Projekt des autonomen Fahrens in Kronach zunächst auf zwei Jahre angelegt

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Zwei solcher Shuttles wird der Landkreis erwerben. Foto: Navya
Zwei solcher Shuttles wird der Landkreis erwerben. Foto: Navya

Ein weiterer Punkt der Kreistagssitzung war die Vorstellung und der aktuelle Stand zum Thema "Shuttle-Modellregion Oberfranken" durch den Leiter der Abteilung Kreisentwicklung, Wolfgang Puff. "Es ist ...

Ein weiterer Punkt der Kreistagssitzung war die Vorstellung und der aktuelle Stand zum Thema "Shuttle-Modellregion Oberfranken" durch den Leiter der Abteilung Kreisentwicklung, Wolfgang Puff.

"Es ist ein großes Projekt", ist Puff überzeugt. Zunächst handele es sich um Forschung und Entwicklung. Er wies darauf hin, dass vergangene Woche mit der Überreichung des Förderbescheids in Höhe von insgesamt zwölf Millionen Euro durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Rehau der Startschuss erfolgt ist. Insgesamt kostet das für zwei Jahre angelegte Projekt 15,3 Millionen Euro. Somit werden die Regionen Hof und Kronach Testregion für autonom fahrende Linienbusse.

Integriert sind laut Wolfgang Puff zehn Partner aus den unterschiedlichen Bereichen. Darunter auch der Landkreis und die Stadt Kronach, Hof, die Rehau AG sowie die Hochschule Hof und die Technische Universität in Chemnitz.

Wie Wolfgang Puff erklärte, soll in Kronach der Shuttle von Neuses aus nach Kronach in die Stadtmitte und ins Industriegebiet fahren. Gedacht sei zudem auch an die Festung Rosenberg. Die Shuttles sollen im normalen Verkehr eingebunden werden. Betrieben wird der Verkehr durch die DB Regio Ostbayern. Eingerichtet werden soll in Hof eine Zentrale, von wo aus auf die Shuttles in Kronach, Hof und Rehau zugegriffen werden könne. Die Coburger Hochschule wolle das Ganze wissenschaftlich begleiten. Denn eines sei klar: "Das autonome Fahren wird auch Auswirkungen auf Passanten haben."

Entscheidend für die Wahl Oberfrankens als Testregion sei das Engagement des Autozulieferers Valeo in Neuses gewesen. Dort forsche man unter der Federführung von Jörg Schrepfer an Fahrassistenzsystemen. Valeo sei für die Programmierung von Software, für die Steuerung und Sensorik der Shuttles zuständig.

Für den Landkreis Kronach, so Wolfgang Puff, betrage die Fördersumme 2,8 Millionen Euro. Der Landkreis schaffe damit unter anderem zwei Shuttles an. Weitere Mittel fließen in die Ausstattung und Streckenpräparierung bis hin zu Ampelschaltungen.

Wolfgang Puff sprach davon, dass nach zwei Jahren geprüft werden soll, ob dieses Projekt in eine Marktfähigkeit überführt werden könne. Der Landkreis sei aber verpflichtet, die Shuttle-Busse für fünf Jahre im Besitz zu halten. Man werde also nach Ablauf des Projektes über die weitere Nutzung der Busse entscheiden müssen.

Edith Memmel (Grüne) fragte nach dem Ausbau eines 5G-Netzes. Diese Strukturen, so Puff, seien derzeit noch nicht vorhanden. Deshalb werden Strecken für autonomes Fahren präpariert mit 3G- und 4G-Netzen.

"Dieses Projekt steht einmal mehr für die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises", freute sich Landrat Klaus Löffler. Sein Dank in diesem Zusammenhang galt Wolfgang Puff und Gabriele Riedel von der Kreisentwicklung sowie dem Geschäftsführer vom Campus Innovations Kultur, Thomas Kneitz, und Jörg Schrepfer von Valeo, die beide im Vorfeld viele Gespräche geführt haben. Der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch (CSU) war stolz, dass Schrepfer aus seiner Gemeinde kommt. Zudem meinte er: "Das ist für den ländlichen Raum eine unheimliche Stärkung." vs