Riesige Nachfrage, unseriöse Anbieter und die richtige Maske für jeden

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Hans-Peter Hubmann
Hans-Peter Hubmann

Auch in Apotheken kann man Mundschutz kaufen - wenn gerade welcher da ist. Und das ist im Moment der Knackpunkt, wie der Kulmbacher Apotheker und Chef des Bayerischen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hu...

Auch in Apotheken kann man Mundschutz kaufen - wenn gerade welcher da ist. Und das ist im Moment der Knackpunkt, wie der Kulmbacher Apotheker und Chef des Bayerischen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, im Gespräch mit der Bayerischen Rundschau erläutert. Seit der Ankündigung der Maskenpflicht für Bayern habe ein "unheimlicher Run" eingesetzt. Die Nachfrage sei riesig, entsprechend schwierig die Beschaffung für die Apotheken.

Der Markt werde derzeit zwar geradezu überschwemmt von Anbietern, leider seien aber nicht alle seriös, die Masken zum Teil überteuert oder qualitativ mangelhaft. "Wir versuchen alles, um Masken zu bekommen, aber ich kaufe nicht zu jedem Preis", so Hubmann. So könne er seinen Kunden nicht guten Gewissens eine Einwegmaske für über zwei Euro verkaufen, "das grenzt an Wucher". Gestern habe er bei einem bayerischen Lieferanten bestellt, "die Ware sollte noch diese Woche eintreffen". Die Einwegmasken aus dreilagigem Vliesstoff wird er dann für 1,50 Euro pro Stück verkaufen.

Doch Hubmann gibt zu, kein Freund der Einwegmasken zu sein. Sie seien ökologisch nicht sinnvoll ("Sonst fordern doch auch alle Nachhaltigkeit"), und er habe außerdem die Befürchtung, dass die Menschen sie falsch, sprich mehrfach verwenden. Der Apotheker hat auch FFP2-Masken (8 bis 9 Euro pro Stück) im Verkauf, betont aber, dass diese ausschließlich Risikopatienten vorbehalten sein sollten, "sonst ist zu wenig da für das medizinische Fachpersonal, das diese Masken wirklich braucht".

Für alle anderen seien selbst genähte Masken, die gewaschen und immer wieder verwendet werden können, die beste und sinnvollste Lösung. So verkauft auch Hans-Peter Hubmann in seiner Apotheke den Mund-Nasen-Schutz der Schneiderei Högen (siehe Bericht oben). Nicht ganz unkritisch sieht er die vielen privaten Nähinitiativen, die im Moment regelrecht aus dem Boden schießen. "Wenn jemand in seiner Freizeit Masken näht und diese dann verschenkt, ist das sehr löblich. Aber die Schneidereien und wir Apotheken leben vom Verkauf. Wir sind keine Krisengewinnler, aber wir müssen unsere Miete und unsere Mitarbeiter bezahlen." cf