Kreisarchivpflegerin Koch hilft in Ebern beim "Übersetzen" alter Dokumente, die in Schriften verfasst sind, die jüngere Menschen kaum entziffern können.
Holger P. hat ein Problem. Als Alleinerbe eines großen Hofes im Baunachgrund kehrt er aus der Großstadt zurück und will sich einen Überblick verschaffen über die Ländereien, die er nun sein eigen nennt. Und er interessiert auch für die Geschichte, die hinter den Fluren und deren Namen stecken. Doch bei den alten Unterlagen, die er auf dem Dachboden des Bauernhofes findet, stößt er auf Schwierigkeiten: Er kann sie kaum entziffern - altdeutsche Schrift.
Hilfe bietet Daniela Koch einmal im Monat in den Räumen der VHS in der Georg-Nadler-Straße an, um alte Briefe, handschriftliche Texte oder Dokumente wie über die Gewanne im Baunachgrund zu entziffern. Daniela Koch ist als Kreisarchivpflegerin für Ebern zuständig und hat diese Aufgabe gerne übernommen, um auch Kreisheimatpfleger Günter Lipp damit zu entlasten .
Im Hauptberuf ist Daniela Koch als Berufsschullehrerin in Bamberg tätig und durch die eigene Familienforschung in die Geheimnisse alter Schriften eingetaucht. "Meine Vorfahren stammen aus Hafenpreppach und als ich herausgefunden hatte, dass uns vor 400 Jahren mal eine Mühle in Neuses bei Coburg gehört hat und wir unmittelbare Nachbarn von Friedrich Rückert waren, hat's mich gepackt." Und nicht mehr losgelassen. Welche Berufssparten tummelten sich rund um die Mühle, welche Gewerbe wurden betrieben. Für die Recherche nach Antworten auf all diese Fragen stürzte sich die Germanistin, die auch Geschichte studiert hat, in Archive, besuchte noch Archivschulen, um deren letzte Rätsel zu lüften. Seit 2011 macht sie das - und will anderen Leuten beim Entziffern helfen.
"Zu mir kommen Leute, die Dokumente dabei haben, aus denen sie nicht schlau werden - mal eine Postkarte von 1910, Grundbesitz-Urkunden oder die Verträge einer Geschäftsfrau, die 1925 einen Fuhrpark besaß und gegen Lohn auch Fahrten ins Krankenhaus übernahm", hat sie schon "übersetzt". Auch Wehrpässe und Zeugnisse. "Wenn die Leute wissen, um was es sich handelt, werfen sie die Schriftstücke auch nicht weg. Da hängt doch immer etwas persönliche Geschichte dran. Auch für mich ist das stets hochinteressant."
Der nächste VHS-Termin zum Entziffern alter Dokumenten und Schriftstücke findet am Mittwoch, 21. Juni, von 18 bis 20 Uhr in den VHS-Räumen statt. Daniela Koch ist erreichbar über Telefonnummer 0951/18073401 oder per E-mail: danielakoch@t-online.de
Ich glaube, dass jemand ein Erbstück zu Hause hat, das er nicht lesen kann, ich habe auch ein Buch gefunden, die mit Kurrentschrift geschrieben. Ich verstehe gar nichts aus diesem Buch und suche jetzt nach den Tipps, die mir helfen können. Ich wusste bevor diesen Artikel nicht, dass es noch die Leute gibt, die verschiedene altdeutsche Schrifte lesen und transkibieren können. Ich bin für diesen Artikel dankbar, weil ich jetzt weiß, dass ich jemanden finden kann, der meines Buch übersetzen wird. https://www.klug-kurrentlesehilfe.at/de/Pinzgau/