Wer im Winter seinen Sport im Freien ausüben möchte, sollte sich vor allem richtig kleiden

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Michael Klob
Michael Klob

Matthias Einwag Bad Staffelstein — Wenn es im Winter draußen schmuddelig und kalt ist, muss niemand auf seinen gewohnten Sport an der frischen Luft verzichten. Natürlich macht es weniger Spaß, durch d...

Matthias Einwag Bad Staffelstein — Wenn es im Winter draußen schmuddelig und kalt ist, muss niemand auf seinen gewohnten Sport an der frischen Luft verzichten. Natürlich macht es weniger Spaß, durch den Schneeregen zu laufen als durchs Maiengrün.

Auf die Kombination kommt es an, sagt der Staffelsteiner Diplom-Lauftherapeut Michael Klob. Bei ungemütlicher Witterung lassen sich leichtes Krafttraining, Schwimmen, Joggen und Saunieren miteinander verbinden.

Sich nach dem normalen Duschen mit kalten Wasser abzuschrecken, das sei während des ganzen Jahres empfehlenswert. Das stärke das Immunsystem. Wer dann täglich noch Vitamin C aufnimmt, indem er eine halbe Zitrone in den Frühstückstee presst, der kann eigentlich kaum etwas falsch machen.

Halt, nein! Im Winter sollte jeder seinen Sport in einem ausgewogenen Verhältnis sehen. Wegen vereister Wege seien Rennradfahrer zum Beispiel besonders sturzgefährdet und sollten nur bei trockenem, sonnigen Wetter ihrem Sport nachgehen.

Lungen vor kalter Luft schützen

Doch allen Läufern und Joggern sei ans Herz gelegt, etwas kürzer zu treten, wenn Schnee und Eis die Wege zu Rutschbahnen werden lassen. Dann schon lieber gleich zum Schlittschuhlaufen oder Curling - da weiß jeder, auf was er sich einlässt. Bei Temperaturen unter - 5 Grad Celsius, sagt Michael Klob, sollten Läufer eher ebenes Gelände und einen berechenbaren Untergrund mit asphaltierten Pisten für ihre Touren wählen. Bei diesen Minusgraden rät er davon ab, auf den Staffelberg zu sprinten. Unter -5 Grad gelte die Regel: Langsam aufwärmen, höchstens die Grundlagen des Ausdauertrainings absolvieren und keine Sprints hinlegen, um das Lungen-Bronchial-System nicht zu schädigen.

Es komme immer darauf an, was jemand mit seinem Sport erreichen will, sagt der 56-Jährige. Die Grundlagen einer normalen Fitnessstruktur ließen sich gefahrlos in einem Fitnessstudio erhalten. Andererseits ist es nicht gut, ausschließlich im Studio zu trainieren. Das führe zu Vitamin D-Mangel ("Sonnenvitamin"), denn für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D sei eine angemessene Sonnen-Bestrahlung wichtig.

Um ihre Sicherheit zu erhöhen, sollten Läufer im Winter Leuchtwesten, Reflektorenbänder, LEDs sowie eine Stirnlampe dabei haben - und ein Handy, um notfalls nach einem Sturz schnell Hilfe rufen zu können.

Ratsam sei zudem, eine Gold-Silber-Folie mitzunehmen, wie sie in jedem Erste-Hilfe-Kasten zu finden ist. Damit habe der Läufer die Möglichkeit, sich warm zu halten, wenn er in schwer zugänglichem Gebiet gestürzt ist und längere Zeit aufs Eintreffen der Helfer warten muss. Zum Schutz der Augen sei eine Sonnenbrille im Winter, wenn Schnee liegt und gleißendes Licht die Sicht erschwert, unverzichtbar.

Und außerdem gebe es jede Menge Dinge, die das Laufen im Freien angenehmer machen. Einen Trinkgürtel beispielsweise, in dem sich eine elektrolythaltige Flüssigkeit oder warmer Tee mitführen lassen.

"Nix Schlimmeres als kalte, nasse Füße", sagt Michael Klob. Deshalb sei gutes Schuhwerk mit griffigem Profil bei Eis und Schnee selbstverständlich - und wärmende Laufhandschuhe ebenso. Hinzu kommen gute Laufsocken oder Kompressionslaufstrümpfe sowie eine eng anliegende Laufhose und Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit von der Hautoberfläche absorbiert.

Beim Anziehen bewähre es sich, das Zwiebelprinzip anzuwenden: Eine gut belüftete Laufjacke mit hohem Kragen, der sich öffnen lässt und mit abnehmbaren Ärmeln; außerdem Buffertücher (ein Multifunktions- oder Schlauchtuch) zum Schutz des Halses und der Ohren.

Eine Mütze oder ein Buffertuch für den Kopf sollte ebenfalls jeder dabei haben, der im Winter draußen Sport treibt, denn der Körper gebe viel Wärme über den Kopf ab.