Heranwachsender in Bezug auf sogenannte weiche Drogen (vor allem die Cannabisprodukte Haschisch und Marihuana).
Zum anderen sei die hohe Zahl der entdeckten Drogenverstöße aber auch auf die gesteigerte Kontrolldichte der Haßfurter Beamten zurückführbar. Die Kollegen zeigen hier seiner Auffassung nach ein sehr professionelles Vorgehen – vor allem die jüngeren hätten ein gutes Augenmerk bei der Drogenbekämpfung, erklärt der Dienststellenleiter. "Wir sind einfach fit in dem Bereich." So steigerten die Ordnungshüter auch die entdeckten Drogenfahrten im Vergleich zu 2018 von 60 auf 80.
Neben der repressiven Drogenbekämpfung engagieren sich die Haßfurter Polizeibeamten aber auch in der Prävention. Das Projekt "Flashback" ist ein Beispiel hierfür: Gemeinsam mit dem Jugendamt und Suchtberatern wollen die Beamten Schüler aus dem Landkreis für die Gefahr von Rauschgift sensibilisieren.