Heute gibt es Zwischenzeugnisse - aber wie an der Realschule Bad Staffelstein nicht für alle Schüler. Für Direktor Heinz Zech ist es das letzte Mal, dass er unter sie seine Unterschrift setzt.
Tobias Kindermann
Rund einen Arbeitstag - dann ist er durch. Etwa 200 Zwischenzeugnisse hat Schuldirektor Heinz Zech unterschrieben - und natürlich auch gelesen. Es ist das letzte Mal, dass er dies tut, Ende des Schuljahres wird er in den Ruhestand gehen.
Heute bekommen die Schüler der 9. und 10. Klassen der Viktor-von-Scheffel-Realschule die Zwischenzeugnisse von ihren Klassenlehrern übergeben.
Ein Tag der Überraschungen - im positiven wie im negativen Sinne? Heinz Zech winkt ab. "Schüler wissen schon lange vorher, was auf sie zukommt." In der fünften bis achten Jahrgangsstufe gibt es über das Schuljahr verteilt drei Notenspiegel, zwei jeweils kurz vor den Elternsprechtagen im Herbst und Frühjahr - ein dritter zur Zeit der Zwischenzeugnisse, die dafür entfallen (siehe auch Infobox). Diese drei Notenspiegel bekommen an der Bad Staffelsteiner Realschule auch die neunte und zehnte Jahrgangsstufe - doch hier zusätzlich zu den Zwischenzeugnissen. "Die benötigen die Schüler in der Regel für ihre Bewerbungen", sagt Zech. Auf Wunsch können auch die Schüler der 8. Klassen ein Zwischenzeugnis bekommen.
Doch egal, ob nun Notenspiegel oder Zwischenzeugnis: Anhand von beiden können Schüler und Eltern erkennen, ob es Probleme in bestimmten Fächern gibt, die die Versetzung gefährden. "Wir sind da sehr konservativ und warnen schon bei einer Schulnote 5 in einem Fach." Dabei kommt man mit einer 5 durchaus noch in die nächste Jahrgangsstufe, kritisch wird es bei zwei solcher Noten. Dann kann man ab der 7. Klasse nur noch mit einer Nachprüfung am Ende des Schuljahrs in den Ferien versuchen, eine 5 auszugleichen, sonst bleibt man sitzen. Keine Möglichkeit auszugleichen gibt es, wenn man eine 6 in einem Fach hat.
Aber was sind die Fächer, die die Schüler am meisten in Schwierigkeiten bringen? "Das ist mit großem Abstand immer noch Mathematik", sagt Zech. Mit weitem Abstand folgen dann Englisch und Deutsch.
Zur Halbzeit sind auch noch doppelt so viele Schüler versetzungsgefährdet wie am Ende: "Das liegt daran, dass einzelne schlechte Noten jetzt deutlich mehr durchschlagen als am Ende." Noch eine Besonderheit: In den Jahrgangsstufen sieben bis neun ist durch die Pubertät der Kinder die Gefahr sitzenzubleiben höher. Doch sie lässt dann nach: "In den vergangenen drei Jahren hatte wir keine Schüler, die in der 10. Klasse durchgefallen sind."