Siedlung soll entstehen

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Auf diesem Grundstück in Burggrub soll eine kleine Siedlung von Einfamilien-, Mini- und Tinyhäusern entstehen. Bürgermeister Rainer Detsch im Gespräch mit den Investoren Marion und Alfred Lang (v. l) Foto: K. Hofmann
Auf diesem Grundstück in Burggrub soll eine kleine Siedlung von Einfamilien-, Mini- und Tinyhäusern entstehen. Bürgermeister Rainer Detsch im Gespräch mit den Investoren Marion und Alfred Lang (v. l)  Foto: K. Hofmann

Auf einem Grundstück in Burggrub will ein Investor insgesamt sieben bis neun Häuser bauen. Auch im Schulhaus soll neuer Wohnraum geschaffen werden.

Karl-Heinz Hofmann Das Gemeinderatsgremium Stockheim hat in der Sitzung am Montag der Aufstellung eines Bebauungsplanes "Westlich der Schützenstraße" in Burggrub mit öffentlicher Auslegung zugestimmt. Auf dem circa 4500 Quadratmeter großen Grundstück hinter der ehemaligen Schule möchte ein Investor eine kleine Siedlung von Einfamilien-, Mini- und Tinyhäusern errichten. Dazu würde er das Gelände einschließlich des Schulgebäudes zum bereits mehrmals an andere Interessenten angebotenen Preis erwerben, informierte Bürgermeister Rainer Detsch (FW). Neben den geplanten sieben bis neun Häusern sollen auch im bestehenden Schulhaus weitere fünf Wohnungen entstehen. Detsch sprach von einer tollen Chance für Burggrub und einer erfreulichen Nutzungsentwicklung für das Schulhaus.

Geschäftsleiter Rainer Förtsch ergänzte, dass die Gemeinde über das Landratsamt untersucht habe, ob die Bebauung ohne Bauleitplanung möglich sei. Die Auslegungen waren jedoch eindeutig, dass die Ansiedlung nur über die Aufstellung eines Bebauungsplans möglich ist. Dementsprechend wurde bei der Firma IVS Ingenieurbüro Kronach ein Angebot angefordert und an den Investor weitergeleitet. Der Bauinteressent stimmte zu, dass er die Kosten der Voruntersuchungen (Bebauungsplan, eventuell Lärmgutachten etc.) zur Prüfung der Bebaubarkeit sowie später die Erschließung und die Hausanschlüsse für Kanal- und Wasser tragen wird. Eine schriftliche Erklärung hierüber liegt vor.

Zugleich müsse dem Gemeinderat aber auch klar sein, dass nach positiver Abklärung der Bebaubarkeit der Verkauf des Grundstücks an den Investor garantiert sein muss. Einen Kaufantrag würde er trotz der eventuell enormen Vorleistungen erst nach dieser Abklärung stellen. Aufgrund der bereits erfolgten Erklärung der Kostenübernahme könnte der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes gefasst werden, sagte Geschäftsleiter Förtsch.

Der Gemeinderat erklärte sich mit einstimmigem Beschluss bereit, den qualifizierten Bebauungsplan "Westlich der Schützenstraße" aufzustellen. Die Verfahren sind nach dem Baugesetzbuch vorzubereiten.

Neues öffentliches WC

Dirk Kreul (FW) gab den Hinweis, dass die Löschwasserversorgung zu verbessern wäre. Vom katholischen Pfarramt St. Katharina Neukenroth lag ein Antrag auf einen gemeindlichen Zuschuss für den Neubau eines öffentlichen WCs in dem vorhandenen Pavillon in Nähe des Friedhofs, der Kirche und des Pfarramtes, vor. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Antrag auf 17 200 Euro.

Hierzu stellte Geschäftsleiter Förtsch fest, dass es sich zweifelsfrei um einen Herstellungsaufwand handelt. Somit kommt im vorliegenden Fall grundsätzlich eine Bezuschussung in Höhe von zehn Prozent der nachgewiesenen zuwendungsfähigen Kosten in Betracht. Das Gremium gab einstimmiges Votum für einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der nachgewiesenen zuwendungsfähigen Kosten. Die Auszahlung kann nach Vorlage der Rechnungen erfolgen.

Rathauschef Detsch bezeichnete den Antrag als begrüßenswert und sinnvoll, denn dieses WC soll laut Antrag für alle Kirchenbesucher, Besucher des Friedhofs und Besucher von öffentlichen Veranstaltungen, wie Konzerten in der Kirche und weiteren öffentliche Veranstaltungen wie Volkstrauertag, Prozessionen, Kirchenparaden usw. genutzt werden können.

