"Schneller als in mancher Großstadt"

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Die Bauarbeiten für den Glasfaserausbau in Altendorf, Pettstadt und Buttenheim sind abgeschlossen. Allein in Buttenheim sind über 1000 Gebäude und Grundstücke direkt angeschlossen. Foto: Patrick Pleul, dpa-Archiv
Die Bauarbeiten für den Glasfaserausbau in Altendorf, Pettstadt und Buttenheim sind abgeschlossen. Allein in Buttenheim sind über 1000 Gebäude und Grundstücke direkt angeschlossen. Foto: Patrick Pleul, dpa-Archiv
Die Filialkirche Kreuzerhöhung in Tiefenhöchstadt erstrahlt wieder in neuem Glanz. Foto: Andrea Spörlein
Die Filialkirche Kreuzerhöhung in Tiefenhöchstadt erstrahlt wieder in neuem Glanz. Foto: Andrea Spörlein
 

Sehr zufrieden mit dem Abschluss der Arbeiten für den Glasfaserausbau in Buttenheim zeigt sich Bürgermeister Michael Karmann. Das schnelle Internet sei gerade auf dem Land sehr wichtig.

Bürgermeister Michael Karmann informierte das Gremium in der letzten Marktgemeinderatssitzung über den offiziellen Abschluss der Bauarbeiten für das "BürgerNet"-Programm der drei Gemeinden Altendorf, Pettstadt und Buttenheim. Die Versorgung mit schnellem Internet sei eines der wichtigsten Zukunftsthemen für ländliche Gemeinden. Als Pioniere beim Glasfaserausbau haben die Kommunen selbst über acht Millionen Euro in ein zukunftssicheres Datennetz investiert und so ihre Gemeinden als Wohn- und Wirtschaftsstandort gestärkt.

Zum offiziellen Abschluss der Bauarbeiten konnten die drei Bürgermeister gemeinsam mit der Stadtnetz Bamberg, die den Betrieb und Kundenservice gewährleistet, ein positives Fazit zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt ziehen.

Drei Jahre nach dem Start des Projekts sind in den Gemeinden 2164 Gebäude und Grundstücke direkt an das Glasfasernetz angeschlossen, davon 1048 in Buttenheim. Für die Eigentümer war der Anschluss komplett kostenlos, wenn sie sich dazu entschieden, das neue Netz nach seiner Fertigstellung auch zu nutzen. Sogar Eigentümer unbebauter Grundstücke haben sich einen Glasfaseranschluss legen lassen, um bei einer späteren Bebauung an das Datennetz angeschlossen zu sein.

Heute ist bereits der größte Teil der Bewohner und Unternehmen auf das kommunale Glasfasernetz aufgeschaltet. Bei den restlichen Kunden laufen noch die Verträge mit den bisherigen Anbietern. Sobald diese Verträge auslaufen, werden auch diese Kunden umgestellt. Bei dem Bau des Hochgeschwindigkeitsnetzes wurde komplett auf lähmende Kupferverbindungen verzichtet. Das heißt, dass die Glasfasern bis in den Keller der Häuser reichen.

Trotz Problemen bei den Tiefbauarbeiten könne man nun mit dem eigenen Netz sehr zufrieden sein, so Karmann. Die Surfgeschwindigkeiten "sind schneller als in mancher Großstadt und darüber hinaus ist man unabhängig von großen Carriern, die die Gemeinden mit der Aufrüstung von Kabelverzweigern vertrösten". Anders als bei diesem sogenannten Vectoring werden die Datengeschwindigkeiten nicht auf der sogenannten letzten Meile durch Kupferadern zwischen Kabelverzweiger und Kellerwand gedrosselt.

Surfen mit einem Gigabit

Mit dieser zukunftssicheren Technologie sind heute Surfgeschwindigkeiten von 500 Mbit pro Sekunde möglich. Auch weitere technologische Sprünge sind über das Glasfasernetz möglich: Noch in diesem Jahr - sobald die entsprechenden Router auf dem Markt erhältlich sind - sollen die Kunden mit Geschwindigkeiten von einem Gigabit surfen können. Wissenschaftler prognostizieren einen ständig steigenden Bedarf an Datenübertragungsraten im Internet. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass die Gemeinden mit dem Glasfasernetz für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt sind.

Die Kolping-Akademie Bamberg unterstützt die Bürger in den drei Gemeinden in allen Fragen der digitalen Teilhabe mit eigens dafür konzipierten Schulungen in den jeweiligen Gemeindesälen. Hierbei ging es von einer Beratung zur richtigen Hardware bis zu Themen wie Datensicherheit und Speicherlösungen in einer Cloud. Das Bildungsprogramm war so erfolgreich, dass es im kommenden Jahr fortgesetzt wird.

Bürgermeister Karmann berichtete dem Marktgemeinderat von einer Besprechung mit der Regierung von Oberfranken in Bezug auf den aktuellen Stand des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für Buttenheim. Dort wurde man noch einmal auf das Programm "Innen statt Außen" aufmerksam gemacht. Die Förderfähigkeit im Rahmen dieses Programms ist nicht auf ein Sanierungsgebiet beschränkt, sondern im gesamten ISEK-Gebiet möglich. Entsprechend wird der aktuelle Entwurf noch um dieses Kapitel erweitert.

Zuschuss für Sanierung

Die Innensanierung der Filialkirche Kreuzerhöhung in Tiefenhöchstadt ist mittlerweile abgeschlossen. Es sind dafür Gesamtkosten von gut 64 000 Euro entstanden. Zusätzliche Arbeiten im Fußbodenbereich und die notwendigen Ergänzungen der elektrischen Anlagen an aktuelle Sicherheitsstandards hatten zu Mehrkosten gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung geführt. Der Marktgemeinderat gewährte einstimmig 20 Prozent der nachgewiesenen Kosten und somit 12 834 Euro als Zuschuss.