von unserem Redaktionsmitglied
Sabine Memmel
Mühlhausen — Als Christina Malter aus Mühlhausen vor ein paar Tagen in ihren Briefkasten schaut, trifft sie fast der Schlag. "Der Köter bekommt demnächst seinen Köder", wird ihr in großer Schrift in einem anonymen Brief angedroht. Gemeint ist ihr Berner Sennenhund Mozart, der seit drei Jahren bei ihr und ihrer Familie in der Bamberger Straße lebt.
Schon vor eineinhalb Jahren hatte Malter einen ganz ähnlichen Drohbrief bekommen. "Ich weiß nicht, von wem das kommt. Genau das stört mich ja daran. Das ist einfach nur feige", findet die 27-Jährige. Sie vermutet den unbekannten Schreiber bei sich in der Straße. Bisher habe sich allerdings noch nie jemand über ihren Hund beschwert. "Derjenige hätte mich ja auch erstmal direkt ansprechen können", ärgert sich Malter.
Jetzt hat sie Angst um ihren Hund.
Der verbringt die Nächte in der Garage, die immer einen Spalt offen gelassen wird, damit er sich auch auf dem eingezäunten Hof bewegen kann. Läuft der Zeitungsbote gegen 4 Uhr am Haus vorbei, bellt Mozart kurz. Genau deshalb scheint sich auch der anonyme Verfasser des Briefs zu beschweren: "Wenn ihr nicht dafür sorgt, dass er sein Maul hält, dann machen wir das!!!", droht er weiter.
Malter will ihren Hund aber weiterhin draußen lassen. Denn Einbrüche oder Einbruchsversuche habe es in letzter Zeit in Mühlhausen immer wieder gegeben. "Sogar in unserem eigenen Haus. Zum Glück war Mozart draußen, so dass der Einbrecher über den Gartenzaun flüchtete", erinnert sich Malter.
Mittlerweile hat sie auch überall in der Gemeinde Flyer mit dem Drohbrief aufgehängt, um den Schreiber zur Rede zu stellen.
"Bitte denken Sie bei Ihrer angekündigten Vorgehensweise daran, dass auch Kinder auf dem Grundstück sind und dies weitreichende Folgen, auch für Sie, haben könnte", wendet sich Malter darauf direkt an den Unbekannten.
Die Polizei hat den Fall nun aufgenommen. "Wir nehmen so etwas durchaus ernst", sagt auch Polizeichef Jürgen Schmeißer. Ähnliche Fälle in Höchstadt und Umgebung sind ihm in letzter Zeit nicht bekannt. "Und wenn, waren es nur Verdachtsfälle, die sich nicht erhärtet haben."