Jürgen Weißerth (CSU) informierte, dass die Durchführung der Maßnahme noch dieses Jahr erfolgen und abgeschlossen werden soll. Hinsichtlich Stundungsanträgen aus Anlass der Corona-Pandemie beschloss das Gremium, sich den Empfehlungen des Bayerischen Gemeindetages anzuschließen und somit beantragte Stundungen aus Gewerbesteuer und übrigen Kommunalabgaben, nach Prüfung der entsprechenden Voraussetzungen, für Unternehmen (und Vereine) ab sofort bis einschließlich 31. Dezember 2020 für die Dauer von bis zu drei Monaten zinslos zu gewähren. Stundungsanträge sind beim Finanzamt zu stellen.

Mehrere Aufträge vergeben

Bei einer Gegenstimme von Renald Steger (Bürger für Stockheim, BFS), erteilte das Gremium mehrere Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes für die Errichtung eines Carports am Spitzberg.

In nicht öffentlicher Sitzung wurden Aufträge vergeben: für das Gewerk Stukk- und Putzarbeiten im Herrenhaus (Rentei) der ehemaligen Katharinazeche an die Firma GEPA- Putz, Marktgraitz, in Höhe von 116 958 Euro. Für die Glasfaseranschlüsse für das Rathaus (35 136 Euro) sowie für die Grundschule in Reitsch (44 612 Euro) gingen die Aufträge an die Firma T-Systems München. Die Gemeinde erhält auf diese Maßnahmen je 90 Prozent Zuschuss.

Sorgen aus Wolfersdorf

In der Bürgerfragestunde brachte Jürgen Kreul als Sprecher für die Anwohner aus der Bergstraße in Wolfersdorf ihre Sorge vor, dass östlich des Wohngebietes "Bergstraße" in Wolfersdorf wohl ein Investor Interesse an einer Bebauung mit 60 Wohneinheiten zeige. Die Sorge der Bürger, dass mit einem solchen Konzept (60 Wohneinheiten) wertvolle Natur verschwendet und entstellt wird, ist groß.

Was ist da dran? "Wir bitten um lückenlose Aufklärung", sagte Kreul. Bürgermeister Detsch informierte, dass eine mündliche Voranfrage nach der Möglichkeit einer Bauleitplanung da gewesen sei. Eine Bauleitplanung sowie Änderung des Flächennutzungsplanes brauche man für dieses Gebiet, weil es im Außenbereich liegt. Lediglich ist bekannt, dass der Grundstückseigentümer wohl eine Fläche von rund 1,5 Hektar an einen Interessenten veräußern möchte. Bürgermeister Detsch versprach, diese Sorgen ernst zu nehmen und in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Der Gemeindeverwaltung liegen hierfür jedoch noch keinerlei Unterlagen oder gar Pläne von irgendeinem Investor vor.

Dies konnte auch Rainer Förtsch bestätigen, der sich in anderer Sache wegen einer Voranfrage für eine Pferdestallung für vier Pferde beim Landratsamt informierte. Demnach sei die Pferdehaltung nach einer Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes möglich.

Allerdings musste er in diesem Zusammenhang die Bauwerberin darauf hinweisen, dass eine mündliche Voranfrage für eine Erweiterung des bestehenden Baugebietes gestellt wurde. Das bedeute bei Durchführung des Pferdestallbaus einen Abstand des neuen Wohngebietes von mindestens 40 Metern und dies könnte zum Nachteil eines neuen Baugebietes sein. Im Moment aber liege weder ein Bauantrag für Pferdehaltung mit Stallung noch ein schriftlicher Antrag für ein Baugebiet im Anschluss östlich der Bergstraße vor.

Mehr Ladestationen empfohlen

Dritter Bürgermeister Stefan Häfner (FW) bezeichnete den Umbau der Scholz-Halle für die Nutzung der Feuerwehr als gut gelungen. Allerdings wünsche er sich mehr Informationen und planerische Unterlagen über das, was geschah und noch geschehen soll. Daniel Wachter (BFS) regte an, bei Begehungen grundsätzlich einen Kommandanten dabei zu haben.

Jörg Roth (SPD) empfahl mehr Ladestationen für Elektrofahrzeuge im Gemeindegebiet. Bisher gebe es nur eine Station am Hotel Rebhan in Neukenroth. Es sollten eventuell die Verbrauchermärkte mit einbezogen werden.

Reiner Ebert (SPD) stellte den Antrag, einen Seniorenbeauftragten vom Gemeinderat zu benennen, wofür er Hans Parnickel aus Burggrub als Vorschlag einbrachte.

Renald Steger monierte die Verzögerung der Sanierung der Ziegenrückstraße, die Anwohner würden ungeduldig werden, wie er in mehreren Gesprächen zu hören bekommen hätte.

Elisabeth Baierlein (FW) stellte den Antrag, in Friedhöfen Sitzbänke zu errichten.