Dennoch schwebt er weiterhin in akuter Lebensgefahr. Hanke muss mit Medikamenten behandelt werden, die seinen Kreislauf stabilisieren, und wird ständig intensivmedizinisch überwacht. Anschließend wird der 73-Jährige zur weiteren Versorgung in eine Schweinfurter Klinik transportiert, wo ein Ärzteteam im Herzkatheterlabor seine weitere Behandlung übernimmt.
Bereits nach knapp einer Woche wird der Mann aus der Klinik entlassen. Ihm und seiner Lebensgefährtin ist es nun ein Anliegen, sich bei dem Rettungsteam zu bedanken.
Jürgen Bäuerlein und Jule Zehner freuen sich über diese nette Geste. "Natürlich ist das unser Beruf", sagt Bäuerlein, der Leiter der Rettungswache Eltmann ist. "Aber über ein Dankeschön freut man sich immer."
Dieter Hanke und seine Lebensgefährtin Sigrid Pölzl besuchen die Rettungswache. Gemeinsam plaudert man über das Ereignis.
Mit Stromstößen defibrilliert
"Zuerst habe ich alles mitbekommen", erinnert sich der Senior. "Dann wurde ich bewusstlos." Seine Erinnerung setzt erst wieder ein, als er knapp 15 Minuten später im Rettungswagen auf der Trage zu sich kommt. In der Zwischenzeit blieb sein Herz stehen, Hanke wurde reanimiert und zweimal mit Stromstößen defibrilliert.
Seine Lebensgefährtin hat das alles aus nächster Nähe mitbekommen - in Todesangst um ihren Liebsten. "Ich hatte das Schlimmste befürchtet, ich dachte, er stirbt", erinnert sie sich an diese Minuten. Selbst kann Sigrid Pölzl nichts tun. "Ich hatte in dem Moment vollstes Vertrauen ins Rettungsteam und habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Ich wusste: Hilfe ist da, ich bin nicht alleine." Beim Erzählen stockt der 70-Jährigen noch heute die Stimme.
Ihr Lebensgefährte streicht mit der Hand über ihren Kopf und lächelt sie an: "Ich hatte einen Schutzengel, und ich bin meinen Rettern sehr dankbar." In solch einer Situation werde einem sehr deutlich vor Augen geführt, wie schnell das Leben vorbei sein kann. "Ich freue mich einfach, dass ich noch da bin", sagt Dieter Hanke.
Darüber freuen sich auch Jürgen Bäuerlein und Jule Zehner, die der positive Ausgang ihres Rettungseinsatzes tief berührt. "Es ist ein tolles Gefühl, heute hier mit Herrn Hanke am Tisch sitzen und sich unterhalten zu können", beschreibt Jule ihr Gefühl. Sie hat im Oktober 2018 ihre Ausbildung zur Notfallsanitäterin abgeschlossen, arbeitet jetzt an der Rettungswache in Eltmann.
"Ein tolles Gefühl"
Auch Jürgen Bäuerlein, seit 25 Jahren im Rettungsdienst tätig, erfüllt es mit Freude, dass Dieter Hanke überlebt hat. Schon Hunderte Reanimationen hat er durchführen müssen, lediglich von zwei weiteren Fällen weiß er, dass Betroffene einen Herzstillstand ohne gravierende Folgeschäden überlebt haben. Umso mehr erfüllt es Bäuerlein mit großer Befriedigung, Dieter Hanke nun wieder quicklebendig begegnen zu dürfen: "Ein tolles Gefühl. Da weißt du, du hast alles richtig gemacht." red