Die Stadt Rödental hat einen Investor für das frühere Rewe-Gelände gefunden. Die Raab Baugesellschaft wird dort 75 Wohnungen errichten. Der ASB übernimmt als Partner die Betreuungsleistung.
Mit finanziellen Mitteln Stadtplanung zu betreiben, ist für eine Kommune ein Risiko. Die Stadt Rödental ist dieses Risko eingegangen. Sie hat das Gelände des ehemaligen Rewe-Marktes in Mönchröden gekauft. Damit wollten Bürgermeister Marco Steiner (FW) und seine Stadtratsmitglieder die Hoheit über eine künftige Nutzung in die Hand der Stadt bringen. Es dauerte aber eine ganze Weile, bis das Ziel erreicht wurde, das sich die Stadtväter gesetzt hatten: eine Anlage für betreutes Wohnen.
"Die Vorstellungen beim Kaufpreis waren sehr unterschiedlich bei der Stadt und dem Eigentümer", umschreibt es Marco Steiner. Rund zwölf Monate zogen sich die Verhandlungen hin. Jetzt gehört das Grundstück der Stadt. Eine neue Bauleitplanung wird dort den Bau einer Wohnanlage für betreutes Wohnen ermöglichen. Investor will die Raab Baugesellschaft werden. Die Betreuung wird in den Händen des Arbeiter-Samariterbundes ASB liegen.
Es ist ein bewährtes Modell. "In Coburg haben wir die Wohnanlage am Hahnfluss in Cortendorf schon in Betrieb und am Max-Böhme-Ring bauen wir gerade unser zweites Projekt dieser Art", sagt Gisela Raab. Das Unternehmen setzt die Vorhaben finanziell unabhängig um. Gebaut werden ebenerdige Wohnungen in Größen von etwa 50 bis 80 Quadratmetern Wohnfläche. Diese können als Eigentumswohnung gekauft werden, um sie zu vermieten oder selbst darin zu wohnen.
Betreuer vor Ort
Der ASB unterhält in der Wohnanlage einen Stützpunkt. "Dort ist von früh bis abends Personal zur Betreuung da", sagt ASB-Vorsitzender Joachim Lieb. Praktisch täglich gibt es Angebote, in Gemeinschaft etwas zu unternehmen. Wie das die Bewohner nutzen, das ist ihre Sache. "Es ist kein Altenheim, jeder wohnt selbstbestimmt, weiß aber, wenn ich die Tür aufmache, dann ist jemand da, der mir hilft", fasst es Marco Steiner in Worte. Wie groß die Nachfrage nach so einem Wohnangebot in Rödental ist, konnte der Bürgermeister bereits feststellen. Als der Beschluss des Stadtrats bekannt wurde, das Gelände in dieser Form zu nutzen, stand der erste Interessent bereits am folgenden Tag in seinem Büro.
Baubeginn 2021
Doch so schnell geht es nicht. Marco Steiner hofft zwar, das Bauleitverfahren noch vor der Sommerpause umgesetzt zu haben. Doch erst dann wird Raab das Grundstück kaufen und in die Detailplanung gehen. Der Abriss der alten Rewe-Gebäude könnte noch in diesem Jahr erfolgen. Gebaut wird der erste Abschnitt der Anlage dann ab 2021 und die ersten Bewohner können 2022 einziehen. In diesem ersten Bauabschnitt entstehen bereits 45 Wohnungen, wie Architekt Christoph Krannich (Nürnberg) erläuterte. Der Bau der weiteren Abschnitte wird sich an der Nachfrage orientieren. Das lässt Bürgermeister Marco Steiner erwarten, dass es recht schnell weitergehen wird. Insgesamt entstehen auf dem etwa 8000 Quadratmeter großen Gelände 75 Wohnungen.
"Obwohl wir bauen, werden wir auch Boden entsiegeln", betont Marco Steiner. Zwischen den Wohngebäuden wird es viel Grün geben. An Stelle einer Tiefgarage werden Carports gebaut. Heizung und Energieversorgung könnte ein Blockheizkraftwerk sicherstellen. "In jedem Fall suchen wir nach einer umweltfreundlichen Lösung", versichert Gisela Raab.
Mit den Plänen für das alte Rewe-Areal endet eine längere Suche. "Wir haben uns einige andere Standorte in Rödental angesehen, aber nicht das Richtige gefunden", berichtet Joachim Lieb. Vom jetzigen Standort für das Projekt sind alle Beteiligten überzeugt.