Josef Urban ist der Herausgeber der jährlich erscheinenden Zeitschrift "Vom Main zum Jura". Er beendete 2010 seinen hauptberuflichen Dienst als Archivar. Seitdem gab er acht Hefte der heimatgeschichtl...
Josef Urban ist der Herausgeber der jährlich erscheinenden Zeitschrift "Vom Main zum Jura". Er beendete 2010 seinen hauptberuflichen Dienst als Archivar. Seitdem gab er acht Hefte der heimatgeschichtlichen Zeitschrift für den Landkreis Lichtenfels heraus - mit insgesamt 972 Seiten. Wir sprachen mit ihm über die Themen, die er als Herausgeber aufgreift, über die Geschichten, die seine Mitarbeiter beisteuern und über den derzeitigen Abonnentenstamm. Frage: Herr Urban, wie aufwendig ist es, jedes Jahr geschichtliche Themen zu finden?
Josef Urban: Es kann vorkommen, wie beim letzten Heft, dass bis Mai nur ein Beitrag vorliegt, dass dann aber immer wieder Autoren unverhofft einen Beitrag anbieten. Schwierig ist es, wenn der Herausgeber selbst zur Feder greifen muss, was er ja gerne tut, dann aber auch dafür viel Zeit aufwenden muss.
Wichtig ist auch, dass immer eine größere Anzahl von Fülltexten vorhanden sind, die aber nicht im Rohzustand abgedruckt werden können, sondern bearbeitet werden müssen, etwa im Falle des Unglücksfalls von Kösten auch mit Hilfe archivalischer Quellen. Zeitaufwendig ist auch die Bebilderung der Beiträge, wenn von den Autoren nicht genügend Fotos geliefert werden.
Letztlich ist aber der Status quo der, dass bereits für die kommenden Hefte Beiträge vorliegen, die aber redaktionell bearbeitet und noch mit Bildern versehen werden müssen.
Der Beitrag über die Weismainquelle in Kleinziegenfeld ist alles andere als ein trockener Aufsatz. Er enthält einen gewissen Nutzwert für all jene, die im Frühjahr eine Wanderung im Fränkischen Jura machen wollen. Ist das eine Möglichkeit, eine neue Leserklientel zu erschließen?
Neue Leser kommen nicht unbedingt dazu, wenn ihnen ein Artikel gefällt. Diese (wenigen Leser) kaufen dann das Einzelheft und der Fall ist für sie erledigt. Regelmäßige Leser, das heißt neue Abonnenten werden nur jene, die insgesamt an der Heimatgeschichte mit ihren vielen Facetten Interesse haben, die über den Tellerrand hinausschauen. Hier könnten es mehr sein, denn diese Schicht ist am Obermain sehr dünn.