Für alle Gruselfans ist Halloween der Spaß des Jahres. Auch für Kai Hopfe. Der Stettfelder bastelt seit fünf Wochen an seiner Dekoration.
Vor dem Betreten von Kai Hopfes Haus in Stettfeld ist einem ein wenig mulmig zumute. Bereits auf dem Weg zur Garage hört man leise Musik. Es sind zwar keine Schreie oder Ähnliches zu hören, trotzdem hat es etwas Bedrohliches. Auf einem Tisch, der aussieht, als wäre er mit Blut beschmiert, liegen verschiedene Masken und Geisterfiguren. Plötzlich ertönt ein tiefes "Ha, ha, ha".
Schockmoment. Kai Hopfe kann beruhigen: An der Tischkante sitzt ein kleines Skelett in Sträflingsuniform, das mit Bewegungsmelder gesteuert ist. Immer wenn jemand vorbeiläuft, meldet sich die Figur zu Wort. "Die Leute sollen erschrecken. Es ist ja schließlich Halloween", sagt der 42-Jährige und lacht. In der Garage hat sich über die Jahre viel angesammelt. Das meiste davon bastelt Kai Hopfe selbst. Dieses Jahr dürfen sich Halloween-Fans, die bei dem Stettfelder vorbeikommen, auf einige Neuigkeiten freuen. Verarbeitet wird alles, was nicht mehr gebraucht wird, egal ob Holz, alte Handschuhe oder alte Kleidung.
Der perfekte Gruselmoment
Da gibt es zum Beispiel ein selbst gebautes Grab mit Umrandung und Grabstein. Aus der Mitte ragen zwei Arme hervor. "Wenn es an Halloween seinen Platz hat, fülle ich es noch mit Erde auf", sagt Hopfe. Eine Friedhofsmauer mit Spinnweben und eine Nebelmaschine tun das Übrige für den perfekten Gruselmoment.
Schon seit Kindestagen ist der gebürtige Thüringer begeistert vom 31. Oktober. Zwar gab es in der DDR natürlich kein Halloween, doch laut Hopfe gab es an diesem Tag etwas Ähnliches. "Erwachsene liefen mit gruseligen Weihnachtsmänner-Masken herum. Das war toll", erinnert sich der 42-Jährige. Seitdem hat ihn die Faszination am Gruseln nicht mehr losgelassen. "Halloween ist mein Weihnachten", sagt er.
Haus bietet genug Platz für Dekoration
Seit vier Jahren, seit Kai Hopfe und seine Frau von einer kleinen Wohnung in das Haus gezogen sind, hat er auch genug Platz für die passende Dekoration. Fünf Wochen bastelt er daran. Wenn der gelernte Bäcker mal frei hat, teilweise sogar den ganzen Tag. Aufgebaut wird erst am Wochenende vor Halloween, damit der Überraschungsfaktor nicht verloren geht.
Für alle Halloween-Fans, die den 31. Oktober nicht erwarten können, hat sich Kai Hopfe etwas einfallen lassen: "An unser Haus hänge ich eine weiße Plane und werfe mit einem Beamer Zahlen dran." Der überdimensionale Halloween-Countdown zählt dann die Tage bis zum 31. Oktober herunter. Für Kai Hopfe Vorfreude pur.
Was steckt eigentlich hinter Halloween und den Brauchtümern?Geschichte Irische Einwanderer brachten Halloween nach Amerika. Einer keltischen Legende nach öffnen sich in der Nacht vor Allerheiligen die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Die Seelen der Toten kommen auf die Erde, um neue Körper zu suchen. Um die Toten zu verscheuchen, verkleiden sich die Lebenden.
Hintergrund Halloween kommt vom amerikanischen "All Hallows Eve". Zu deutsch: der Abend vor Allerheiligen. Hauptsächlich feiern die Amerikaner das Fest. Wie kam es nach Deutschland? Kurioserweise ist der Golf-Krieg 1990/91 dafür verantwortlich. In vielen Städten wurden aus Pietätsgründen die Karnevalsumzüge abgesagt, die Kostüm-Firmen blieben auf ihrer Ware sitzen. Durch Medienarbeit machte die Fachgruppe Karneval im Verband der deutschen Spielwarenindustrie Halloween populär.
Kürbisfratze Der Brauch, Kürbisse aufzustellen, stammt aus Irland. Dort lebte einer Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Dieser fing durch eine List den Teufel und wollte ihn nur freilassen, wenn er ihm nicht mehr in die Quere kommen würde. Nach Jacks Tod kam er aufgrund seiner Taten nicht in den Himmel, aber auch in die Hölle durfte er nicht, da er den Teufel betrogen hatte. Der Teufel erbarmte sich und schenkte Jack eine Rübe und glühende Kohlen, damit er sich im Dunkeln zurechtfinden kann. Da in den USA Kürbisse in großen Mengen vorhanden waren, höhlte man statt Rüben Kürbisse aus.