Freilich waren die Mittel zur Brandbekämpfung vor 150 Jahren noch eher primitiv. Immerhin gab es in Reckendorf aber seit 1843 eine Handdruckspritze. Aber erst mehr als 25 Jahre später verrät die Gemei...
Freilich waren die Mittel zur Brandbekämpfung vor 150 Jahren noch eher primitiv. Immerhin gab es in Reckendorf aber seit 1843 eine Handdruckspritze. Aber erst mehr als 25 Jahre später verrät die Gemeindechronik einiges über die Gründung einer Feuerschutztruppe - die Freiwillige Feuerwehr Reckendorf war geboren. Heuer feiert sie ihr 150-jähriges Bestehen, den Anfang machte der Festkommers.
Nach der Gründung dauerte es nicht lange, bis die Gemeinde 1883 eine Saug- und Druckspritze kaufte. Zwei Jahre später wurde das erste Feuerwehrgerätehaus neben der Pfarrkirche errichtet. Finanziert wurden die Anschaffungen von der Gemeinde und durch Mitgliedsbeiträge der Feuerwehrler - zum Start waren es 67 aktive und 35 passive Wehrmänner.
Erst ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Motorspritze erworben, eine weitere kam 1953 dazu. Zum großen Fest anlässlich des 100-jährigen Bestehens erhielt die Wehr ein für die damalige Zeit modernes Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm und ein Löschfahrzeug LF 8. Einen Schulungsraum bauten die Aktiven in Eigenleistung 1986.
Aktuell ist die Wehr mit einem Löschgruppenfahrzeug LF 20 und bald einem neuen Mannschaftstransporter, der am Festwochenende (25. und 26. Mai 2019) gesegnet werden soll, bestens aufgestellt, wie Kommandant Matthias Demling erläuterte. Er zeigte sich stolz über die aktuelle aktive Mannschaft, der 34 Feuerwehrfrauen und -männer angehören.
Als große Herausforderung sieht er die Nachwuchsgewinnung: "Wir dürfen in Zeiten multimedialer Überflutung sowie dem Überangebot an diversen Freizeitmöglichkeiten nicht nachlassen, die Jugend für die gute Sache Feuerwehr zu begeistern." Mit neun Jugendlichen, die von Jugendwart Sebastian Sterzer betreut werden, ist die Reckendorfer Feuerwehr gut aufgestellt.
Vorbilder in unsere Zeit tragen
Die Besonderheit des Ehrenamts bei einer Feuerwehr hob Reckensdorfs Bürgermeister und Schirmherr des Jubiläums, Manfred Deinlein, hervor. "Eine Feuerwehr ist nicht nur dann da, wenn sie gerade gebraucht wird, sondern immer. Und sie funktioniert nicht ohne soziales Miteinander. Gerade dieses betont sie, in einer Zeit, in der unsere Gesellschaft stark auf das Individuum setzt. Alleine geht bei der Feuerwehr aber gar nichts."
Lobende Worte gab es auch von Landrat Johann Kalb. Er freute sich besonders, dass auch in Reckendorf aktive Feuerwehr-Jugendarbeit stattfinde. "Wir haben im Landkreis 188 Feuerwehren - und ich erlebe ein positives Engagement, das es so in vielen anderen Landkreisen nicht mehr gibt."