"Süße" Wolkenkratzer

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Trotz des heißen Wetters finden sich etliche Besucher zur Jahresausstellung Kunst im Gymnasium Burgkunstadt ein. Zwei von ihnen bewundern die Türme aus Würfelzucker, die Schüler aus den siebten Klassen erbaut hatten. Fotos: Stephan Stöckel
Trotz des heißen Wetters finden sich etliche Besucher zur Jahresausstellung Kunst im Gymnasium Burgkunstadt ein. Zwei von ihnen bewundern die Türme aus Würfelzucker, die Schüler aus den siebten Klassen erbaut hatten.  Fotos: Stephan Stöckel
Schuppen statt Lippen: Dieses faszinierende Hybridwesen aus Mensch und Schlange hat Julian Barnickel aus Mainklein gezeichnet.
Schuppen statt Lippen: Dieses faszinierende Hybridwesen aus Mensch und Schlange hat Julian Barnickel aus Mainklein gezeichnet.
 

Wenn Kunstliebhaber im Gymnasium Bauklötze aus Zucker staunen ...

"Während Gabelschwanzseekühe eine halbmondförmige Schwanzflosse besitzen, ist sie bei den Rundschwanzseekühen kreis- oder spatenförmig." Wenn man Vincent Kresler über Seekühe philosophieren hört, dann meint man einen zukünftigen Zoologen vor sich zu haben. Doch weit gefehlt. Der 18-jährige Gärtenrother ist nur ein kreativer Kopf. Einer von Dutzenden, die am Gymnasium Burgkunstadt alljährlich bei der Jahresausstellung Kunst im Foyer der Bildungseinrichtung ihr kreatives Licht nicht unter den Scheffel stellen.

"Es wurden wieder viele schöne und faszinierende Sachen im Kunstunterricht erschaffen, die das Auge des Betrachters erfreuen", hebt Schulleiter Thomas Meier am Mittwochabend in seiner Begrüßung hervor. Insgesamt 367 Kunstwerke sind zu bestaunen. Trotz der tropischen Temperaturen haben sich etliche Besucher zur Vernissage eingefunden. Auch so mancher Schüler mit kreativer Leidenschaft im Blut ist anwesend, darunter der eingangs erwähnte Seekuhexperte. Während seiner leidenschaftlichen Abhandlung über das Säugetier, fragt man sich unwillkürlich: Was hat Kunst mit Seekühen zu tun? Für den jungen Mann ist das Lebewesen mit seinem urtümlichen Aussehen, ein Faszinosum.

"Ich möchte das Tier, das ein Schattendasein fristet, ins Rampenlicht der Öffentlichkeit holen", sagt er. Wie zum Beweis zeigt er ein Plakat, das er mit einem Fotoprogramm am PC erschaffen hatte. Darauf erfährt man allerhand über die Stellersche Seekuh, eine ausgestorbene Art, die einst im Nordatlantik gelebt hatte.

Halb Mensch, halb Schlange

Der 17-jährige Julian Barnickel weiß von einer ganz anderen Erfahrung zu berichten. "Das Zeichnen mit dem Bleistift versetzte mich in einen meditativen Zustand, bei dem ich herrlich vom Alltagsstress abschalten konnte." Vor allem beim Zeichnen der Haare, bei denen immer wieder dieselben Striche zur Anwendung kamen, sei dass der Fall gewesen. Die Frisur gehört einem Hybridwesen - halb Mensch, halb Schlange. Was war für den Künstler aus Mainklein die größte Herausforderung? "Das behutsame Abweichen von den Proportionen. Am Ende sollte man erkennen, dass das Wesen noch menschliche Züge trägt."

Nüchtern, schnörkellos, reduziert - das verbinden viele Menschen mit dem Bauhausstil. Bei den Zeichnungen von Nora Glass (17) aus Wildenroth und der gleichaltrigen Marleen Neundörfer aus Strössendorf springt er dem Betrachter sofort ins Auge. Die jungen Damen haben Städte im Bauhausstil auf faszinierende Art und Weise in Stühle hineingezeichnet.

"Titanic" mit Schuhkartons

Die Fantasie der jungen Leute kennt keine Grenzen. Was man aus Zuckerwürfel alles bauen kann, demonstrieren die Schüler der 7. Klassen - nämlich Türme aller Art, bei denen der Kunstliebhaber Bauklötze staunt.

Die Schüler aus den achten Klassen hatten ihre Lieblingsfilme, wie "Titanic" oder "Star Trek" mit Schuhkartons und allen möglichen Materialien pfiffig in Szene gesetzt