Altmain-Weinfest in Sand: Auf die Helfer kommt es an

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Arbeits-Vortreffen in der "Ranch" in Sand am Altmain: Thomas Zösch (vorne) ist für die Organisation der Spielstraße im Innenhof der Grundschule zuständig und freut sich über seine motivierte Helfergruppe (weiter von links rund um den Tisch) mit Stefan Jakob, Max Koch, Theresa Ruß, Verena Rother, Eric Wansch, Denise Stark, Sina Dirschbacher, Jasmin Ruß, Maike Rieger und Tina Car. Foto: Brigitte Krause
Arbeits-Vortreffen in der "Ranch" in Sand am Altmain: Thomas Zösch (vorne) ist für die Organisation der Spielstraße im Innenhof der Grundschule zuständig und freut sich über seine motivierte Helfergruppe (weiter von links rund um den Tisch) mit Stefan Jakob, Max Koch, Theresa Ruß, Verena Rother, Eric Wansch, Denise Stark, Sina Dirschbacher, Jasmin Ruß, Maike Rieger und Tina Car. Foto: Brigitte Krause

Das Altmain-Weinfest zieht am nächsten Wochenende für vier Tage die Menschen ins Maintal. Die Sander sind als Profi-Veranstalter bekannt.

Gemütlich am Altmain sitzen in der "Ranch", ein schöner Termin für Orga-Mitglied Thomas Zösch. Lachende Gesichter, gute Stimmung, und doch steckt dahinter: viel Arbeit. Die zwölf Helfer bei der Spielstraße brauchen alle Vorabinformationen, sie selbst müssen Unterschriften leisten wie in den letzten Jahren bei solchen Veranstaltungen Pflicht. "Die Selbstverpflichtungserklärung für ehrenamtliche Helfer zur Prävention vor sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit" zum Beispiel, eine Vorgabe aus dem Sozialgesetzbuch, oder die "Persönliche Verpflichtungs- und Ehrenerklärung für neben- und ehrenamtlich tätige Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit". Monströse Bürokratie? Vielleicht, unterm Strich aber Sicherheit für alle Beteiligten. Thomas Zösch ist sehr glücklich über seinen seit Jahren festen Helferstamm. Die Kontakte pflegt er auch das Jahr über akribisch - so genügt ein paar Wochen vor dem Weinfest ein Anruf, dann hat er sein Team beisammen. Nicht zuletzt zahlen sich die guten Kontakte zur Fachakademie für Kinderpflege in Haßfurt aus. Tina Car und Maike Rieger kommen gar aus dem Nachbarlandkreis Bamberg (Baunach/Lauter). Mit dabei sind die Zeiler Lena Jahn, Stefan Jakob und Denise Stark. Aus Knetzgau kommt Verena Rother, aus Augsfeld Sina Dirschbacher. Der Rest sind "Eigengewächse": Max Koch, Jasmin Ruß, Theresa Ruß, Marius Strätz und Eric Wansch.

Wo Orga-Mitglied Zösch schon glücklich ist, dass seine Organisation steht, schnauft der Präsident des Weinfest-Organistationskomitees Roland Mahr noch mal heftig durch: "Die letzten Wochen waren schon anstrengend", gesteht er.

Eigentlich ist alles eingefahren, doch Extras wie vor zwei Jahren das WM-Endspiel zum Weinfesttermin oder jetzt eben die härteren Sicherheitsauflagen, "die machen dann schon Arbeit", meint Mahr. Gestern, am Montagnachmittag, wollte er noch wegen des FC-Sand-Freundschaftsspiels am Samstag bei der Polizei vorsprechen: zu Gast ist Carl-Zeiss-Jena. Besser, man stimmt sich vorher ab, weiß Mahr. So haben die Sander bereits etliche Gespräche mit Polizei, Landratsamt, Feuerwehr und Rotem Kreuz geführt, um ihr Event, das große Weinfest, das von Freitag, 7., bis Montag, 10. Juli, Zehntausende an den Altmain zieht, zu bewältigen. Die schärferen Sicherheitsauflagen der Ordnungsbehörden haben anderswo schon Verzweiflung ausgelöst. Bamberger Sandkerwa? Fällt heuer aus!


Da ist nicht jeder glücklich

Die Sander nahmen die Herausforderung sportlich und orientierten sich etwa an Volkach: Hier gibt es seit Jahren Einlasskontrollen und Jugendkennzeichnung. Das wirkt sich jetzt natürlich aufs Personal aus: Nicht nur der TV Haßfurt hilft im Rahmen guter Nachbarschaft aus, auch "vom Sicherheitsdienst her brauchen wir fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr", erklärt Mahr; dazu muss jeder Sander Verein pro Tag einen Vertreter als Ordnungskraft stellen. Taschenkontrollen laufen nicht mehr stichpunktartig (große Taschen gehen gar nicht).

Die Erwachsenen müssen aufpassen, wenn sie den Nachwuchs mitnehmen: Unter-16-Jährige erhalten kein Festbändchen, sie kommen nur in Begleitung rein. An drei Eingängen gibt es die farbigen Festabzeichen zu kaufen - "für uns heuer Neuland", sagt Mahr. Bislang hörte er Zustimmung - aber ja gut, mancher Einheimische findet die zwei Euro pro Tag nicht so toll. Vier Euro kostet es für alle Tage. Die Bamberger würden sich freuen, wenn sie ihre Sandkerwa für dieses Geld hinbekommen würden, meint Mahr und beschreibt den finanziellen Aufwand: "Es sind keine Pfennigsbeträge, um die es sich handelt, da müssen einige 10 000 Euro abgefedert werden." Nicht nur das Festgelände, auch die Zufahrtsstraßen müssen - heuer erstmalig - gesichert werden. In Sand geschieht das mit 1000-Liter-Gefäßen, die per Staplerfahrer täglich weggeräumt werden. Um die dauerhafte Sperrung der Kreisstraße hat Sand schon vor 15 Jahren erfolglos gerungen.

Keine Frage, dass die Bemühungen in der Nachbarstadt mit Interesse verfolgt werden: Da steht in der ersten Augustwoche das Zeiler Weinfest an, ein ähnlicher Klassiker im nordbayerischen Raum, wie das Altmain-Weinfest in Sand.


Die besten Bands

Schmankerl und Bands des Sander Altmain-Weinfests finden sich im Internet unter www.altmain-weinfest.de