Verschiedene Kunstwerke
Gabriele Breuer aus Heideck im Kreis Roth legte ihren Fokus auf ungewöhnliche Portraits, der Mensch als zwielichtige Person in der Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit.
Das Kunstbuch war das Metier von Ruth Eva Karl in Vitland aus Eckental im Kreis Erlangen-Höchstadt. Sie klebte, nähte und faltete China-und Büttenpapier zu kleinen Kunstwerken. Eines zierte eine von der Baltic Sea angeschwemmte Rinde.
Die Fürther Fotodesignerin Christiane Richter begab sich auf Motivsuche und entdeckte den Fluss der Zeit in der Metamorphose russischer Gegenwart und deutscher Vergangenheit im fluoreszierenden Licht.
Komplementiert und die Symbiose der gegenseitigen Freundschaft betonend, zeigten die russischen Künstler Exponate in Vielfalt. Von Stillleben in Öl, Sanddünen, expressionistischen Details der Naturgewalten bis zu mäandernden, berauschenden Farbabstufungen in ziselierter Architektur. 2020 haben die Kaliningrader ein Ziel vor Augen: Nach Gesprächen mit Professor Evgeny Umansky vom nationalen Künstlerverband Kaliningrad will man in der Galerie Eishaus in Neudrossenfeld eine moderne Ausstellung inszenieren.
Franken und Russland kommen sich dann erneut ein Stück näher durch die Kunst und im Verstehen der verschiedenen Mentalitäten. Lutz-Benno Kracke: "Ich würde mich freuen, wenn die seit zwei Jahren von ,focus-europa' praktizierte Zusammenarbeit mit Russland-Kaliningrad weiter belebt wird. Denn die internationalen Verbindungen sind primär Aufgabe der Künstlervereinigung."
Die Reise nach Russland
Noch anzumerken sind interessante Aspekte, die die Künstler auf ihrer Reise und während des Aufenthalts in der Exklave erlebt haben: Die Fahrt mit dem Zug in der Holzklasse von der Metropole Kaliningrad nach Svetlogorsk ans Meer war sehr günstig: für 78 Rubel, was 1,05 Euro entspricht - für 42 Kilometer.
Großartig war auch die Weitsicht auf den hohen Dünen der Kurischen Nehrung, von der man gleichzeitig bis zur Ostsee und dem kurischen Haff blicken konnte.
Die Hilfsbereitschaft der Menschen war für die Künstler nicht zu überbieten.