Sinkende Schülerzahlen machen den Gemeinden Sorgen

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"In Zeiten demografischer Entwicklung sind Schul-Haushalte eine Herausforderung", kommentierte Bürgermeister Werner Diersch, Vorsitzender des Schulverbands ...

"In Zeiten demografischer Entwicklung sind Schul-Haushalte eine Herausforderung", kommentierte Bürgermeister Werner Diersch, Vorsitzender des Schulverbands Harsdorf-Trebgast, die Verabschiedung des Haushalts 2016. "Wir haben das Zahlenwerk so gestaltet, dass wir handlungsfähig bleiben und wohnortnah ein ordentliches Schulangebot anbieten können."
Nach wie vor gelte das Motto: kurze Beine, kurze Wege. Nach Dierschs Meinung gehört eine Grundschule in jede Gemeinde oder Verwaltungsgemeinschaft, um den "Schülertourismus" so weit wie möglich einzudämmen. Der Verbandsvorsitzende bescheinigte Rektorin Sabine Hofmann eine sparsame Haushaltsführung, wobei der Sicherheit im Gebäude und auf dem Gelände hohe Bedeutung beigemessen werde. Das Gesamtvolumen des Haushaltsplanes 2016 beträgt 202 400 Euro und steigt damit gegenüber dem Vorjahr um 4100 Euro (+ 2,07 Prozent). Davon entfallen 198 900 Euro auf den Verwaltungs-, und 3500 Euro auf den Vermögenshaushalt. Auf der Einnahmenseite stehen die Schulverbandsumlage mit 144 600 Euro und staatliche Zuweisungen mit 33 500 Euro sowie sonstige Erstattungen mit 20 800 Euro.
Durch die sinkende Zahl der Schülerinnen und Schüler von 74 auf 66 (32 aus Trebgast, 34 aus Harsdorf) erhöht sich die Pro-Kopf-Umlage von 1880 Euro auf 2191 Euro.


Keine Beiträge für Gastschüler

Bedauert wird, dass für die zusätzlichen sechs Gastschüler keine Beiträge erhoben werden können.
Für die Schülerbeförderung werden 70 000 Euro eingeplant. Davon sind nach Abzug der Zuweisungen 28 000 Euro aus Eigenmitteln aufzubringen. Die laufenden Kosten für den eigenen Schulbus belasten den Haushalt voraussichtlich mit 6000 Euro. Die Ausgaben des Vermögenshaushaltes werden komplett durch Zuführung vom Verwaltungshaushalt finanziert.
Nach Aussage von Kämmerer Christopher Schröder, der das Zahlenwerk mit Unterstützung der Schulleitung vorbereitet hatte, ist der Schulverband schuldenfrei und die Haushaltswirtschaft als geordnet anzusehen. "Die Umlage wird sich in den kommenden Jahren zwar konstant halten. Die Pro-Kopf-Umlage kann aber durch sinkende Schülerzahlen trotzdem steigen", wagte Schröder einen Blick in die Zukunft. Eine Investitionsumlage werde nicht erhoben.
Angesichts der Rücklagen von 40 400 Euro kommentierte Bürgermeister Günther Hübner: "Wir sollten in den nächsten Jahren darüber nachdenken, Zuführungen zum Verwaltungshaushalt aus den Rücklagen zu entnehmen, um die Umlage pro Schüler nicht ganz so hoch werden zu lassen." Alle Beteiligten nahmen sich vor, den Verbands-Haushalt künftig etwas früher anzugehen.
Zuvor wurde die Jahresrechnung 2015 genehmigt. Sie schließt ohne Fehlbetrag ab und liegt mit 0,9 Prozent über dem Planansatz. Wesentlicher Kostenfaktor war die Schülerbeförderung, die trotz Zuweisungen und Erstattungen 27 482 Euro Eigenmittel erforderte. Das waren immerhin 13,99 Prozent des Verwaltungshaushalts und 371 Euro der Schulverbandsumlage je Schüler (Umlage insgesamt 1880 Euro). Die außerplanmäßigen Überschreitungen im Schulbetriebsaufwand und der Schülerbeförderung wurden von der Verbandsversammlung nachträglich abgesegnet.